Gold für Jeannine Gmelin auf dem Rotsee
Von: Schweizer Ruderverband, SRV
Mit ihrem Rotsee-Sieg sicherte sich Jeannine Gmelin erstmals auch den Gesamt-Weltcup. Bronze gewann der Doppelzweier mit Roman Röösli und Nico Stahlberg. Zudem schaffte es Frédérique Rol und Patricia Merz als Dritte zum ersten Mal an ein Weltcup-Podest. Zusammen mit dem Sieg von Michael Schmid am Samstag im Leichtgewichtseiner zieht der Verband SWISS ROWING nach dem Heim-Weltcup eine positive Bilanz.
Gold für Jeannine Gmelin auf dem Rotsee (Foto: SRV)
Vorerst schien der Final im Fraueneiner ganz nach Jeannine Gmelins Plan zu verlaufen. Noch vor der 1000-Meter-Marke nahm Gmelin der irischen Schnellstarterin Sanita Puspure die Führung ab. Die Irin aber erwies sich als hartnäckig und liess sich auf der zweiten Streckenhälfte nicht abschütteln.
Parallel dazu nahm die spurtstarke Kanadierin Carling Zeeman Fahrt auf. Auf den letzten 200 Metern sah sich Jeannine Gmelin plötzlich eng bedrängt. Mit den letzten wuchtigen Ruderschlägen vermochte sie aber noch einen Vorsprung von 23 Hundertstelsekunden auf Sanita Puspure ins Ziel zu retten.
«Das war wohl das bislang beste Rennen der Saison», freute sich Jeannine Gmelin im Ziel trotz des knappen Ausgangs. «Es ist mir gelungen, unter maximalem Druck meine beste Leistung abzurufen.» Dank ihrem gestrigen Sieg auf dem Rotsee sicherte sie sich zudem erstmals den Gesamt-Weltcup.
Bronze für Roman Röösli / Nico Stahlberg dank starkem Schlussspurt
Zum zweiten Mal in dieser Saison starteten Roman Röösli und Nico Stahlberg international im Doppelzweier, zum zweiten Mal holten sie Bronze.
Nach der ersten Streckenhälfte sah es für die Schweizer zwar noch alles andere als rosig aus. Roman Röösli und Nico Stahlberg lagen auf Rang fünf. Auf den letzten 500 Metern drehten die beiden aber unwiderstehlich auf, legten eine sagenhafte letzte Abschnittszeit hin und überholten auf den letzten Metern noch die spurtstarken Neuseeländer.
«Die gelungene Aufholjagd gibt uns die Gewissheit, dass wir aus jeder Position einen Erfolg machen können», sagte Nico Stahlberg nach dem Rennen. Seit einem Monat rudert das Duo gemeinsam im Doppelzweier. Auf ihren Erfolgen ausruhen dürfen sich die beiden jedoch nicht. «Im Vergleich zum letzten Weltcup war das Niveau hier auf dem Rotsee spürbar höher», bilanzierte Roman Röösli.
Verdienter erster Podestplatz für Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Doppelzweier
Nach dem fünften Rang beim ersten Weltcup in Belgrad und dem knapp verpassten Podest beim zweiten Weltcup in Linz-Ottensheim, gelang dem leichten Duo Fréderique Rol / Patricia Merz auf dem Rotsee nun endlich der verdiente Sprung auf das Podest.
«Das gibt Vertrauen in unsere Fähigkeiten», freute sich die Zugerin Patricia Merz. «Wir verbessern uns Schritt für Schritt und sind nun mitten in der Weltspitze angekommen.» Da der Doppelzweier in Tokio 2020 die einzige Olympia-Disziplin für Leichtgewichte ist, gehört das Boot seit einigen Jahren zu den mittelfristigen Verbandsprojekten.
Hochspannung
Im Männereiner war Hochspannung garantiert, zumal die Neuseeländer Robert Manson und Mahe Drysdale sowie die Deutschen Oliver Zeidler und Tim Ole Naske in einer länderinternen Ausscheidung um die Selektion für die WM in Bulgarien ruderten. Mittendrin kämpfte Barnabé Delarze im Rahmen seines ersten Weltcup-Einsatzes in dieser Saison, vermochte aber in den Fight um das Podest nicht einzugreifen und wurde Fünfter. Der letztjährige Lucerne-Sieger Robert Manson gewann den Final vor dem Deutschen Oliver Zeidler.
Schon am Sonntagvormittag waren die B-Finals ausgetragen worden. Valérie Rosset und Pascale Walker wurden in ihrem B-Final Fünfte. Auch der leichte Doppelzweier mit den Zentralschweizern Julian Müller / Andri Struzina kam in seinem B-Final nicht über den fünften Rang hinaus. Für beide Boote bedeutet dies insgesamt der 11. Rang.
Positives Fazit
Zwei Mal Gold und zwei Mal Bronze - Verbandsdirektor Christian Stofer zog am Sonntag nach dem dritten Weltcup der Saison auf dem Rotsee ein positives Fazit: «Gestern gab es bereits Gold dank Michael Schmid im Leichtgewichtseiner. Heute holten wir mit vier Booten in den Finals drei Podestplätze. Es war nicht selbstverständlich, dass Jeannine Gmelin ihre Bugspitze vorne behalten und Röösli/Stahlberg ihren Endspurt erfolgreich durchziehen konnten. Darum werden wir uns nicht auf den heutigen Erfolgen ausruhen und ab der kommenden Woche bereits im EM-Trainingslager weiterarbeiten. Bei den schweren Männern verfügen wir über verschiedene Möglichkeiten, um die schnellste Bootskombination an die EM in Glasgow und WM in Bulgarien zu schicken. Besonders freute mich heute der erste Weltcup-Podestplatz von Rol/Merz im leichten Frauendoppelzweier. Die jahrelange Aufbauarbeit trägt jetzt Früchte, die Bronzemedaille ist hoch verdient.»
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