Coronavirus breitet sich aus und rückt immer näher
Von: Hans Berger
Bisher wurden in der Schweiz bei mehr als 500 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus abgeklärt. Dabei wurden Abstriche aus Nase und Hals in Diagnose-Labors untersucht. Per gestern zwanzig Uhr wurde bei acht Personen, verteilt auf sechs Kantone (TI 1, GR 2, GE 1, ZH 1, AG 1, BS 2) das neue Coronavirus nachgewiesen .
Wie Tage zuvor angekündigt lancierte gestern das BAG eine Informationskampagne bezüglich Hygiene- und Verhaltungsregeln für die Bevölkerung. Als Sofortmassnahme werden an den Grenzübergängen zu Italien, den grösseren Bahnhöfen und an Autobahnraststätten Flyer verteilt. Zudem informieren Plakate die Grenzgänger und Reisenden über wichtige Verhaltensregeln.
Zur Information der breiten Bevölkerung erscheinen heute Freitag, in verschiedenen Zeitungen Anzeigen mit den drei hinlänglich bekannten Verhaltens- und Hygieneregeln. Anfang nächster Woche folgen Bewegtbild-Werbemittel in Fernsehen und Online sowie digitale Plakate. Für Unternehmen und Organisationen stehen die Werbemittel online als PDF zur Verfügung und können bestellt werden. Weil sich die Situation laufend verändert und die Werbemittel regelmässig angepasst werden, sind sie mit einem Datum gekennzeichnet.
Wenn zusätzliche Massnahmen notwendig seien, kommuniziere das BAG mit weiteren Piktogrammen neue Hygiene- und Verhaltensregeln. Dann würden die jetzt gelben Werbemittel in roter Farbe veröffentlicht, um den Neuigkeitswert der Information sichtbar zu machen.
Gestern wurden entgegen dem bisher vermittelten Eindruck bekannt, dass bei einer grossen Verbreitung vom Coronavirus die Spitäler Kapazitätsprobleme bekommen könnten. Erschreckend dabei ist, dass das BAG dies in seiner Coronavirus-Strategie bisher nicht in Erwägung gezogen hat und bezüglich Alternativplätze offenbar erst jetzt mit dem Militär in Kontakt getreten ist.
Auch bezüglich der Durchführung von Grossanlässen lässt das BAG jegliche Strategie vermissen. Es kann doch nicht sein, dass solche Entscheide auf regionaler oder gar privater Ebene gefällt werden.Entweder besteht in der Schweiz die Gefahr einer Coronavirus-Epidemie oder nicht. Wenn Ja, müssen alle Grossveranstaltungen abgesagt werden und wenn Nein keine.
Aktuelle Situation International
In Italien gibt es 528 bestätigte Coronavirus-Fälle (Stand: 27. Februar 2020, 15 Uhr), davon sind 14 Menschen verstorben. Wie für alle vom Coronavirus betroffenen Länder und Regionen gilt auch für Italien: Reisende sollen sich über die lokale Situation informieren.
Ausserhalb von Italien und der Schweiz liegen in Europa Meldungen vor aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Kroatien, Österreich, Russland, Schweden und Spanien.
In China und mehr als 30 weiteren Ländern oder Regionen wurden Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus bestätigt.
In Südkorea steigen die Fallzahlen rasant an. Es gibt auch eine Ausbreitung der Fälle im Iran. Dort sind mehrere Menschen am neuen Coronavirus verstorben.
Weltweit sind mehr als 82'000 Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus gemeldet. Davon sind 2'811 Menschen verstorben; 59 Personen starben ausserhalb des chinesischen Festlands.
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