Umbau des Energiesystems
Von: mm/f24.ch
Der Umbau des Schweizer Energieversorgungssystem schreitet voran. Das zeigt der am 12. Dezember 2024 publizierte sechste Monitoringbericht. Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien treten per 1.1.2025 teilweise höhere verbindliche Produktions- und Verbrauchszielwerte in Kraft.
Die Energiestrategie 2050 sieht einen schrittweisen Umbau des Energiesystems vor. Im Energiegesetz sind dazu Richtwerte für die Jahre 2020 und 2035 enthalten. Diese betreffen den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserkraft sowie die Senkung des Energie- und Stromverbrauchs. Der sechste jährliche Monitoringbericht zeigt die Situation per Ende 2023.
Stromproduktion aus erneuerbaren Energien
2023 lag die erneuerbare Stromproduktion (ohne Wasserkraft) bei 6’798 Gigawattstunden (GWh) oder 10,2% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Das ist ein Nettozuwachs von 786 GWh gegenüber dem Vorjahr. Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien wird für das Jahr 2035 ein Zielwert von 35'000 GWh gesetzlich verankert. Um diesen zu erreichen, ist im Mittel ein jährlicher Zuwachs von 2’350 GWh nötig.
2023 lag die mittlere Netto-Produktionserwartung aus Wasserkraft bei 36‘708 GWh. Damit hat sie gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund der unterdurchschnittlichen Hydrologie der vergangenen Jahre im Tessin und in Graubünden leicht abgenommen (-66 GWh). Seit 2012 hat sie im Durchschnitt jedoch um 95 GWh pro Jahr zugenommen.
Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung wird für das Jahr 2035 ein Zielwert von 37'900 GWh gesetzlich verankert. Um diesen zu erreichen, ist ein jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 99 GWh nötig.
Energieverbrauch pro Kopf
Der Energieverbrauch pro Kopf lag im vergangenen Jahr 28% unter dem Basisjahr 2000 (witterungsbereinigt -25,6%). Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch pro Kopf muss künftig im Mittel um 2,2% pro Jahr sinken, damit der Zielwert 2035 (-43%) erreicht werden kann. In den letzten zehn Jahren betrug der mittlere Rückgang rund 1,9% pro Jahr.
Der Stromverbrauch pro Kopf lag im vergangenen Jahr 13,5% unter dem Wert von 2000 (witterungsbereinigt -12,6%). Die Dekarbonisierung des Energiesystems, mit der das Klimaziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2050 erreicht werden soll, bringt mittelfristig eine zunehmende Elektrifizierung und damit eine deutliche Zunahme der Stromnachfrage mit sich. Darum kann der Zielwert 2035 von -13% nicht ohne weitere Anstrengungen erreicht werden.
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