Kantonalbanken kehren der SNB zunehmend den Rücken zu
Von: ots/f24.ch
Die Kantonalbanken haben seit der Jahrtausendwende rund einen Drittel ihrer Beteiligung an der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verkauft. Das zeigt eine Auswertung der Handelszeitung. Ende 2018 hielten sie noch einen Anteil von 10,8 Prozent. Die Verkäufe führten dazu, dass die SNB zuletzt erstmals in ihrer Geschichte mehr private als staatliche Aktionäre hatte. Deren Aktienanteil lag Ende Jahr leicht über fünfzig Prozent.
Gehörten die Kantone einst zu den Gründern der Nationalbank, so sind drei Kantonalbanken und ein Kanton inzwischen gar nicht mehr an ihr beteiligt. Die Thurgauer Kantonalbank verkaufte ihre Aktien aus regulatorischen Gründen vor zwei Jahren, wie eine Sprecherin bestätigt. Die Veräusserung sei «im Zusammenhang mit den angepassten Liquiditätsvorschriften für Banken» erfolgt.
Die SNB ist über die Fahnenflucht der Kantone offenbar wenig erfreut und macht auf sie und ihre Banken Druck. Hanspeter Hess vom Verband der Kantonalbanken bestätigt, dass man vor etwa zwei Jahren «leichte Signale» der Unzufriedenheit von Seiten der SNB empfangen hat. Man habe das Thema im Verband diskutiert. Die Basler Kantonalbank wurde vergangenes Jahr von der eigenen Regierung zurückgepfiffen, nachdem sie Aktien verkauft hatte. Ein Sprecher bestätigt, dass man die Beteiligung in der Folge wiederhergestellt habe.
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