Swiss Olympic testet digitales Gesundheitsdossier für Athlet:innen
Von: mm/f24.ch
Dank einer neuen Software hat das Medical Team von Swiss Olympic bei den Olympischen Spielen schnell und umfassend Zugriff auf alle relevanten Gesundheitsdaten der Schweizer Delegation. Damit startet das neue «Athletendossier Gesundheit» nach längerer Entwicklung in die Pilotphase.
Der Schweizer Sport geht voran: Mit dem Projekt «Athletendossier Gesundheit» testet Swiss Olympic an den Olympischen Spielen diesen Sommer in Paris eine Art elektronisches Patientendossier, das auf die Bedürfnisse des Leistungssports zugeschnitten ist.
Die neue Software bildet alle relevanten Gesundheitsdaten und die Krankheitsgeschichte der Athletinnen und Athleten zentral und einheitlich ab und erlaubt damit eine koordinierte und gezielte Betreuung. Nach einer längeren Entwicklungsphase, bei der insbesondere der Schutz der besonders sensiblen Gesundheitsdaten Priorität hatte, kommt das Projekt in Paris nun testweise erstmals zur Anwendung. «Für die Olympische Mission 2024 ist das ‹Athletendossier Gesundheit› ein wichtiger Fortschritt», sagt Ralph Stöckli, Chef de Mission bei Swiss Olympic.
Das Medical Team von Swiss Olympic erhält damit jederzeit einen schnellen und umfassenden Zugang zu den Gesundheitsdaten der Schweizer Delegationsmitglieder, wie Hanspeter Betschart, Chefarzt des Swiss Olympic Teams erklärt: «Das digitale Dossier ermöglicht uns eine nahtlose interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team, um gemeinsam die bestmögliche Behandlungsstrategie zu entwickeln».
So verbessert sich nicht nur die Qualität der Betreuung – und damit auch die Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten –, sondern auch die Effizienz der medizinischen Prozesse. Selbstverständlich entscheiden die Olympia-Teilnehmerinnen und -teilnehmer selbst, ob sie ihre Daten zur Verfügung stellen wollen.
Die Erkenntnisse der Testphase im Juli und August will das Projektteam nutzen, um das «Athletendossier Gesundheit» weiterzuentwickeln und – falls sich der erhoffte Mehrwert bestätigt – für eine breite Anwendung im Schweizer Leistungssport vorzubereiten.
Anbindung an elektronische Patientendossiers in der Schweiz
Mit der Entwicklung dieser neuen Software reagiert Swiss Olympic auf die Herausforderung, dass Gesundheitsdaten von Schweizer Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern bislang von verschiedenen Institutionen und Personen unterschiedlich verwaltet werden und in den wenigsten Fällen zentral zusammenlaufen.
Damit liegt dem Betreuungspersonal unter Umständen ein unvollständiges Bild vor, was Folgen für die Akutbehandlung und Leistungsentwicklung haben kann. Dieses Manko will das «Athletendossier Gesundheit» beheben, mittelfristig können die erfassten Daten im Rahmen eines langfristigen Monitorings auch helfen, Präventionsmassnahmen für einzelne Sportarten und Verletzungs- und Krankheitsbilder zu definieren.
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