„Circus TV“ von Schupfart in Hochform
Von: Hans Berger
Wenn der in Schupfart ansässige „Circus TV“ (CTV) so weitermacht, wie er vergangenen Freitag an seiner Weltpremiere startete, ja dann muss wohl oder übel davon ausgegangen werden, dass der Knie heuer sein letztes Jubiläum als Landeszirkus feiert und es keine hundert Jahre dauern wird, bis die Eidgenössische Münzstätte Swissmint auch den Circus TV auf einer Münze verewigen wird. Wie aus ansonsten gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, sind nach dem Grosserfolg vom vergangenen Wochenende alle Akteure vom CTV derart motiviert, dass sie bereit sind, den Konkurrenzkampf aufzunehmen, was allerdings die Zirkusdirektorin Ramona Heiz so nicht bestätigen wollte.
Volles Chapiteau
Na ja, die Zeit wird’s zeigen. Das Chapiteau jedenfalls war an allen Aufführungen quasi ausverkauft und so war’s für Zirkusdirektorin Ramona Heiz eine besondere Freude, die Gäste in einem vollen Zelt begrüssen zu dürfen und für die rund 180 Akteure Ansporn genug, ihr Bestes zu geben.
Verwunderlich an der brilianten Show war jedoch, dass der Schweizerische Tierschutzverein (STV) gegen die vielen, nicht zwingend artgerechten Tiernummern nichts unternommen hatte. Dies ist jedoch dessen Problem; dem begeisterten Publikum jedenfalls haben sie gefallen.
Korrigenda
Ja, ja klar, den Schlausten unter den Schlauen ist schon längstens aufgefallen, dass Titelbild und Einführungstext irgendwie nicht ganz synchron sind. Darum sei‘s jetzt zugegeben: in Tat und Wahrheit ist in Schupfart kein Zirkus ansässig.
Wahr ist hingegen, dass der TV Schupfart seinen Turnerabend unter den Titel „Manege frei – so ein Zirkus“ stellte und so kam‘s halt eben, dass der Schreibende wie im Übrigen auch das Publikum aufgrund der titelmässig perfekt inszenierten Show intuitiv Zirkusluft schnupperte, obwohl sie eigentlich nicht existent war. Unglaublich, wie die Nase doch einem zu täuschen vermag.
Gewiss ist, der Turnerfamilie Schupfart ist bezüglich der Präsentation ihres Zirkus ein riesengrosser Kranz zu winden. Die Musik war lüpfig und antörnend, die Lichteffekte professionell, die drei Spassmacher originell und die Bühnenarbeiter äusserst effizient. Die Helden der Show waren aber unzweifelhaft die Turnerinnen und Turner in der „Manege“, von denen sicher einige über ihren Schatten springen mussten, um sich auf den Brettern, die die Welt bedeuten dem Publikum so locker, leichtfüssig in nicht alltäglichen, choreographierten Situationen präsentieren zu können.
Teamgeist
Spürbar war auch, dass alle Akteure am selben Strick zogen. Ein perfektes Team. Die Turnerfamilie Schupfart scheint eben erkannt zu haben: Beim Bilden von Teams geht es um mehr als die organisatorischen Fragen, wer mit wem in welcher Konstellation zusammenarbeiten soll. Teambildung hat viele Aspekte. So geht es auch darum, dass sich die Teammitglieder als zusammengehörig fühlen und dadurch Kräfte entwickeln, die stärker sind als die Summe der Möglichkeiten der Einzelnen. So fühlte sich auch die zum ersten Mal als Tätschmeisterin fungierende Ramona Heiz von der ganzen Turnerfamilie getragen, wie sie auf eine entsprechende Frage antwortete.
Fazit
Der Turnerabend vom TV Schupfart war rundum eine unterhaltsame, mit turnerischen Hochleistungen gespickte Show, bei der keine Langeweile aufkommen konnte.
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