Ein Raumkonzept von Birsfelden bis Laufenburg
Von: Agglo Basel
Mit der Unterzeichnung der symbolischen Partnerschaftsvereinbarung am Dienstag, 22.11.2022, erklärten die Kantone Basel‐Landschaft und Aargau sowie die Landkreise Lörrach und Waldshut zusammen mit dem Regionalverband Hochrhein‐Bodensee, dem Fricktal Regio Planungsverband und dem Verein Agglo Basel gemeinsam mit den politischen Vertretern aus den beiden Rheinfelden und Pratteln die Absicht, die Erstellung eines gemeinsamen, grenzüberschreitenden Raumkonzeptes fortzuführen. Die Erarbeitung des regionalen Raumkonzeptes soll dank der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung in einen breiten Beteiligungsprozess eingebettet werden. Damit wird eine gute Verankerung in Gesellschaft und Politik bezweckt. Als eine von acht Regionen in den gemeinsamen Grenzgebieten Deutschlands wurde der Korridor Hochrhein für das Förderprogramm «Common Ground» der Robert Bosch Stiftung ausgewählt. Die Stiftung fördert über einen Zeitraum von drei Jahren Beteiligungsprojekte mit insgesamt bis zu 1,6 Millionen Euro.
(v.l.) Tobias Obert, Rheinfelden (Baden) (vorne); Sebastian Wilske, Regionalverband Hochrhein Bodensee (hinten); Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister Stadt Rheinfelden (Baden); Lukas Lauper, Kanton Aargau; Franco Mazzi, Stadtammann Rheinfelden (AG); Markus Fäs, Fricktal Regio Planungsverband/Gemeindeammann Möhlin; Stephan Burgunder, Gemeindepräsident Pratteln; Lorenz I. Zumstein, Rheinfelden (AG); Lothar Probst, Landkreis Waldshut; Uli Hoehler, Landkreis Lörrach; Jesse Mägli, Agglo Basel. (Foto: zVg)
Die Herausforderungen und gesteckten Ziele sind gross: ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Raumkonzept, welches eine koordinierte Verkehrs‐ und Siedlungsentwicklung entlang der Städte und Gemeinden am Hochrhein sicherstellen soll. Der Fokus liegt dabei auf der Erhaltung und Verbesserung der Wohn‐ und Lebensqualität der Bewohner und Bewohnerinnen sowie Arbeitnehmenden am Hochrhein. Eine komplexe Aufgabe – denn die Verkehrsinfrastrukturen sind heute schon an verschiedenen Stellen überlastet und der Hochrhein wird sich auch in den folgenden Jahren weiterhin dynamisch entwickeln.
In den Kommunen am Hochrhein stehen Areale mit grossen Entwicklungsreserven zur Verfügung, in denen laut aktuellem Planungsstand gut 20‘000 zusätzliche Einwohner und Einwohnerinnen Wohnraum finden und Arbeitsplätze für rund 26‘000 Beschäftigte geschaffen werden können. Auch die Prognosen lassen auf eine dynamische Entwicklung schliessen, so können bis 2040 25'000 neue Einwohner und Einwohnerinnen hinzukommen und rund 15'000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Mit mehr Arbeitsplätzen und mehr Einwohnenden werden auch die Bewegungen und die Raumnutzungen weiter zunehmen. Da die Infrastrukturen zu Spitzenstunden bereits heute am Limit sind, gilt es diese Entwicklungsdynamik aktiv zu gestalten.
«Die Vertreter der betroffenen Gebietskörperschaften möchten die Planungen der anstehenden Herausforderungen nun gemeinsam weiterführen und im Rahmen eines breiten Beteiligungsprozesses zusammen mit Vertretenden aus Kommunen, Verbänden, Vereinen und der Bevölkerung diskutieren, wie sich die Region in Zukunft räumlich entwickeln soll. Dabei gilt es möglichst alle betroffenen Zielgruppen einzubeziehen.» so Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister Stadt Rheinfelden.
Im Rahmen des Raumkonzeptes wird es darum gehen, ein gemeinsames Raumverständnis zu schaffen, eine gemeinsame Identität des Hochrhein‐Korridors zu etablieren und gemeinsame Zielvorstellungen zu entwickeln, wie die Bewohner und Bewohnerinnen sowie Arbeitnehmende am Hochrhein 2040 wohnen, arbeiten, sich erholen und sich zwischen einzelnen Zielorten bewegen sollen.
Franco Mazzi, Stadtammann Rheinfelden ergänzt: «Ziel eines Beteiligungsprozesses ist es, frühzeitig und transparent zu informieren sowie durch verschiedene Partizipationsmöglichkeiten und Beteiligungsformate die Meinungen der Bürger und Bürgerinnen sowie von Interessensverbänden einzuholen. So kann es gelingen, Planungen und Projekte zu verfolgen, welche bei der breiten Bevölkerung auf Akzeptanz stossen.»
Im Rückblick auf den Auftakt sagt Stephan Burgunder, Gemeindepräsident Pratteln: «Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarungen ist nun der erste erfolgreiche Schritt auf dem Weg hin zu einer regional abgestimmten Planung und einer partizipativen, grenzüberschreitenden Planungskultur gelungen.»
Um dieambitionierten Ziele, welche sich die Region Hochrhein gesteckt hat, zu erreichen, werden in den nächsten 2½ Jahren weitere Schritte sowie viele gemeinsame und grenzüberschreitende Debatten folgen.
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