Ruedi Wild und Nicola Spirig sind Triathlon Schweizermeister
Von: Swiss-Triathlon, Sandra Christen
Ruedi Wild holt sich in Uster den ersten Schweizermeister-Titel, für Nicola Spirig ist es der Fünfte. Die Titel in der Kategorie U23 holen sich Adrian Haller und Céline Schärer.
Ruedi Wild (Foto: Swiss-Triathlon)
Die Schweizermeisterschaft 2011 wurde im Rahmen des 23. Uster Triathlons durchgeführt. Bei den Pro-Männern sicherten sich hinter Wild der fünffache Sieger des Ironman Switzerland Ronnie Schildknecht und Manuel Küng die Ehrenplätze. Bei den Pro-Frauen klassierten sich Melanie Annaheim und Barbara Scherrer hinter der fünffachen Schweizermeisterin Spirig. In der U23-Kategorie stehen bei den Männern nebst Sieger Adrian Haller Florin und Andrea Salvisberg auf dem Podest, bei den Frauen hinter der Siegerin Céline Schärer Rahel Küng und Mélanie Guyot.
Nach den 1.5 km Schwimmen im Greifensee stieg ein Trio, bestehend aus Manuel Küng, Florin und Andrea Salvisberg, als erstes aus dem Wasser. Bald darauf folgte eine grosse Verfolgergruppe rund um Ruedi Wild. „Das Schwimmen lief mir nicht optimal, am Anfang hatte ich sehr kalt“, erklärte der spätere Sieger Wild. Kurz nach Wild stieg Langstrecken-Spezialist Ronnie Schildknecht aus dem Wasser, welcher sich mit seiner Schwimmleistung zufrieden zeigte: „Das Schwimmen lief mir nach Plan. Ich rechnete damit, dass ich ungefähr eine Minute Rückstand auf Ruedi haben werde. Allerdings war es sehr hart, da ich fast alles alleine schwimmen musste.“ Seinen Rückstand vom Schwimmen holte Schildknecht auf der Radstrecke allerdings schnell auf: „Auf dem Rad bin ich wirklich sehr schnell an die vor mir liegenden Athleten rangefahren und versuchte in der Folge, Ruedi abzuhängen.“ Dieser blieb jedoch dran: „Ich wusste, dass ich auf der Radstrecke an Ronnie dranbleiben musste, um im Laufen eine Entscheidung herbeiführen zu können.“ Dank einem Krafteinsatz gelang dies Wild wie gewünscht und die beiden häufig zusammen trainierenden Athleten kamen praktisch zeitgleich in die zweite Wechselzone. Dort gelang es Wild, einen entscheidenden Vorsprung auf Schildknecht herauszuholen, welcher die im Wechsel entstandene Lücke bis ins Ziel nicht mehr schliessen konnte. Beide freuten sich im Ziel über ihre heutigen Leistungen: „Dieser erste Schweizermeister-Titel hat für mich eine sehr hohe Bedeutung“, erklärte der glückliche Wild, während Schildknecht sagte: „Vize-Schweizermeister hinter Ruedi zu werden, ist wunderschön. Meine Form stimmt und ich bin zuversichtlich für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii“.
Bei den Frauen kam die spätere Siegerin sehr früh aus dem Wasser. Kurz vor ihr lagen nur die beiden schnellen Schwimmerinnen Céline Schärer und Rahel Küng sowie Melanie Annaheim. „Das Schwimmen hat mich wirklich positiv überrascht. Ich verschaffte mir damit eine perfekte Ausgangslage“, erklärte Spirig, die als Favoritin ins Rennen gestartet war. Auf der Radstrecke übernahm die Vizeweltmeisterin schnell die Führung, welche sie bis ins Ziel nicht mehr abgab. „Es ist immer wieder wunderschön für mich, Schweizermeisterin zu werden“, freute sich Spirig. „Klar haben die WM- und EM-Rennen Priorität. Wenn immer möglich versuche ich jedoch, auch die Schweizermeisterschaft in meine Planung mit einzubeziehen“. Nach 2002 und den Jahren 2008-2010 gewann Spirig heute ihren fünften Titel als Schweizermeisterin im Triathlon.
Eine starke Leistung zeigte zudem Céline Schärer, die ihren U23-Titel aus dem Vorjahr heute erfolgreich verteidigen konnte und hinter Nicola Spirig als zweite über die Ziellinie lief. „Bei Wettkämpfen ohne Windschatten-Fahren gehe ich jeweils motivierter an den Start, weil sich bei diesen Rennen auf der Radstrecke niemand schonen kann und alle die gleichen Voraussetzungen für die Laufstrecke haben“, erklärte sie. Das Laufen, sonst ihre schwächste Disziplin, sei ihr heute sehr gut gelaufen. „Nach 40 km Einzelzeitfahren weiss man nie, wie viel Kraft man für die Laufstrecke noch hat.“
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