Bundesrat Cassis an der Konferenz der Frankophonie
Von: mm/f24.ch
In Yaoundé, Kamerun, ging am Sonntag die 44. Ministerkonferenz der Internationalen Organisation der Frankophonie (OIF) unter dem Motto «Gute Regierungsführung» zu Ende. Bundesrat Ignazio Cassis hob auf der Konferenz die Bedeutung der multilateralen Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Programme der OIF hervor. Diese bezwecken die Förderung von Frieden, Stabilität und nachhaltiger Entwicklung im frankophonen Raum.
Ministerkonferenz der Internationalen Organisation der Frankophonie (Foto: EDA/x)
Vor den Vertreterinnen und Vertretern der 54 Mitgliedsstaaten und -regierungen unterstrich Bundesrat Ignazio Cassis die Rolle der neuen Technologien bei der Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und der Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Gute Regierungsführung sei eine unerlässliche Voraussetzung für politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung.
In diesem Zusammenhang dankte OIF-Generalsekretärin Louise Mushikiwabo Bundesrat Ignazio Cassis für den Beitrag der Schweiz zum jüngsten Digitalisierungsbericht, der der OIF übergeben wurde. Die OIF plant die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Digitalisierung, das Staaten und Regierungen dabei unterstützen soll, ihre Ziele im Bereich der digitalen Gouvernanz erfolgreich umzusetzen, dessen Aktivitäten in Genf konzentriert werden Dieses Zentrum soll die Entwicklung von Partnerschaften vor Ort ermöglichen, insbesondere dank der zahlreichen internationalen Organisationen, die in Genf im digitalen Bereich tätig sind.
Bundesrat Cassis erinnerte in Yaoundé zudem an die Bedeutung der Frankophonie als Plattform für die multilaterale Zusammenarbeit zugunsten von Frieden, Stabilität und nachhaltiger Entwicklung. «Wir teilen nicht nur eine gemeinsame Sprache, sondern auch gemeinsame Werte und Empfindungen, die sie vermittelt», unterstrich er.
Neue Kooperationsprogramme für den Zeitraum 2024–2027
An der 44. Ministerkonferenz wurden die 20 Kooperationsprogramme der OIF für die kommende Arbeitsperiode verabschiedet. Diese orientieren sich an den drei Schwerpunkten Kultur und Bildung, Demokratie und Gouvernanz sowie nachhaltige Entwicklung. Die OIF will damit den Bedürfnissen der frankophonen Gesellschaften nach Frieden und Entwicklung gerecht werden, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Frauen und junge Menschen.
Die Programme stützen sich auf das Französische als gemeinsame Sprache und streben nachhaltige Lösungen in zahlreichen Bereichen wie Bildung und Berufsbildung, Rechtsstaatlichkeit sowie Wirtschafts- und Handelsaustausch an. Diese Bereiche decken sich mit den Prioritäten der Schweiz in der Frankophonie, die bestrebt ist, sich mit ihrem Fachwissen einzubringen.
Politische Transition in Afrika
Die Ministerkonferenz in Kamerun bot auch Gelegenheit zum Austausch über politische Transitionsprozesse und Risse in der Demokratie. Das Treffen fand vor dem Hintergrund der jüngsten Staatsstreiche in mehreren Ländern der Sahelzone und Zentralafrikas statt, durch die sich das Risiko von Unsicherheit und Destabilisierung für die Gesellschaften erhöht hat.
Die OIF stellt Überlegungen zu ihren Instrumenten zur Unterstützung der Demokratie und zu Möglichkeiten der Begleitung von Ländern an, die sich nach Wahlen in politischen Transitionsprozessen befinden. Insbesondere die Rechtsstaatlichkeit und die politische Bildung spielen in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle.
Am Rande der Ministerkonferenz der Frankophonie hatte Bundesrat Cassis Gelegenheit zu bilateralen Gesprächen mit anderen Staats- und Regierungsvertretern, unter anderem von Andorra, Luxemburg, Senegal, Tunesien und der Provinz Québec. Er führte längere Gespräche mit dem Aussenminister von Kamerun Mbella Mbella Lejeune und von Nordmazedonien Bujar Osani.
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