Hochrheinkommission hat viel vor
Von: mm/f24.ch
Am vergangenen Donnerstag tagte der Vorstand der sehr EU-geprägten Hochrheinkommission (HRK) in Rheinfelden (Baden). Themen waren die Möglichkeiten der künftigen EU-Förderung im Hochrheinraum, die grenzüberschreitende Verkehrsuntersuchung des Landes Baden-Württemberg in der Grenzregion zur Schweiz und die Erschliessung eines Gewerbegebiets auf dem grenznahen schweizerischen Sisslerfeld.
(v.l.) Leiter der Interreg Verwaltungsbehörde Alexander Wolny, HRK-Präsidentin Marion Dammann (Foto: zVg)
INFO: Hochrheinkommission
Die Hochrheinkommission (HRK) ist im Grunde genommen eine partnerschaftliche Einrichtung zur weiteren Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und Zurzibiet.
Europadialoge
Im Jahr 2019 hat die Hochrheinkommission viel vor: In Kooperation mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg werden von Mai bis Oktober gleich drei Europadialoge am Hochrhein durchgeführt. Ziel ist es, Europa künftig bürgernäher zu gestalten. Dazu werden so genannte „Zufallsbürger“ zu den Europadialogen eingeladen, die einen repräsentativen Gesellschaftsdurchschnitt darstellen sollen.
„Wir wollen unseren Bürgern zuhören, allen Bürgern, auch denjenigen, die sich nicht lauthals Gehör verschaffen“, erläutert die Vorsitzende der HRK, Landrätin Marion Dammann. Anfang des Jahres übernahm die Landrätin turnusmässig für zwei Jahre den Vorsitz. „An Hoch- und Oberrhein ist Europa für die Menschen direkt erlebbar. Hier erfahren sie, was funktioniert und wo Grenzen wirklich noch Barrieren sind. Es bietet sich an, genau hier mit den Bürgerinnen und Bürgern über unser künftiges Europa zu sprechen.“
Grenzüberschreitende Kooperation
Wie für künftige grenzüberschreitende Projekte Fördermittel am Hochrhein vergeben werden, wurde mit Alexander Wolny besprochen. Wolny leitet die Verwaltungsbehörde von Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (ABH).
Das Interreg-Programm (ABH) ist ein EU-Förderprogramm, das für die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Österreich, Deutschland, Schweiz und Lichtenstein geschaffen wurde. „Die laufende Förderperiode hat gezeigt, wie viel Potenzial die Hochrheinregion für gute Projekte bietet. Jetzt gilt es, die Grundlagen für weitere innovative Projekten für die kommende Förderperiode 2021-2027 zu legen“, so Alexander Wolny.
HRK-Präsidentin Dammann betonte die Bedeutung der EU und der EU-Förderung für den Hochrhein: „Die erfolgreichen kleinen Projekte am Hochrhein stärken unsere Region. Durch die Hochrheinelektrifizierung und die A 98 wird das Gebiet zwischen Hoch- und Oberrhein noch attraktiver.“
HRK unterstützt Begegnungsprojekte
Positive Nachrichten gab es vom so genannten Kleinprojektefonds der HRK, mit dem grenzüberschreitende Begegnungsprojekte finanziell unterstützt werden.
Für sechs Projekte konnten Fördermittel zwischen 500,- € und 2‘500,- € bewilligt werden. Sie wurden an grenzüberschreitende Kultur- und Naturveranstaltungen vergeben, darunter ein Künstleratelier, ein Chorfestival oder ein Naturerlebnisprogramm „Insekten“.
„Unser Kleinprojektefonds für grenzüberschreitende Begegnungsprojekte ist inzwischen so gut nachgefragt, dass er für dieses Jahr bereits ausgeschöpft ist“, so Geschäftsführerin Vanessa Edmeier.
Das Gremium begrüsste das Engagement und den Ideenreichtum der Antragsteller, bedauerte aber gleichzeitig, dass der Erfolg des Programmes auch heisst, dass erst in 2020 wieder neue Mittel bewilligt werden können.
Die Sitzung fand in den Räumlichkeiten der Osypka AG in Rheinfelden (Baden) statt. „Die Osypka AG ist ein hidden global champion in unserer Region im Bereich der hochspezialisierten Medizintechnik“, wie Oberbürgermeister Eberhardt den Gastgeber vorstellte.
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