BVB zieht positives Fazit von E-Bus-Linien
Von: mm/f24.ch
Heute Samstag jährt sich die Aufnahme des Fahrgastbetriebs des ersten Elektrogelenkbusses der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) zum ersten Mal. Der Bus hat sich im Fahrgastbetrieb bewährt und wird von Fahrgästen und Fahrpersonal geschätzt.
Am 8. Februar 2019 hat der erste E-Bus der BVB-Geschichte im Rahmen eines Pilotbetriebs den Linienbetrieb aufgenommen. Der 18-Meter lange Elektrogelenkbus des niederländischen Herstellers VDL mit dem Namen «Stromnibus» verkehrt seither auf verschiedenen Linien.
Ziel des Pilotbetriebs ist es, im Hinblick auf anstehende E-Busbeschaffungen insbesondere Erkenntnisse zum Energieverbrauch im Fahrgastbetrieb zu gewinnen. Insgesamt hat der E-Bus bisher rund 48’000 Kilometer zurückgelegt.
Der Elektroantrieb habe sich bewährt und funktioniere zuverlässig. Einzig kleinere Softwareprobleme hätten dazu geführt, dass der Bus teilweise nicht fahren konnte. Dies hatte aber nichts mit dem Elektroantrieb zu tun, resümiert der BVB.
Energieverbrauch liegt unter den Erwartungen
Geladen wird der Bus in der Garage mit einer Ladestation. Er hat je nach Wetterbedingungen, Fahrgastaufkommen und Linie eine Reichweite zwischen 80 und 150 Kilometern.
Der Energieverbrauch liegt bei durchschnittlich rund 1.4 kWh pro Kilometer. Das ist weniger, als die BVB erwartet hatte. Grund dafür ist unter anderem, dass der Bus beim Bremsen einen Teil der eingesetzten Antriebsenergie wiedergewinnt. Das macht den Elektroantrieb gerade für den Stadtverkehr mit vielen Bremsvorgängen attraktiv.
BVB-Direktor Bruno Stehrenberger sagt dazu: «Wir sind überzeugt, dass batteriebetriebene E-Busse für unser Netz die beste Lösung sind. Die Erfahrungen nach einem Jahr Fahrgastbetrieb zeigen, dass sich die Antriebstechnologie im täglichen Einsatz sehr gut bewährt. Die Rückmeldungen von Fahrgästen und Fahrdienstmitarbeitenden sind durchwegs positiv.»
Elektrifizierung der gesamten Busflotte bis 2027
Der Pilotbetrieb mit dem E-Bus ist der erste Schritt hin zur vollständigen Elektrifizierung der gesamten Busflotte. Damit setzt die BVB die gesetzliche Vorgabe um, bis 2027 auch die Busflotte mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu betreiben. Dazu müssen nicht nur E-Busse beschafft, sondern auch die Betriebsprozesse und die Infrastruktur angepasst werden.
So muss die bestehende Garage Rank neu gebaut und mit Ladeinfrastrukturen ausgestattet werden: Der Ratschlag zur Finanzierung der Elektrifizierung der BVB-Busflotte wird dem Basler Grossen Rat in diesem Jahr zum Kreditentscheid vorgelegt.
Technische Daten:
- Modell: VDL Citea SLFA-181 Electric
- Masse: Länge: 18,15m; Breite: 2,55m; Höhe: 3,55m
- Leergewicht: 20’800 kg
- Maximales Gesamtgewicht: 28’745 kg
- Anzahl Fahrgäste: 40 Sitzplätze, 77 Stehplätze, zwei Rollstuhlplätze
- Anzahl Türen: Drei Doppeltüren und eine Einzeltür
- Kosten: ca. 800'000 CHF
- Anzahl Batterien: Zwölf Batteriemodule mit einer Kapazität von 248 kWh
- Reichweite: Zwischen 80 und 150 Kilometern, abhängig von klimatischen Bedingungen, Topografie und Anzahl Fahrgästen.
- Ladestation: Ladeleistung 300 kW. Der Bus wird in der Garage Rank mittels eines «Pantografen» auf dem Dach geladen.
- Ladedauer: ca. 38 Minuten
- Anzahl zurückgelegte Kilometer im Fahrgastbetrieb: Rund 48’000 km
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