Positive Bilanz der internationalen Zusammenarbeit
Von: mm/f24.ch
Die Schweiz hat ihre Ziele in der internationalen Zusammenarbeit (IZA / Entwicklungshilfe) 2017–2020 mehrheitlich erreicht. An seiner Sitzung vom 19. Februar 2020 hat der Bundesrat den Schlussbericht zur Umsetzung der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017–2020 verabschiedet. Die Programme der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedensförderung haben laut dem Bericht die angestrebte Wirkung erzielt. Dieses Engagement für eine nachhaltige Entwicklung dient per Definition auch der Sicherheit und dem Wohlstand der Schweiz und schafft eine starke Basis für die neue IZA-Strategie 2021–2024.
Im Auftrag des Parlaments legt der Bundesrat im Schlussbericht Rechenschaft zur Umsetzung der Botschaft 2017–2020 ab. Der Bericht illustriert, wie die Schweiz dazu beigetragen hat, Leben zu retten, Menschen in Armut Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung zu gewähren, wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen, die Natur als Lebensgrundlage zu schützen, die Widerstandskraft gegen Klima-, Wirtschafts- und Finanzkrisen zu stärken sowie Demokratie, Frieden und die Achtung der Menschenrechte zu fördern.
Die Schweizer IZA unterstützte in Entwicklungsländern 8,4 Millionen Menschen in Notsituationen und 1,2 Millionen Menschen beim Wiederaufbau nach Katastrophen und in humanitären Krisen. Insgesamt begleitete die Schweiz siebzehn Friedensprozesse, unter anderem in Kolumbien und Mosambik.
Neun Millionen Menschen, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Mädchen, erhielten Zugang zu Grundbildung und Berufsbildung. Die IZA trug dazu bei, 16‘000 Arbeitsplätze für Frauen in Berggebieten zu schaffen.
In Nordafrika wurden 59‘000 Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vergeben. In sechzig Städten in Afrika, Asien und Lateinamerika profitierten 5,1 Millionen Menschen von einer nachhaltigen Stadtentwicklung.
Für die Wirksamkeit der Programme ist es wichtig, dass die ergriffenen Massnahmen den Prioritäten der Entwicklungsländer entsprechen und dazu beitragen, die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Gemeinsam mit multilateralen Organisationen sowie mit der lokalen und der Schweizer Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft unterstützte die IZA ihre Partnerländer in der Umsetzung der Agenda 2030.
Sie nutzte dabei ihre langjährige Erfahrung sowie Schweizer Fachwissen und Innovationskraft. So konnte mit Schweizer Unterstützung erstmals seit sechzig Jahren wieder ein Malaria-Medikament gegen eine wiederkehrende Form der Krankheit entwickelt werden.
Für den Beitrag zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und menschenwürdiger Arbeit für alle setzte die IZA unter anderem auf digitale Technologien: 1,4 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern erhielten über ihr Mobiltelefon existenzsichernden Zugang zu Finanzdienstleistungen. Dies erleichterte ihnen zu sparen, Kredite aufzunehmen und Versicherungen abzuschliessen.
Die IZA setzte auch auf die bewährte Zusammenarbeit mit starken Partnern: Ein Programm mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verbesserte die Arbeitsbedingungen für 336‘000 Angestellte in über 1‘600 Unternehmen.
Die IZA baute ihr System zur Wirkungsmessung weiter aus und erhielt vom Entwicklungsausschuss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein gutes Zeugnis. Externe Evaluationen und die in Projekte integrierte Wirkungsmessung belegen, dass die Schweizer IZA ihre Ziele gut erreicht.
Im Schlussbericht werden auch schwierige Projekte vorgestellt, welche angepasst oder sistiert werden mussten. In der Demokratischen Republik Kongo wurden die Zahlungen für ein Nothilfeprojekt für vertriebene Familien eingestellt, als Unregelmässigkeiten in der Projektumsetzung bekannt wurden.
Ein Projekt für Dienstleistungen im Finanzbereich in Kirgisistan musste angepasst werden, da die Einführung und Akzeptanz neuer Finanzprodukte bei Kundinnen und Kunden sowie den Banken mehr Zeit beanspruchten und zusätzliche Anreize nötig wurden.
Die IZA steht auch heute noch vor Herausforderungen: Der globale wirtschaftliche Aufschwung und der zunehmende Wohlstand beanspruchen die Umwelt stark. Gerade angesichts des Klimawandels erfordert dies beispielsweise bei der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen einen nachhaltigen Ansatz.
Auch bewaffnete Konflikte, Menschenrechtsverletzungen, schlechte Regierungsführung, Überschuldung, Wasserkrisen oder irreguläre Migration bleiben für zahlreiche Entwicklungsländer grosse Herausforderungen. Die Schweiz engagiert sich hier auch im eigenen Interesse, denn in einer globalisierten und vernetzten Welt hängen Wohlstand, Sicherheit und Stabilität unseres Landes vom internationalen Umfeld ab.
Mit dem insgesamt positiven Schlussbericht über die letzten vier Jahre schliesst die Schweizer IZA Ende Jahr die Strategieperiode 2017-2020 ab und lanciert die IZA-Strategie 2021–2024.
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