Verlängerung der Basler Cannabisstudie
Von: mm/f24.ch
Im Januar 2023 startete in Basel die Studie zum regulierten Cannabisverkauf «Weed Care (Unkrautpflege)» mit 378 Teilnehmenden. Diese können seither in Apotheken sechs Cannabisprodukte kaufen. Bisher wird das Pilotprojekt erfolgreich durchgeführt. Nun wird die Studie verlängert, um mehr Erfahrungen mit risikoärmeren Konsumformen zu sammeln.
Die Weed Care-Studie, welche ursprünglich 2.5 Jahre bis Juli 2025 dauern sollte, wird um weitere 1.5 Jahre bis Januar 2027 verlängert. Durch zwei Anpassungen des jetzigen Studiendesigns sollen weitere Erkenntnisse zum Konsumverhalten der Teilnehmenden gewonnen werden.
Einerseits soll in der Studienverlängerung das bisherige Produktesortiment mit vier Blüten- und zwei Haschprodukten durch risikoärmere Produkteformen erweitert werden.Hinzu kommen zwei E-Liquids und zwei Tinkturen. Diese können oral eingenommen werden und so eine Alternative zum Rauchen bieten.
Andererseits wird für die Studienteilnehmenden das Angebot Drug Checkings des auf dem Schwarzmarkt erworbenen Cannabis eingeführt. Es ist zentral, über die Zusammensetzung des illegal erworbenen Cannabis zu informieren und so das Risikobewusstsein und die Konsumkompetenz zu fördern. Im letzten halben Jahr der Studienverlängerung ist das Drug Checking verbunden mit einem Beratungsgespräch dann auch für Menschen ausserhalb der Studie auf Anmeldung nutzbar.
Darüber hinaus ist im letzten halben Jahr der Studienverlängerung erneut eine Schwarzmarktkontrollgruppe angedacht. Dabei soll die Gruppe, welche während den ersten sechs Monaten der Studie Cannabiszugang hatte, während den letzten sechs Monaten kein Cannabis mehr beziehen können.
Das Ziel dieser Crossover Studie ist es zu evaluieren, wie sich der Konsum und die psychische Gesundheit verändern, wenn die Studienteilnehmenden ihr Cannabis wieder illegal beschaffen müssen im Vergleich zu den Studienteilnehmenden, welche Cannabis weiterhin legal beziehen können. Alle weiteren Rahmenbedingungen wie die Online-Befragungen oder die Abgabe via Studienapotheken bleiben bestehen.
Die Studienverlängerung finanziert sich aus den Einnahmen des Cannabisverkaufs und weiterhin aus Eigenleistungen der Psychiatrischen Dienste Aargau, den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel sowie dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt.
Die Studienverlängerung haben sowohl das Bundesamt für Gesundheit BAG als auch die Ethikkommission Nordwestschweiz EKNZ bewilligt.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»