Beim Betreten der beinah im alten Glanz erscheinenden Kurbrunnen-Anlage von Rheinfelden fällt eines sofort auf: Die russische Hauptstadt Moskau hat ihren „Roten Platz“ und die Bezirkshauptstadt Rheinfelden seit neustem ihren „Weissen Platz“. Wie das ganz im Architekturstil der 30-er Jahre, geprägt durch die Industrialisierung, von Architekt Heinrich A Liebetrau 1933 erbaute Gebäudeensemble, besticht der mit einigen Rabatten unterbrochene weisse Betonplatz durch seine schnörkellose Nüchternheit, welche dadurch aber eine mannigfache Nutzung zulässt.
An der Gemeindeversammlung vom 7. Dez. 07 bewilligte der Rheinfelder Souverän 4.62 Mio. Franken für die Sanierung der von der Stadt 1991 erworbenen Kurbrunnen-Anlage und setzte damit einen Schlusspunkt unter die bis dato anhaltende „never ending Story“. Nach einer zweijährigen Bauzeit feierte am vergangenen Wochenende die Stadt die Wiedereröffnung der etwas teurer gewordenen Anlage.
Festakt Am Freitagabend lud der Stadtrat zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum öffentlichen Festakt ein. Unter der illustren Gesellschaft befanden sich auch einige der Nachkommen des Rheinfelder Architekten Heinrich A Liebetrau, dessen Schaffen durch Stadtammann Franco Mazzi besonders gewürdigt wurde. Nachdem bereits die weltberühmte, in Olsberg lebende Cellistin Sol Gabetta die Akustik des Musiksaales lobte und diese für Konzerte nutzen will, konnten sich die Stadtmusik und deren Zuhörerschaft von der Richtigkeit der Analyse des Mega-Weltstars überzeugen. Allfällige Zweifel verflogen restlos, als der Chor der Fricktaler Bühne mit einigen Melodien aus der neusten Produktion „Die Fledermaus“ begeisterte.
In seiner Festansprache erinnerte sich Stadtammann Franco Mazzi, dass der Kurbrunnen in seiner Jugendzeit nicht zu seinen bevorzugten Orten gehörte und später habe man ihn dann nicht ins Casino gelassen weil er Turnschube trug. Nebst für den Bau und die darin verwickelten Personen fand Mazzi auch lobende Worte für die, von der Leiterin des Fricktaler Museums Kathrin Schöb konzipierte Ausstellung über die Geschichte des Kurbrunnens.
Der Entscheid zur Sanierung der Kurbrunnen-Anlage sei ein integraler Bestandteil der Rheinfelder Kultur- und Schiffländeplanung, erklärte der für die Renovation zuständige Stadtrat Oliver Tschudin. „Ich hege grosse Erwartungen an Sie“, habe er zu Beginn der Planungsarbeiten dem Architekten Stephan Bringolf gesagt, diese seien vollumfänglich erfüllt und gar übertroffen worden, gestand Tschudin. Der Musiksaal wie auch die Trinkhalle wurden nicht nur restauriert, sondern auch den heutigen Anforderungen angepasst, weshalb sich Tschudin überzeugt gab, dass die Kurbrunnen-Anlage zum Zentrum des Rheinfelder Kulturlebens wird.
Eine Erleichterung war für Stephan Bringolf die positiv endende Klangprobe von Sol Gabetta, meinte der Architekt in seinem Rückblick auf die zweijährige Bauzeit, welche auch viele Überraschungen beinhaltete. Begeistert zeigte er sich von der gelungenen Freskenrestaurierung in der Trinkhalle. Es sei ein langer und intensiver Weg gewesen, den er zusammen mit rund vierzig Unternehmen gegangen sei, das Ziel sei aber noch nicht erreicht, meinte Bringolf und verwies auf das leerstehende ehemalige Chinarestaurant.
Fest Nach dem offiziellen Teil war auf dem „Weissen Platz“ bis Mitternacht Party angesagt. Während der Festakt gut besucht war, zeigten die Rheinfelder am Samstagnachmittag wenig Interesse an der „Offenen Bühne“ auf der ein, nicht vom Hocker reissender, kleiner Streifzug durch die Kulturlandschaft angekündigt war. Das Matinée-Konzert vom Sonntagmorgen mit dem „Capricio Barockorchester“ knüpfte abschliessend an die frühere Tradition des Hauses an.
Ausstellung Hingegen fand die Ausstellung eher die Gunst des Publikums. Viele Fotos geben dort einen Einblick in die frühere Nutzung der Anlage und zeigen die grosse Diskrepanz zu der späteren, künstlichen Glitzerwelt des Casinobetriebs auf.
Die bis zum 3. Oktober dauernde Ausstellung in der renovierten Kurbrunnen- Anlage ist jeweils am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr, Donnerstag von 18 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen: Mittwoch, 1. Sept., 16.00 Uhr; Donnerstag, 9. Sept., 18.00 Uhr; Sonntag 19. Sept., 14.00 Uhr; Sonntag 3. Okt. 11.00 Uhr.
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