Schweizer Curling Nationalteams bereit für die EM 2024
Von: Patrick Kindl
Die Schweizer Spitzenteams um Skip Silvana Tirinzoni und Skip Yannick Schwaller treten vom 16. bis 23. November bei der Curling Europameisterschaft im finnischen Lohja an. Die Schweiz wird in einem Teilnehmerfeld von je zehn Nationen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern um den EM-Titel kämpfen.
Schweizer Frauenteam um Skip Silvana Tirinzoni (Foto: Swiss-Curling)
Tirinzoni & Co. – Selbstbewusst und in bestechender Form
Das Team um Skip und Third Silvana Tirinzoni (CC Aarau), bestehend aus Alina Pätz (Fourth), Carole Howald (Second) und Selina Witschonke (Lead), hat in der bisherigen Saison eindrucksvoll bewiesen, dass es bereit ist, den Europameistertitel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Mit fünf Turnierteilnahmen und vier Finaleinzügen, darunter ein Sieg beim Women’s Masters in Basel und ein zweiter Platz beim prestigeträchtigen Grand Slam of Curling (Canadian Open), bewies das Team seine Konstanz auf höchstem Niveau.
Bei den nationalen EM-Trials setzte sich die Weltnummer 2 in einer Best-of-Seven-Serie souverän mit 4:0 gegen das Team von Xenia Schwaller (Grasshopper Club Zürich) durch und sicherte sich damit das EM-Ticket. «Wir sind sehr zufrieden mit unseren bisherigen Leistungen und freuen uns darauf, in Finnland um den Titel zu kämpfen», sagt Skip Silvana Tirinzoni. Komplettiert wird das Quartett von Stefanie Berset, die bereits an der EM 2023 als Ersatzspielerin im Einsatz war.
Wechsel im Frontend und Medaille als Ziel
Zum Erfolg beigetragen hat auch der Wechsel auf den Frontend-Positionen. Carole Howald spielt neu auf der Second-Position, während Selina Witschonke die Lead-Rolle übernommen hat. «Wir haben diese Aufstellung in dieser Saison ausprobiert und festgestellt, dass sie unser Team noch stärker macht», erwähnt Tirinzoni.
In Finnland zählen die amtierenden Europameisterinnen zu den Favoritinnen und peilen ganz klar eine Medaille an. «Die Erwartungen an uns sind jeweils hoch. Es ist aber nie so einfach wie es von aussen aussieht, denn die Konkurrenz ist sehr stark», sagt Tirinzoni und fügt hinzu: «Eine Medaille wäre deshalb ein grosser Erfolg.» Zu den stärksten Konkurrentinnen zählt Alina Pätz die Teams aus Schweden, Schottland, Dänemark, Norwegen und die Vorjahresfinalistinnen aus Italien.
«Wir wollen ruhiger und weniger hektisch agieren»
Bei den Männern vertreten Yannick Schwaller (Third & Skip), Benoît Schwarz-van Berkel (Fourth), Sven Michel (Second), Pablo Lachat-Couchepin (Lead) sowie Tom Winkelhausen (Ersatzspieler) die Schweiz. Auch das Männerteam darf auf starke Resultate zurückblicken.
Ihre bisherige Bilanz umfasst zwei Turniersiege in Kanada, einen zweiten Platz beim heimischen Baden Masters und einen dritten sowie fünften Platz bei zwei Grand Slam Turnieren – ein herausragender Leistungsausweis, der die Ambitionen des Teams unterstreicht. Die Best-of-Seven-Serie gegen das Team von Michael Brunner entschieden die Curler vom CC3C Genève mit 4:1 für sich.
«Wir haben bisher eine sehr gute Saison gespielt», sagt der Skip. «Neben den sportlichen Erfolgen bin ich besonders stolz auf unsere disziplinierte Zusammenarbeit neben dem Eis. Es zeigt, wie gut wir als Team funktionieren.»
Das Team spielt bereits die dritte Saison in dieser Konstellation. «Wir haben in dieser Zeit viele Dinge aufgearbeitet, implementiert und mehr Professionalität reingebracht, was uns einen deutlichen Aufschwung beschert hat. Unser Ziel ist es, noch ruhiger und fokussierter zu agieren – weniger Hektik und eine klare Rollenverteilung sind für uns dabei entscheidend», so Schwaller.
Favorit mit drei weiteren Nationen
Wie immer ist auch bei der Herrenkonkurrenz das Teilnehmerfeld äusserst kompakt. «Schottland (Skip Bruce Mouat) ist in dieser Saison noch stärker als sonst, sie gewinnen fast alles», sagt Schwaller. Ebenso sieht er das schwedische Weltmeisterteam um Skip Niklas Edin und den Weltranglistenersten Italien mit Skip Joel Retornaz als härteste Konkurrenten um die Medaillenplätze. Auch das norwegische Team um Magnus Ramsfjell, das im Vorjahr Platz 5 belegte, kann zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter gezählt werden. Die Schweiz tritt als EM-Bronzemedaillengewinner des Vorjahres an.
Qualifikation für die Weltmeisterschaften
Die Europameisterschaften finden bereits zum 49. Mal statt und dienen gleichzeitig als Qualifikation für die Weltmeisterschaften, die später in der Saison stattfinden. Bei den Frauen qualifizieren sich die acht bestplatzierten Teams direkt für die Weltmeisterschaft in Uijeongbu (KOR). Bei den Männern qualifizieren sich ebenfalls die acht bestplatzierten Teams direkt für die Weltmeisterschaft in Moose Jaw (CAN).
Modus und Spielplan
Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern wird eine Round Robin gespielt. Die vier besten Teams qualifizieren sich anschliessend für die Halbfinalspiele. Dort treffen die Erstplatzierten der Tabelle auf die Viertplatzierten, während die Zweit- und Drittplatzierten gegeneinander antreten. (Spielplan siehe Anhang)
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