Noè Ponti holt erneut WM-Gold
Von: Tanja Moos
Noè Ponti kürt sich Budapest zu Doppelweltmeister. Der 23-jährige Tessiner sichert sich den Titel über 100 Meter Lagen nur 19 Minuten nach seinem überzeugenden Auftritt im Halbfinal über 100 Meter Schmetterling. Der Berner Thierry Bollin wird im Final über 50 Meter Rücken starker Achter.
(v.l.) Bernhard Reitshammer (AUT), Noè Ponti (CHE), Caio Pumputis (BRA) (Foto: Patrick B. Krämer)
Was für ein Abend für den Schweizer Weltmeister und Weltrekordhalter über 50 Meter Schmetterling, Noè Ponti (23). Nur 20 Minuten nach seinem Halbfinal über die doppelte Distanz, gewann der Tessiner in Diensten des SC Uster über 100 Meter Lagen mit neuem Schweizerrekord (55.33) sensationell seinen zweiten Titel. Am Mittwochabend hatte er in Budapest über 50 Meter Schmetterling in Weltrekordzeit sein erstes WM-Gold gewonnen.
«Ich freue mich über diesen 2. Titel. Und ich wusste, es wird ziemlich hart. Ich habe einfach alles gegeben. Bei der letzten Unterwasserphase bin ich mega geschwommen», meinte er nach diesen beiden fordernden Rennen. Keiner seiner Konkurrenten kommt nur annähernd an die Qualtäten Pontis in der Tauchphase heran. In der kurzen Pause zwischen den Rennen sei er ein bisschen ausgeschwommen, habe etwas getrunken, gewartet und sei «natürlich in der nassen Badehose wieder an den Start gegangen.»
Zweimal dieselbe Taktik
Im 2. Halbfinal über 100 Meter Schmetterling ging Ponti mit derselben Taktik ins Rennen, wie schon in den Vorläufen am Morgen. Das Rennen kontrolliert angehen und auf den letzten «25 Metern Gas geben». Am Abend schlug er als Gesamtschnellster der 16 Halbfinalisten an. «Es war nicht einfach, mich auf die 100 Meter Schmetterling zu fokussieren, ich wollte beide Rennen gut schwimmen. Und ich musste ziemlich schnell sein, um das Finale überhaupt zu erreichen.»
Das war er! Seine Zeit von 48.89s liegt lediglich neun Hundertselsekunden über seinem Europarekord vom Oktober dieses Jahres in Shanghai. Der Final über 100 Meter Schmetterling findet heute Samstagabend um 17.40 Uhr statt.
Thierry Bollin mit starker Leistung WM-Achter
Seinen ersten WM-Final bestritt der Rückenspezialist Thierry Bollin vom Schwimmklub Bern über 50 Rücken. Im Halbfinal hatte er seinen Schweizerrekord noch um sagenhafte 0,36 Sekunden gesenkt, was ihm den 3. Platz overall eingebracht hatte.
Im Final vermochte er nicht mehr ganz an diese grossartige Leistung anzuknüpfen. In 22.97s – seiner bisher zweitbesten Zeit – klassierte er sich auf dem hervorragenden 8. Platz, mitten in der Weltspitze. « Einerseits bin ich etwas frustriert, andrerseits aber auch sehr stolz, dass ich es soweit gebracht habe», sagte der Bronzemedaillengewinner der Kurzbahn- EM 2023 in Otopeni, Rumänien. «Ich bin froh, waren meine Eltern dabei. Es ist schön, können wir so zusammen Erinnerungen schaffen», sagt der Sohn eines Violinisten und einer Museumsdirektorin.
Louis Droupy auf der Suche nach Konstanz
Seine Bestleistung nicht abrufen konnte hingegen WM-Rookie Louis Droupy. In 2:12, 78 blieb er über 200 Meter Brust mehr als zwei Sekunden über seiner Bestzeit vom November dieses Jahres. Damit belegte er den 33. Platz.
«Ich bin nicht unzufrieden mit meiner Zeit. Mir fehlt über 200 Meter nach wie vor die Konstanz. Daran muss ich arbeiten» ordnete der Schwimmer von Lausanne Aquatique sein Ergebnis ein. Heute Vormittag wird der 23-jährige Westschweizer, der im kommenden Sommer sein Bachelorstudium in Kriminalwissenschaften an der Uni Lausanne abschliessen wird, noch über die 50 Meter Brust und am Sonntag in der 4x100 Meter Lagenstaffel an den Start gehen.
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