Bundesfeier in Wölflinswil
Von: Gabi Reimann
Die gemeinsame Bundesfeier von Wölflinswil und Oberhof versammelte an die 300 Teilnehmer auf dem Wölflinswiler Schulhausplatz. Festredner Fabio Tanner formulierte neben Zielen und Wünschen auch den einen oder anderen Seitenhieb.
Festredner Fabio Tanner (Fotos: zVg)
«Was berechtigt mich, den Menschen etwas zu erzählen, was sie nicht schon selber oder vielleicht sogar besser wissen?» Diese Frage hat sich Landwirt Fabio Tanner gestellt, nachdem er von den Gemeinderäten als Festredner für die Bundesfeier 2019 angefragt worden war.
Tanner bewirtschaftet mit seiner Familie seit rund fünf Jahren einen Bio-Bauernhof in Wöfllinswil. «Fabio Tanner ist einer von uns, einer aus dem Dorf, der hier aufgewachsen ist», kündigte Gemeindeammann Barbara Fricker ihn an der gemeinsamen Bundesfeier von Wölflinswil und Oberhof auf dem Wölflinswiler Schulhausplatz an.
Bald spannte Tanner den Bogen zwischen Heimat und Ferne, zusammen leben und einzeln kämpfen, Dörfligeist und Schweizer Grenzen. Nicht zuletzt weil er sich auch immer wieder selber hinterfragte, seine eigene Familien- und Lebensgeschichte mit einbrachte, schien ihm die 100-prozentige Aufmerksamkeit des Publikums gewiss.
Als Vielgereister formulierte Tanner Heimat als Gefühl, denn weniger als Ort: «Dort, wo man zusammen am selben Strick zieht, ist man daheim». Grenzen seien für ihn keine Linien von da nach dort. Jeder müsse sie selber definieren.
Eine Grenze zog Tanner dennoch ziemlich klar, nämlich jene, hinter welche vermutlich das gefährliche Wappentier, der Wölflinswiler Wolf, von vielen Wölflinswilern verbannt werden wolle, jene nach Oberhof. Sein grösster Wunsch zum Abschluss: «Ich wünsche mir mehr Festrednerinnen».
Frauenpower und zwei Männerhände
Mit Grenzen hatten es auch die sieben jungen Frauen und der eine junge Mann des Jahrgangs 2000 zu tun. Dieser organisierte das diesjährige Höhenfeuer. Jana Leimgruber, Sprecherin des Jahrgangs, liess das Publikum keinen Moment lang daran zweifeln, dass die Jahrgänger während dem rund zweiwöchigen Aufbau des Höhenfeuers Grenzen gemeinsam gemeistert hat, wie es schien, daran gewachsen ist und ausserdem ein stattliches Höhenfeuer zustande gebracht hat.
«Es ist eine schöne Tradition», so Gemeindeammann Barbara Fricker, die durch den Abend führte, «dass das Höhenfeuer die Jugendlichen jedes Jahr zusammenbringt und sie sich dafür engagieren.»
Umrahmt wurde die Bundesfeier mit Darbietungen von Damenriege, Turnverein und Musikgesellschaft Wölflinswil-Oberhof.
Gemeinde Wölflinswil
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