Bilder von Trudy Zollinger im Hotel Schützen
Von: Roswitha Frey
Porträts von Prominenten aus Zeitgeschichte, Film, Musik und Politik zieren die Wände im Hotel Schützen in Rheinfelden. Die Malerin Trudy Zollinger hat diese Stars und berühmten Persönlichkeiten nach Fotografien gemalt. In ihrer Ausstellung zeigt die Künstlerin aus Döttingen vom 6. November bis 30. Januar eine illustre Serie solcher Bildnisse im Stil der Pop Art in kräftigen Farben.
Trudy Zollinger (Fotos: zVg)
Es sind Gesichter und Figuren, die jeder kennt, expressiv gemalt im Ausdruck, in der Physiognomie, auch in typischer Haltung und Pose. Die Gesichter müssen mir etwas sagen, es müssen Gesichter sein, in denen sich gelebtes Leben spiegelt, sagt die Malerin über die Auswahl der Berühmtheiten, die sie in Acryl porträtiert.
Inspiriert von Pop-Art-Künstler Andy Warhol, widmet sie sich seit einiger Zeit diesen Darstellungen von Schauspielern, Popstars, Leinwandhelden und historisch bedeutenden Personen. Eine ganze Galerie prominenter Köpfe ist in der Schau zu entdecken. Filmgöttin Marilyn Monroe mit verführerisch-laszivem Blick und unwiderstehlichem Lächeln. Filmstar Johnny Depp in seiner kultigen Rolle als düster-verwegender Kapitän Sparrow in Fluch der Karibik. Die jung verstorbene Sängerin Amy Winehouse, die eine grandiose Stimme hatte, oder der Sänger George Michael am Mikrofon, in schwarzen Konturen auf rot-orangefarbenem Bildgrund, sind einige Beispiele dieser Werkreihe.
Auffallend ist auch das Porträt der Menschenrechts-Ikone Nelson Mandela, kraftvoll gemalt in leuchtenden Farbfeldern. Als imponierende Persönlichkeit hat die Malerin auch den grossen britischen Staatsmann Winston Churchill in bekannter Pose mit Zigarre gemalt. Unverkennbar mit seiner weissen Mähne und dem hellwachen Blick ist der geniale Wissenschaftler Albert Einstein ins Bild gesetzt, in expressiver Farbigkeit und kühner Pop-Art-Manier.
Die Bilder sind vielschichtig aufgebaut. Zuerst gestaltet Trudy Zollinger den Hintergrund, darauf malt sie die jeweilige Person und bringt in verschiedenen Schichten die Farben auf. Auch das Umfeld der Köpfe ist fantasievoll und frei gestaltet. Die farbig akzentuierte Gestaltung gibt den Porträts eine poppige Note. Das fällt vor allem in den Bildern von Musikern auf: Gitarren-Hexenmeister Jimi Hendrix mit unzähmbarer Mähne oder Reggae-Idol Bob Marley mit Rastalocken strahlen Charisma aus.
Der junge Carlos Santana ist beim hingebungsvollen Gitarrenspiel abgebildet, da spürt man förmlich die Energie, die von diesem Musiker ausgeht. Wie Trudy Zollinger erzählt, hat sie Santana einmal live auf der Bühne erlebt. Etwas von dieser Faszination hat sie in das Bild einfliessen lassen. Eine fantastische Wirkung hat auch das Bild von Rocklegende Elvis Presley in Bühnenaktion. Michael Jackson ist als silhouettenhafte schwarze Gestalt in typischer Tanzpose dargestellt, umgeben von flirrenden, gestischen Farbspuren.
Der Clown und Pantomime Dimitri mit ausdrucksstark geschminktem Gesicht findet sich ebenso in diesem Stelldichein der Prominenten wie Tennisstar Roger Federer mit Stirnband in Aktion bei einem Match. Auch einen Grossen aus der Stummfilmära hat Trudy Zollinger in einer Trilogie gemalt. In drei Bildern sieht man Charlie Chaplin mit Melone, zu grossen Schuhen, watschelndem Gang und treuherzigem Blick in Szenen aus seinen frühen Filmen.
Daneben präsentiert die Malerin einige Tierporträts im farbleuchtenden Pop-Art-Stil, darunter einen prachtvollen Löwen, der Stärke und Macht ausstrahlt, und eine Katze mit geheimnisvollem Blick. Katzenauge heisst dieses Bild, denn die Augen sind für die Malerin von zentraler Bedeutung in den Porträts.
Um noch andere Facetten ihres Schaffens zu zeigen, hat Trudy Zollinger, die sich seit 1965 der Malerei widmet und auch Malkurse besucht hat, neue abstrakte Arbeiten in einer besonderen Technik mitgebracht. In diesen Bildern lässt sie die Farben frei laufen und ineinander fliessen. Die Farben werden geschüttet und aufgesprüht und der Farbverlauf mit der Hand gelenkt. Durch den Fluss und die Bewegung der Farben ergeben sich vieldeutig interpretierbare und assoziative Formen. Gelbe Flammen, Blaue Bucht oder Gelbes Eiland nennt sie diese Farbbilder, in denen der Betrachter seine Fantasie spielen lassen kann.
INFO
Die Ausstellung kann seit gestern 6. November 2018 im Hotel Schützen Rheinfelden
zu den Restaurant-Öffnungszeiten bis zum 30. Januar 2019 besucht werden. Die Begegnung mit der Künstlerin Trudy Zollinger findet am Donnerstag, 8. November, 17.30 bis 19.30 Uhr, bei einem Apéro statt.
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