MS Zeiningen kredenzte „Erlebnis Musik im Tal“
Von: Hans Berger
„Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft“, so lautete der Lösungssatz des Wettbewerbes anlässlich des zweiten Instrumenten-Schnuppertages „Erlebnis Musik im Tal“ der Musikschule Zeiningen. Dass da was Wahres dran ist, war vergangenen Samstag im Zeininger Schulhaus Brugglimatt bei den ‚Musik-CDE-Schützen‘ auf Anhieb zu erkennen.
MS Zeiningen kredenzte „Erlebnis Musik im Tal“
Allerdings werden sie sich eines Tages - falls sie der Schnuppertag dazu animiert hatte, ein Instrument zu lernen – vergegenwärtigen, dass der Lösungssatz nicht jene Art Musik meinte, den sie bei ihrem ersten Gehversuch machten. Und, dass der Weg weit ist, um mit Leidenschaft Musik zu machen, zumal die Leidenschaft mit dem Wort "Leid" verknüpft ist, sprich üben, üben und nochmals üben. Ja, das „Hänschen klein“ ist schnell erlernt, die Leidenschaft entflammt jedoch erst dann so richtig, wenn Hänschen sich hinaus in die weite Welt der Musik begibt.
Kunst und Spiel
Eins scheint gewiss: wenn die Kids dereinst diese Welt nicht betreten, wird dies kaum am mangelndem Engagement der Lehrkräfte der Musikschule Zeiningen liegen, wie am Schnuppertag festzustellen war, wo sie einmal mehr eine Mordsgeduld aufwiesen, um ihre potentiellen Schülerinnen und Schüler mit der Botschaft des Lösungssatzes vertraut zu machen.
Denn in Kunst und Kultur finden Menschen ihre Identität als einzelne und als Gesellschaft – nicht ein- für allemal, aber immer wieder und immer wieder neu. In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen steht deshalb: „Kinder haben ein Recht auf Kunst und Spiel.“ Der ehemalie deutsche Bundespräsident meinte diesbezüglich: „Wenn wir Kinder auf den Weg zum „Olymp“, wenn wir sie auf den Weg zu Kunst und Kultur führen, dann öffnen wir ihnen den Zugang zu einer Welt, in der sie zu ganzen Menschen werden können: In Tanz und Rhythmus, in Ton und Klang, in Malerei und Farbe, in Sprache und Dichtung kommen Gefühl und Geist, Seele und Körper zur Einheit.“
Qual der Wahl
Matchentscheidend, damit die Leidenschaft irgendwann auch ausbrechen kann, ist der dazu passende Schlüssel, sprich das richtige Instrument. Bei einem Angebot von 27 Möglichkeiten waren weder die Kinder, noch deren Eltern zu beneiden.
Wie meistens an solchen Schnuppertagen war auch in Zeiningen - vor allem bei den Buben - das Schlagzeug ein Renner. Die Mädchen, welche übrigens eindeutig die Oberhand hatten, interessierten sich eher für zartklingende Instrumente, wobei sie aber auch Blasinstrumente nicht ausser Acht liessen.
Motivation
Diese Lust darauf könnte durchaus von der Greenhornband geweckt worden sein, welche mit dem einstigen Fasnachtshit „Rucki Zucki“ in die Halle einmarschierte und danach für ihre Versionen von „My first blues“ sowie „Happy Hour“ einerseits viel Applaus erntete, aber auch eine Spur Leidenschaft erkennen liess. Grossen Anklang fand ebenfalls die manchen Fuss in der Halle zum Wippen bringende Perkussionsgruppe von Musiklehrer Roland Hasler. Auch diese Formation hat vermutlich nicht wenige dazu animiert, am Schlagzeug mal so richtig auf die Pauke zu hauen oder dem Xylophon einige seiner zarten Töne zu entlocken.
Fazit
An einem Instrumenten-Schnuppertag wie „Erlebnis Musik im Tal“ geht es nicht darum, musikalische Hochbegabungen zu entdecken und zu fördern, sondern den Kindern nahrhafte, geschmackvolle, vollwertige und live zubereitete musikalische Nahrung anzubieten. Diesem Anspruch wurde die Musikschule Zeiningen zweifelsfrei gerecht.
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