Regulierter Cannabisverkauf in Basel startet Ende Januar
Von: mm/f24.ch
Die regulierte Abgabe von Cannabis in Basler Apotheken kann Ende Januar 2023 starten. Die Basler Studie «Weed Care» für den regulierten Verkauf von Cannabis-Produkten in ausgewählten Apotheken hat nach der Startverzögerung eine erneute Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit für neue Produkte erhalten. Es kommen sechs Produkte aus einheimischer Bio-Produktion von Pure Production in Zeiningen zum Einsatz.
Im September 2022 hat das Gesundheitsdepartement über den verzögerten Start des regulierten Cannabisverkaufs in Apotheken im Kanton Basel-Stadt «Weed Care» berichten müssen. Seither haben die Projektträger verschiedene Abklärungen getroffen und Lösungen gesucht, um den Start schnellstmöglich zu realisieren. Eine der Optionen war der Import von sofort verfügbaren Cannabisblüten aus dem Ausland.
Heute steht fest, dass die Projektstudie «Weed Care» am 30. Januar 2023 mit sechs Cannabisprodukten aus Schweizer Bio-Produktion starten kann. Unterdessen wurde eine zweite Charge erfolgreich geerntet.
Die Herstellerfirma Pure Production aus Zeiningen liefert wie ursprünglich vorgesehen zwei Haschisch- und vier Cannabisblütenprodukte, welche den Qualitätsanforderungen der Betäubungsmittelverordnung und den Standards der Bioverordnung vollumfänglich entsprechen.
Das Bundesamt für Gesundheit hat eine erneute Bewilligung erteilt. Entsprechend ist ein diskutierter Import aus Übersee, welcher als Variantenabklärung verfrüht in die Medien gelangte, ausgeschlossen. Die beanstandete erste Ernte Schweizer Cannabisblüten, welche die Verzögerung des Studienstarts verursacht hatte, wurde in der Zwischenzeit zur Vernichtung unter behördlicher Aufsicht freigegeben.
Trotz des Unterbruches fanden die Einschlussgespräche zwischen den Studienärzten und den Probandinnen und Probanden wie geplant statt. Bisher erfüllten rund 340 Personen die Studienkriterien und konnten in die Studie aufgenommen werden. Bis zum Studienstart im Januar werden voraussichtlich alle rund 370 Teilnehmenden bestimmt sein.
Die gemeinsame Studie des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken, der Psychiatrischen Dienste Aargau sowie der Universität Basel untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen eine Diskussionsgrundlage für eine künftige verantwortungsvolle Cannabispolitik liefern.
Eckpunkte der Studie
Während der zweieinhalbjährigen Studie können Studienteilnehmende in neun über die Stadt Basel verteilte Apotheken Cannabisprodukte beziehen. Die sechs Cannabisprodukte (vier Produkte in Form von getrockneten Cannabisblüten, zwei Haschisch-Produkte) mit jeweils unterschiedlichem THC-/CBD-Gehalt werden vom Schweizer Anbieter Pure Production in Zeiningen unter hohen Qualitätsstandards hergestellt.
Die Preise orientieren sich am Schwarzmarkt und am THC-Gehalt und sind zwischen CHF 8 und CHF 12 pro Gramm angesetzt. Die Teilnehmenden werden während der gesamten Studie regelmässig u.a. zu ihrem Cannabiskonsumverhalten und ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit befragt.
Die benötigten Bewilligungen vom Bundesamt für Gesundheit und der Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz liegen für die Studie vor. Die Studie startet Ende Januar 2023 und dauert bis Ende März 2025.
Rund 370 Personen können daran teilnehmen. Voraussetzung für eine Studienteilnahme ist ein Mindestalter von 18 Jahren, bestehender Cannabiskonsum und Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt
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