MG Concordia Wegenstetten in Hochform
Von: Hans Berger
Das Open Air-Konzert der Musikgesellschaft Concordia Wegenstetten (MGCW) erfreut sich grosser Beliebtheit, ist daher zwischenzeitlich ein fixer Bestand der dörflichen Kulturszene geworden und daher kaum noch wegzudenken. So versammelten sich am vergangenen Dienstag rund hundert Blasmusikfreunde vor und im zum vornehmen Maharadschazelt verwandelten Feuerwehrmagazin zum fröhlich beschwingten Abendkonzert.
MG Concordia Wegenstetten in Hochform
Allerdings wurde aus dem gedachten Open Air - aufgrund meteorologischer Ungewissheit - ein Open Door-Konzert. Dies aber nur, weil die Organisatoren nicht in Erwägung gezogen hatten, dass der himmlische Wettermacher aufgrund seiner Erfahrungen von der Musik der MGCW so begeistert sein könnte und darum Wegenstetten möglicherweise zur regnerischen Sperrzone erklären würde. Und tatsächlich, kurz vor dem Start hörte es auf zu regnen. Woraus untrüglich zu schliessen ist, dass die Fangemeinde der Musikgesellschaft Concordia Wegenstetten unter der Leitung von Bence Tóth weit über die Ortsgrenze hinaus, ja gar bis in den Himmel reicht.
Ungarisches Blut
Dass dem so sein muss, bewies die Dorfmusik mit dem Hit des Marschkönigs Johan Wichers, dem Medizinmarsch, respektive dem „Mars der Medici“, den er nach langer Krankheit seinen Ärzten widmete. Mit Alberto Dominguez`weltberühmtem ChaChaCha „Frenesi“ legte das Orchester rhythmisch einen Zacken zu und zeigte damit, dass es auch mit der lateinamerikanischen Musik per Du ist. Zum musikalischen Freundeskreis der Wegenstetter Musikantinnen und Musikanten gehört auch die Böhmische Polka, was eigentlich nicht wundert, da in den Adern ihres Dirigenten ungarisches Blut fliesst, das bekanntlich recht feurig ist.
Traumland
Bei der von Christoph Walter eigens für das Finale vom Basel Tattoo 2011 geschriebenen romantischen Tatoo-Hymne „Celtic Crest“ wurde das begeisterte Publikum von der die Seele berührenden Melodie zum Träumen animiert, diese fanden allerdings beim fetzigen Caribbean Calypso ein jähes Ende. Ja, so sind sie eben, die Musikanten - einmal zu Tode betrübt und Augenblicke später himmelhochjauchzend und dazwischen aufgestellt, fröhlich, genau so, wie sich die Wegenstetter Musikanten beim Polka „Wir Musikanten“ präsentierten.
Rockpalast
Wie der eloquent, humorvoll durchs Programm führende Moderator Fiorenzo Pedrocchi berichtete, ist „Cervo a primavera“ ein Paradestück für Guggenmusiken, da aber ihr Dirigent wenig damit am Hut habe und die Fasnacht noch in weiter Ferne sei, würden sie das Stück nun in Blasmusikmanier spielen.
Was sie somit taten, dabei aber das Feuerwehrmagazin zum Rockpalst umfunktionierten und von den Bassisten einiges an Können abverlangten. Geleichzeitig wurde damit das Terrain für Elvis Presleys „Jailhouse Rock“ geebnet, auf dem sich gewiss auch die Spencer Davis Group mit ihrem Song „Gimme Some Lovin“ heimisch gefühlt hätten.
Finale
Das Publikum war begeistert und forderte Zugabe, was die MG Concordia Wegenstetten (MGWC) nach der Verabschiedung durch Präsident Sascha Gut mit dem Marsch „Jubilate“ und als zusätzlichen Zucker mit dem „Mars der Medici“ quittierte.
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