Nachdem die Schweizer Handballnati am vergangenen Mittwoch zum Auftakt der Hauptrunde an der WM in Ägypten einen 20:18 Sieg gegen Island eingefahren hatte musste sie sich gestern gegen Portugal mit 29:33 geschlagen geben.
(Foto: IHF)
Von der ersten Minute an war klar, dass Portugal der erwartet schwere Gegner sein würde. Die Iberer drückten aufs Tempo und legten schnell mit 3:1 vor. Die Schweiz zeigte sich davon unbeeindruckt und fand in der Anfangsphase überwiegend am Kreis gute Lösungen, sei es per Anspiel an Alen Milosevic oder mit Durchbrüchen, die zu mehreren Siebenmetern führten. Andy Schmid war dabei vom Strich makellos und erzielte im ersten Durchgang fünf Treffer per Siebenmeter. Nach 17 Minuten war die Partie beim Stand von 10:10 völlig offen.
Bis zum Seitenwechsel erspielte sich Portugal dann aber immer wieder einen kleinen Vorsprung von zwei, drei Toren. Dies lag vorderhand daran, da die Schweizer Deckung gegen das schnelle und physisch starke Spiel der Iberer nicht so den Zugriff bekam, wie in den vorherigen WM-Partien. Vor allem Kreisläufer Victor Iturriza bereitete den Schweizern Schwierigkeiten. Ähnlich verhielt es sich nach der Pause, als man in der Abwehr zwar die Kreisanspiele besser kontrollieren konnte, gegen die wendigen Portugiesen aber mehrfach den besagten einen Schritt zu spät kam.
Cheftrainer Michael Suter wechselte früh im Spiel durch und gab dem ein oder anderen Schlüsselspieler eine Verschnaufpause. Sein Team dankte es am Freitagnachmittag vor allem in der Offensive, wo man auf Treffer der Iberer zumeist eine Antwort fand. So gelang es der Schweiz zunächst von 20:24 auf 23:24 aufzuholen und in der Folge auch nach dem 24:28 zurückzukommen.
Mit starker Moral und grossem Teamgeist blieb die Schweiz bissig und verkürzte bis zur 56. Minute auf 29:30. Nach einem verworfenen Siebenmeter der Portugiesen bot sich den Schweizern sogar die Chance zum ersten Ausgleich seit dem 10:10 in der 17. Minute. Der Wurf von rechten Flügel rauschte aber knapp am Pfosten vorbei. Im Gegenzug kassierte die Schweiz neben einer Zeitstrafe auch einen weiteren Treffer und schaffte es anschliessend nicht mehr, das Spiel zu ihren Gunsten zu kippen.
Der Sieg für Portugal ging unter dem Strich aber in Ordnung. Die Iberer lagen nie in Rückstand und zeigten einmal mehr, dass Rang 6 bei der letzten EM erst der Anfang gewesen sein soll. Mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Kräften, die sowohl über die nötige Physis wie auch Schnelligkeit verfügen, hat Portugal einen guten Mix beisammen, um auch an dieser WM in die Top 8 vorstossen zu können. Ein Ziel, dass die Schweizer Mannschaft für die Zukunft noch vor Augen haben möchte.
Schlüsselspieler Im fünften WM-Spiel wurde Andy Schmid zum dritten Mal zum IHF „Player of the Match“ ausgezeichnet. Während die Superlative für den Schweizer Spielmacher in Diensten des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen langsam aber sicher ausgehen, zeigte die Schweizer Nummer 2 auf dem Feld weiter eine Glanzleistung nach der anderen. Gegen Portugal stand Schmid quasi die komplette Spielzeit (59:34 Minuten) auf dem Feld und trieb seine Teamkollegen an. Gegen die Iberer war er elfmal erfolgreich, zudem gelangen ihm fünf Assists und vom Siebenmeterstrich war er bei sieben Versuchen makellos. Die Schweiz kann sich glücklich schätzen, einen Spieler seines Formats in den eigenen Reihen zu haben.
Personelles Cheftrainer Michael Suter nahm eine Änderung im Vergleich zum Island-Spiel vor. Für Mehdi Ben Romdhane rückte Maximilian Gerbl ins Team.
So geht es weiter Am Sonntag steht das letzte WM-Spiel der Schweiz auf der Agenda. Erneut erfolgt der Anwurf um 15.30 Uhr (MEZ), der Gegner lautet dann Algerien. Gegen die Nordafrikaner wollen die Schweizer den dritten WM-Sieg in Ägypten einfahren und Rang 4 in der Tabelle anvisieren.
Telegramm Schweiz - Portugal 29:33 (15:17) Madinat Sittah Uktubar. Keine Zuschauer. Schiedsrichter Garcia/Marin (ESP).
Bemerkungen: Schweiz ohne Meister (verletzt), Küttel (krank), Maros (positiv auf Corona getestet), Ben Romdhane und Grazioli (beide überzählig). Portela schiesst Penalty an die Latte (55./29:30).
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