Generalversammlung des Vereins Gleichstellung Aargau
Von: Béa Bieber
Sabine Sutter konnte am vergangenen Dienstag im Bullingerhaus zur 1. GV des Vereins Gleichstellung Aargau begrüssen. «Wir wollen heute schon etwas für Gleichstellung in Bewegung setzen. Wir werden selbst aktiv», hielt sie im Rahmen ihres Jahresberichtes fest. «Ich bin überzeugt, dass es mit echter Gleichstellung allen besser geht.»
Vorstandsmitglieder (aktuell und Abtretende). (v.l.) Béa Bieber, Eveline Wernli, Pia Viel, Gertrud Häseli, Sabine Sutter, Oliver Hunziker, Ute Deters, Andreas Ruf, Amanda Sager. (Es fehlen: Antonia Iten und Helena Trachsel (Fotos: zVg)
Die Versammlung stimmte allen statutarischen Traktanden einstimmig oder grossmehrheitlich zu. Nach dem Initialjahr wurde Amanda Sager aus dem Vorstand mit grossem Applaus und Dank verabschiedet. Sie leistete viel im Rahmen der Aufbauarbeit des Vereins im Initialjahr.
Zur Ergänzung des Vorstandes wurde Andreas Ruf vorgeschlagen. «Rollenbilder interessieren mich, von Männern und Frauen und allgemein von Menschen», erklärte er seine Bereitschaft, im Vorstand mitzuarbeiten. Er wurde von der Versammlung einstimmig gewählt.
Der Verein wird im 2024 seine Sichtbarkeit verstärken und sich gezielt zu Gleichstellungsthemen positionieren und wird eine Wahlempfehlung für die kantonalen Wahlen im Herbst formulieren; damit soll auf Gleichstellungsthemen und den Umgang damit Einfluss genommen werden.
Im Anschluss an die Versammlung lud der Verein Gleichstellung zum Empowermentgespräch mit Susanne Hochuli ein. Susanne Hochuli, ehemalige Regierungsrätin des Kantons Aargau weiss, wie man seine eigene Power stärken und ein Vorbild für Mut sein kann.
«Meine Kraft kam sicher daher, dass ich eine tolle Kindheit hatte und auf der Sonnenseite des Lebens stehe. Man liess mich viel machen ausprobieren ist wichtig». Die Arbeit mit Pferden habe ihr viel gelernt, was sie in ihrer politischen Arbeit nutzen konnte. «Sich die nötige Selbstermächtigung zum Handeln zu holen, scheint mir wichtig», hielt Helena Trachsel, welche das Gespräch mit Susanne Hochuli führte, fest.
«Man muss mehr und öfters einfach machen…», damit bezog sich Susanne Hochuli auf ihre Wanderung, die sie durch Deutschland führte, dies im kältesten Winter seit langer Zeit. «Man darf und muss auch auf seine eigenen Leistungen stolz sein können, ohne sie immer wieder zu hinterfragen». Dies im Hinblick darauf, dass teilweise Tagesetappen wegen der enormen Kälte kürzer ausfielen, als sie sich dies gewohnt war. Sich selber zu genügen, damit hätten viele Frauen Mühe. Von jüngeren Menschen könne sie noch lernen, auch etwas sein zu lassen.
«Wir wurden in einer Zeit geprägt, wo es viel zu machen gab, daher sind wir eher Leistungsorientiert. Auch die Kleinfamilie, die wir aktuell oft leben, muss man als «Gefängnis» für Frauen sehen. Wer steckt zurück, wer kümmert sich? Gemeinschaftliches Denken wird immer wichtiger dies gibt wieder Freiheiten.» Z.B. spezielle Lebensformen. Viele Bereiches des Lebens hätten mit Gleichstellung zu tun: Raumplanung, Bauformen, Hierarchie in der Geschäftswelt, welche hinterfragt werden könnten. «Es gibt also noch viel zu tun bis zur echten Gleichstellung», meinte Susanne Hochuli abschliessend.
Verein Gleichstellung Aargau
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