Revision des Jagdgesetzes für die Regulierung des Wolfs
Von: mm/f24.ch
Die Umweltkommission des Ständerates hat einen Entwurf für die Teilrevision des Jagdgesetzes verabschiedet. Sie fokussiert auf die proaktive Regulierung von Wolfsbeständen, um Schäden oder eine Gefährdung von Menschen zu verhindern..
Die Ausarbeitung der Vorlage geht zurück auf eine Initiative der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates (UREK-S). Nach der Ablehnung der Teilrevision des Jagdgesetzes an der Urne im Jahr 2020 wurden aufgrund von Vorstössen des Parlaments verschiedene, dringliche Massnahmen umgesetzt, um die Sömmerungsbetriebe bei zunehmender Grossraubtierpräsenz zu unterstützen.
Um jedoch die Wolfspopulation wirkungsvoll zu begrenzen, hat die Kommission einen erneuten Anlauf genommen zur Änderung des Jagdgesetzes. Sie schafft in einem neuen Artikel 7a die rechtlichen Voraussetzungen für proaktive Eingriffe. Wölfe sollen in Zukunft nicht mehr aufgrund von Schäden oder Gefährdungen reguliert werden, die sie in der Vergangenheit verursacht haben, sondern zur Verhütung zukünftiger Schäden oder Gefährdungen.
An der Zuständigkeit ändert die Kommission nichts, für die Bestandesregulierung ist auch in Zukunft die Zustimmung des Bundesamtes für Umwelt notwendig. Die proaktive Regulierung mittels eines neuen Artikels 7a stand bereits bei der vorangegangenen, gescheiterten Revision im Vordergrund und war im Kern unbestritten.
Um der raschen Zunahme von Wölfen in der Schweiz – eine Verdoppelung des Bestandes innerhalb von drei Jahren – entgegenzuwirken, müsse zügig die nötige Handlungsfähigkeit hergestellt werden, betont die Kommission. Sie unterstreicht die Notwendigkeit und erweitert auch den Handlungsspielraum beim Abschuss von einzelnen Tieren.
Neu sollen Wölfe, die ihre natürliche Scheu verlieren, zunehmend in Siedlungen auftauchen und so zum Risiko werden, erlegt werden können (Art. 12).
Schliesslich übernimmt die Kommission in der Vorlage ein Anliegen der Kantone, dass Infrastrukturschäden, die der Biber verursacht, entschädigt werden. Die Kommission hat der Vorlage mit 9 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung zugestimmt.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»