Samuel Rom - ein Visionär und Macher verlässt die grosse Bühne
Von: Hans Berger
Samuel Rom, der Psychologe FSP, Gründer und CEO der Klinik Schützen in Rheinfelden - Privatklinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie – übergibt nach 33-jähriger Führung an vorderster Front den Stab an seine drei Weggefährten Hanspeter Flury, Albi Wuhrmann, Martin Sonderegger weiter. Am vergangenen Donnerstag wurde er im Beisein von über zweihundert geladenen Gäste geehrt und seine umfangreichen Leistungen gewürdigt.
Samuel Rom - ein Visionär und Macher verlässt die grosse Bühne
Sowohl als auch
Wer Samuel Rom auch nur kurz begegnet, spürt sofort, dass er einem besonnenen und vor allem charismatischen Mann gegenübersteht. Zu Samuel Roms menschlichen Qualitäten gehört, dass er sowohl auf der grossen Bühne wie in der hintersten Ecke eines Saales brilliert und sowohl das eine wie das andere geniessen kann.
Samuel Rom kann, muss aber nicht im Mittelpunkt stehen. Wenn er aber vorne stehe, würde er dies auch geniessen, war an der Abschiedsfeier von der ehemaligen VR-Präsidentin Christina von Passavant zu erfahren.
Ein 68er?
Das zweite Bild der Fotoreportage lässt stark vermuten, dass der 1950 Geborene in jungen Jahren gegenüber der - damals die Welt auf den Kopf stellenden - 1968er-Idologie nicht völlig abgeneigt war. Und weil dieses Foto die Einladung zur Abschiedsfeier zierte, kann zudem davon ausgegangen werden, dass er - im Gegensatz zu der Mehrheit der 68er - das Gedankengut nie ganz ad acta gelegt hat.
Kommt hinzu, dass das eigentliche Konzept des Rheinfelder Schützens – gesunde und kranke Menschen unter einem Dach zu vereinen – zumindest sinngemäss in der 68er Ideologie wurzelt, wie ebenfalls dessen soziales Engagement, Firmenphilosophie inklusive Mitarbeiterführung.
Der Visionär und Macher
Natürlich, die 68er waren mehrheitlich Träumer, welche jedoch von der Realität schnell eingeholt wurden, als es ums Geldverdienen und vor allem um die Planung der eigenen Karriere ging. Davon wurde vermutlich auch Samuel Rom nicht verschont, das visionäre Gedankengut hat er sich jedoch bewahrt.
So gab es vor 33 Jahren wohl kaum jemand in der „Psychobranche“, der seinerzeit nicht einfach nur ein müdes Lächeln für sein Schützenkonzept übrig hatte. Die damaligen Skeptiker haben heute aber bestimmt eine plausible Erklärung, warum der Schützen heute dennoch rund 500 Menschen beschäftigt und Beisitzer der beiden Hotels Eden und Schiff und des im Umbau befindlichen Elsässerhofs ist.
Lobreden
Ob vergangenen Freitag an der vom Klezmer-Trio „d’Schiksn“ musikalisch umrahmten Abschiedsfeier auch ehemalige Zweifler dabei waren, liess sich nicht feststellen.
Die Referentinnen und Referenten Dr. Matthys Dolder, VR-Präsident Schützen Rheinfelden AG, Susanne Hochuli, Landammann Kanton Aargau, Rolf Zehnder, Spitaldirektor Kantonsspital Winterthur, Prof. Dr. Martin Sieber, Alt-Präsident Kantonalverband Zürcher PsychologInnen, Prof. Dr. Christina Aus der Au, Lehrbeauftragte für Medizinethik Universität Fribourg und Anja Waldmeier, MSc, Jungpsychologin schienen jedenfalls nicht dieser Gattung anzugehören.
In mit viel Fachwissen, Humor und persönlichen Begegnungen gespickten Laudationen würdigten sie das Schaffen von „Sämy“ Rom in all seinen Facetten. Dabei spielte die wohl eher aus philosophischer Sicht zu beurteilende Lösung der vom Psychologen Rom gemachten Rechenaufgabe „66 + 33 = 2017“ eine nicht unwesentliche Rolle.
Auf den Zahn gefühlt
Im letzten Teil der Abschiedsfeier im Kurbrunnensaal oblag es dann der ehemaligen VR-Präsidentin Christina von Passavant, den drei Rom-Nachfolgern Hanspeter Flury, Albi Wuhrmann, Martin Sonderegger auf den Zahn zu fühlen.
Obwohl die Talkmasterin mit ihren Gesprächspartnern keineswegs zimperlich umging und mit ihren Fragen „nerventief“ bohrte, war sich das Plenum am Schluss einig, dass sich der Schützen auch in den kommenden 33 Jahren positiv entwickeln wird, zumal Samuel Rom dem Führungstrio vorerst noch als Verwaltungsrat den Rücken stärkt.
Finale
Gemäss einem der Mottos von Samuel Rom „Arbeiten und Festen“ dislozierten die Gäste zum, auf der Einladung wohl megastark untertrieben genannten „Steh-Dinner“ ins Hotel Schützen.
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