Der gestern veröffentlichte Bericht 2023 des Streubomben-Monitors berichtet von 1‘172 Opfern im Jahr 2022, 95 % davon Zivilpersonen. Dies ist die höchste Opferzahl, die der Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2010 registriert hat. Dieser starke Anstieg ist hauptsächlich auf den wiederholten Einsatz dieser Explosivwaffen in der Ukraine zurückzuführen. Handicap International fordert, dass der Einsatz dieser Waffen systematisch verurteilt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Ein UB1-Bomber wirft Streubomben ab (Foto: DoD photo, USAF)
"Die intensiven Angriffe der russischen Streitkräfte mit Streumunition, einer verbotenen Waffe, haben im Jahr 2022 Hunderte Zivilpersonen in der Ukraine getötet und verletzt. Gesundheitseinrichtungen, Fabriken und Wohnhäuser wurden beschädigt. Auch die ukrainischen Streitkräfte setzten diese verheerenden Waffen ein. Weltweit wurden 1‘172 Menschen verletzt oder getötet, die höchste Zahl seit 2010. Wir fordern die Staaten auf, Druck auf die Länder auszuüben, die diese Waffen einsetzen, damit sie diese Praktiken einstellen. Und wir verurteilen den Entscheid der USA, die im Juli beschlossen haben, diese Waffen an die Ukraine zu liefern", kommentiert Daniel Suda-Lang, Geschäftsleiter von Handicap International in der Schweiz.
Streubomben sind Waffen, die mehrere Hundert Minibomben, sogenannte Submunitionen, enthalten. Da sie so konstruiert sind, dass sie über weite Gebiete verstreut werden, treffen sie unweigerlich auch Häuser. Sie können durch die kleinste Berührung ausgelöst werden und töten und verstümmeln Menschen während und nach Konflikten. Da Streumunition nicht zwischen Zivilpersonen, Gebäuden und militärischen Zielen unterscheidet, verstösst sie gegen die Regeln des humanitären Völkerrechts.
Die beispiellose Bilanz des Streubomben-Monitors
1172 neue Opfer von Streubomben in acht Ländern im Jahr 2022: Aserbaidschan, Irak, Laos, Libanon, Myanmar, Syrien, Ukraine und Jemen. Dies ist die höchste jährliche Zahl der durch Streumunition getöteten und verletzten Personen seit der ersten Veröffentlichung des Berichts im Jahr 2010.
Im Jahr 2022 waren 95 % der von der Beobachtungsstelle registrierten Opfer von Streumunition Zivilpersonen.
Von den im Jahr 2022 neu registrierten Opfern, wurden 987 durch Angriffe mit Streumunition und 185 durch Rückstände von Streumunition verursacht.
Dieser alarmierende Befund ist hauptsächlich auf den massiven Einsatz von Streumunition durch Russland in der Ukraine zurückzuführen. Auch die ukrainischen Streitkräfte setzten Streumunition ein. Im Jahr 2022 wurden in der Ukraine 916 Opfer von Streumunition registriert. Davon sind 890 Opfer direkt auf Angriffe mit Streumunition zurückzuführen. Zahlreiche Opfer weiterer Angriffe wurden möglicherweise nicht registriert.
Diese hohen Zahlen sind auch auf die Angriffe mit Streumunition in Syrien (84 Opfer) und den drastischen Anstieg der Zahl der Opfer von Streumunitionsrückständen im Jemen (95 Opfer) zurückzuführen.
Seit Inkrafttreten des Oslo-Übereinkommens haben 41 Länder - 38 Vertragsstaaten, zwei Unterzeichnerstaaten und ein nicht Unterzeichnerstaat - 1,5 Millionen Streubomben vernichtet, insgesamt 179 Millionen Submunitionen. Dies entspricht 99 % aller von den Vertragsstaaten gemeldeten Streumunitionsbeständen. Insgesamt sind weltweit weiterhin 26 Staaten und drei Regionen mit Streumunitionsrückständen kontaminiert.
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