Zarte Bilder im Rheinfelder Hotel Eden
Von: Roswitha Frey
Mensch und Natur, Figürliches und Landschaftliches sind wichtige Inspirationen für die Malerin Lenah Ernst-Jabobson. So finden sich in ihrer neuen Ausstellung im Hotel Eden in Rheinfelden sowohl figurative Bilder als auch Impressionen von Wasser, Felsen, Himmel in lichten, hellen Farben und dezenten Tönen.
Lenah Ernst-Jabobson zeigt im Hotel Eden, Rheinfelden einige ihrer Werke (Fotos: zVg)
Seit eineinhalb Jahren hat die gebürtige Schwedin, die seit ihrer Jugendzeit in der Schweiz lebt und mit einem Schweizer verheiratet ist, ihr Atelier in Rheinfelden. Zuvor hatte sie einen Atelierraum in Liestal. Die in Magden wohnende Künstlerin verbringt gerne im Sommer einige Zeit an der Westküste Schwedens, wo die Familie ein Sommerhaus hat.
Einige Landschaften in der Ausstellung atmen die Weite, Ruhe, den besonderen Zauber dieser skandinavischen Natur. Die Felsenlandschaften, die von Wind und Wasser weich geschliffenen weissen Steine, das in zarten Blautönen changierende Wasser fängt die Malerin in bewegten Pinselstrichen voller Leichtigkeit und einer Palette feinster subtiler Farbtöne ein.
Der Blick wird hineingezogen in diese Landschaften, in denen das nordische Licht, die Stille, die elementare Schönheit von Wasser, Fels und Wolken sehr atmosphärisch in Weissgrau-Blau-Nuancen entfaltet wird. In einem Bild hüllt der aufsteigende Nebel die Steine, das Wasser in diffuses Licht, lässt die Felsformationen wie geheimnisvolle Körper aussehen.
Lenah Ernst-Jacobson, die ursprünglich Modedesignerin ist, hat eine Zeitlang in den USA gelebt und dort Illustration und Kunst studiert, aber auch an den Kunstgewerbeschulen in Zürich und Basel verschiedene Malkurse besucht und sich intensiv mit dem Motiv Körper, Figur und Akt beschäftigt. Sie malt viel figürlich und zeigt in der Ausstellung beeindruckende Beispiele dieser grossformatigen, teils lebensgrossen Figurenmalerei.
In einem Bild erscheinen aus Wolken geheimnisvolle Gesichter. Träumerisch, entrückt, schwebend tauchen im luftigen wolkigen Himmelsblau angedeutete Gesichter auf, so wie sich die vorüberziehenden Wolken in immer neue Gestalt verwandeln. Dezent in den Farbtönen und in sich gekehrt in der Haltung wirken die Akte der Malerin. Eine kauernde Figur drückt Nachdenklichkeit, Introvertiertheit, auch existentielle Fragen des Lebens aus, eine andere Figur strahlt etwas Besonnenes, Entspanntes aus. Nur zart angedeutet und dynamisch in den Konturen der Körperlinien ist das lebensgrosse Figurenpaar.
Auch Surreales und Symbolhaftes lässt die Malerin in ihre Figurenbilder einfließen, so in einem Werk, in dem reale Gestalten, Kleiderpuppen, Köpfe, Körper und Schatten sich zu einer vieldeutigen Bildwelt zusammenfügen. Zu vielfältigen Interpretationen regen auch die angedeuteten weiblichen Figuren in Glasbehältern und der Kreis statuenhaft weißer Figuren an.
Einen Hauch von Frühling und Sommer bringt Lenah Ernst-Jacobson in farblich frischen Wasser- und Strandbildern in türkisblau changierenden Tönen in die Schau. Auf einem Bild sieht man zwei Frauen auf Luftmatratzen auf dem Wasser dahin gleiten, wobei die Körper mit den Wasserbewegungen und Lichtreflexionen des Wassers verschwimmen.
Ein anderes Bild stellt eine Frau am Strand dar, auf einem Badetuch liegend in Rückenansicht. Auch in Impressionen aus Hawaii, von einem Hotelzimmer von oben herab gesehen, sind Strand, Badende mit Luftmatratzen und reizvolle Wasserspiegelungen zu sehen. Mit malerischem Feingespür fängt Lenah Ernst-Jacobson dieses Spiel von Figur, Palmen, Licht und Schatten, von Wellen und Wind ein. Passend zum Ausstellungsort zeigt die Malerin auch ein Genrebild aus einer Bar mit raffinierten Spiegelungen.
Die Ausstellung von Lenah Ernst-Jacobson im Hotel Eden im Park in Rheinfelden ist bis 15. Juni 2019 zu sehen.
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