Michael Schmid gewinnt auf dem Rotsee
Von: Schweizer Ruderverband, SRV
Die erste Goldmedaille im Rahmen der Lucerne Regatta geht an Michael Schmid. Zum zweiten Mal nach 2014 gewann er gestern Samstag die Wertung im Leichtgewichtseiner. In der offenen Kategorie qualifizierten sich Jeannine Gmelin im Fraueneiner, Roman Röösli / Nico Stahlberg im Doppelzweier und Barnabé Delarze im Männereiner für die A-Finals. Zudem holte sich der leichte Doppelzweier der Frauen mit Frédérique Rol / Patricia Merz einen weiteren Startplatz in den A-Finals.
Michael Schmid gewinnt auf dem Rotsee (Foto: SRV)
Michael Schmid startete bislang vier Mal auf dem Rotsee – 2014 gewann er, zwei Mal wurde er Zweiter. Mit seinem Sieg heute im Leichtgewichtseiner erfüllte sich Michael Schmid einen weiteren Traum. «Es ist ein tolles Gefühl, dass ich an meiner Heimregatta am Rotsee bislang immer top performen konnte.»
Nachdem sich der Dominator dieser Weltcup-Saison und Favorit aus Deutschland, Jason Osborne, vom Rennen abgemeldet hatte, war sich Michael Schmid seiner guten Ausgangslage sehr wohl bewusst gewesen. Nach der Silbermedaille jeweils in Belgrad und Linz sollte es erstmals in dieser Saison Gold sein.
Prompt machte ihm in der ersten Rennhälfte des Finals ein anderer Deutscher, Lars Wichert, das Leben schwer. «Ich freue mich, dass ich mich vom Deutschen nicht irritieren liess und mein Rennen durchzog.» Nach der 1000-Meter-Marke drehte er auf und setzte sich an die Spitze, die er bis ins Ziel nie mehr abgab. Nach einigen freien Tagen wird er sich nun den Vorbereitungen für die EM in Glasgow widmen.
Souveräne Finalqualifikation von Jeannine Gmelin
Nach dem Start ihres Halbfinals lag Jeannine Gmelin auf dem zweiten Rang hinter der Dänin Fie Udby Erichsen. Noch vor der 1000-Meter-Marke übernahm Gmelin die Führung und das Zepter. «Ich konnte meinen Plan voll umsetzen.»
Als Wundertüte erwies sich aber auch die Kanadierin Carling Zeeman. Schon am Freitag im Vorlauf war sie die einzige, die Jeannine Gmelins Dominanz anzugreifen wagte. Im gestrigen Rennen packte die Kanadierin ihren starken Endspurt aus, obschon sie bei der 1500-Meter-Marke mit über vier Sekunden Rückstand auf Gmelin noch auf dem vierten Rang lag. Zeeman kämpfte sich auf den letzten Metern noch bis auf 1,64 Sekunden an Jeannine Gmelin heran und avanciert so für den heutigen Final zu einer Ernst zunehmenden Konkurrentin.
«Die Kanadierin muss man immer auf der Rechnung haben. Mit ihren herausragenden Ergometerleistungen ist sie eine der stärksten Athletinnen in der Ruderszene», erklärte Jeannine Gmelin nach dem Rennen. «Grundsätzlich erwarte ich morgen ein richtig enges Finalrennen.» Jeannine Gmelin ist die Führende im Weltcup und wird alles daransetzen, heute den Gesamt-Weltcup für sich zu entscheiden.
Erneut starker Auftritt von Roman Röösli und Nico Stahlberg
Der Schweizer Doppelzweier mit Roman Röösli und Nico Stahlberg lieferte sich von Anfang an einen harten Fight gegen das Deutsche Boot mit Lars Hartig und Timo Piontek. Die Deutschen hatten beim Weltcup in Linz noch vor Röösli/Stahlberg die Silbermedaille geholt. Die 1500-Meter-Marke passierten die beiden Boote gar zeitgleich auf Rang 1.
Wenn zwei sich bekämpfen, freut sich aber gern mal ein Dritter. Mit einer hohen Schlagzahl zogen auf den letzten 300 Metern die Neuseeländer John Storey / Christopher Harris an den beiden Booten vorbei und sicherten sich den Sieg im Halbfinal. «Morgen werden wir die Neuseeländer sicher im Visier haben», anerkennt Roman Röösli die Spurtstärke der Neuseeländer. «Wir zogen unser Rennen durch.» Mit der Folge, dass sie die Schweizer das deutsche Boot noch zu distanzieren vermochten. «Im Schlussspurt liegt noch etwas drin», schaute Roman Röösli voraus.
Finalqualifikation auch für Barnabé Delarze
Dass ein grosses Kämpferherz in ihm steckt, stellte Barnabé Delarze auch gestern unter Beweis. Nach 1500 Metern lag Delarze nämlich noch auf dem 5. Zwischenrang. Danach drehte er auf, legte kurzerhand die beste 500m-Abschnittszeit seines Laufs hin, vermochte so den Polen Natan Wegrzycki-Szymczyk zu überholen und den französischen Schnellstarter Thibaut Verhoeven noch abzufangen. Sein dritter Rang bedeutet den Einzug in den A-Final.
Beindruckende Konstanz von Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Doppelzweier
Das Duo Frédérique Rol / Patricia Merz führte vom Start weg ihren Hoffnungslauf an und kämpfte bis zum Zielstrich Bug an Bug mit den Südafrikanerinnen Nicole Van Wyk / Kirsten McCann um den Tagessieg. Am Ende mussten sich die Schweizerinnen um gerade mal zwei Hundertstelsekunden auf den zweiten Rang verweisen lassen. Da dürfte morgen im Final wohl noch eine Rechnung offen sein.
Der Halbfinal im Frauen Doppelzweier der offenen Kategorie gelang Valérie Rosset und Pascale Walker nicht nach Plan. Mit ihrem sechsten Platz lag der dritte Rang, der die Finalqualifikation bedeutet hätte, klar ausser Reichweite. Ebenfalls im B-Final rudern heute Julian Müller und Andri Struzina im leichten Doppelzweier. Die beiden konnten nicht zulegen und wurden im Halbfinal Fünfte.
Schon am Samstagvormittag wurden die Platzierungsrennen ausgetragen. Mit seinem Sieg im C-Final und entsprechend insgesamten 13. Rang sorgte Fiorin Rüedi im Leichtgewichtseiner für einen versöhnlichen Abschluss vor Heimpublikum. Auf den zweiten Rang im D-Final kämpfte sich der Zweier-ohne mit Mario Gyr und Paul Jacquot, was insgesamt Rang 20 bedeutet. Markus Kessler siegte im E-Final des schweren Männereiners und holte sich den abschliessenden 26. Platz.
Programm Sonntag, 15.07.2018
- 9.05 Frauen Doppelzweier; Valérie Rosset / Pascale Walker (B-Final)
- 9.40 Männer Doppelzweier Leichtgewichte; Andri Struzina / Julian Müller (B-Final)
- 10.46 Männer Doppelzweier; Roman Röösli / Nico Stahlberg (A-Final)
- 11.02 Frauen Doppelzweier Leichtgewichte; Patricia Merz / Frédérique Rol (A-Final)
- 11.33 Jeannine Gmelin (A-Final)
- 14.48 Männer Einer; Barnabé Delarze (A-Final)
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