Kantonales Steuerranking 2022
Von: mm/f24.ch
Nach Jahren des Umbruchs infolge der Unternehmenssteuerreform stellen die Credit Suisse Ökonomen aktuell eine rückläufige Dynamik des Steuerwettbewerbs fest. Bei den juristischen Personen behaupten sich Nidwalden, Zug und Appenzell-Innerrhoden an der Spitze des Kantonsrankings. Das Wallis und der Jura werden für Unternehmen leicht attraktiver. Beim Credit Suisse Steuerindex für natürliche Personen bleiben die Top-3 mit Zug, Schwyz und Nidwalden ebenfalls unverändert. Der Kanton Schaffhausen sorgt mit einem Ranggewinn von sechs Plätzen für Aufsehen.
Die neue Studienreihe «Tax Monitor Schweiz» misst die steuerliche Attraktivität für juristische und natürliche Personen, wobei nicht nur die Kantonshauptorte, sondern alle Schweizer Gemeinden analysiert werden. Die Ökonomen der Credit Suisse berechnen die Steuerbelastung für unterschiedliche Unternehmens- und Haushaltstypen. Dabei werden neben den Gewinn- auch die Kapitalsteuern und bei natürlichen Personen zusätzlich zu den Einkommens- auch die Vermögenssteuern berücksichtigt.
Juristische Personen: Spitzenplätze unverändert, Wallis und Jura leicht attraktiver
Im Credit Suisse Steuerindex für juristische Personen liegt Nidwalden wie letztes Jahr auf dem ersten Rang im Kantonsranking, knapp vor Zug (vgl. Abb. im Anahng). Dahinter folgen Appenzell Innerrhoden und Obwalden.
Die grössten Steuersenkungen verzeichnen die Kantone Wallis und Jura, die ihre Gewinnsteuern gesenkt haben und dadurch im Steuerindex um je einen Rang auf die Ränge 20 und 22 vorrücken. Die interkantonalen Unterschiede haben über die letzten Jahre abgenommen – und damit auch der relative Vorteil tiefer Unternehmenssteuern.
Die Analyse der Credit Suisse Ökonomen offenbart zudem, dass die rein kantonale Betrachtung zu kurz greift: Im Ranking auf Gemeindeniveau liegen die vier attraktivsten Gemeinden in den Kantonen Schwyz (Wollerau, Freienbach und Feusisberg) und Luzern (Meggen) – knapp vor den Nidwaldner Gemeinden.
In den kommenden Jahren dürfte es wegen der vielerorts schrittweisen Anpassungen der Unternehmensbesteuerung zu weiteren kleineren Verschiebungen im Steuerranking kommen. Die stärksten Senkungen haben derzeit die Kantone Basel-Landschaft und Tessin vorgesehen.
Natürliche Personen: Schaffhausen rückt sechs Ränge auf Rang 9 vor
Das Ranking bei den natürlichen Personen ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls relativ stabil. Der Kanton Schaffhausen hat die Steuern allerdings deutlich gesenkt. Dadurch macht der nördlichste Kanton der Schweiz sechs Ränge gut und steht im Credit Suisse Steuerindex neu auf Rang 9.
Der Kanton Zug liegt weiterhin unangefochten auf Rang 1, doch der zweitplatzierte Kanton Schwyz hat den Abstand durch eine deutliche Senkung des Kantonssteuerfusses von 150 auf 120 Prozent verkleinert. Zudem führen wiederum die drei oben erwähnten Schwyzer Gemeinden das Gemeinderanking an.
Im Hinblick auf den Bezug von Vorsorgekapital sind die Kantone Appenzell Innerrhoden und Nidwalden bei höheren Kapitalbezügen am attraktivsten. Wegen der Steuerprogression lohnt es sich generell, Vorsorgekapital gestaffelt über mehrere Jahre zu beziehen, insbesondere in den Kantonen mit starker Progression wie Schwyz, Basel-Landschaft oder Wallis.
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