Rheinfelden im weihnachtlichen Lichterglanz
Von: Hans Berger
Rheinfelden ist in vorweihnachtlicher Stimmung, die Stadt erstrahlt im Lichterglanz. Ja, was wäre der Advent ohne eine festliche Weihnachtsbeleuchtung? Nicht auszudenken! Gewiss, die Weihnachtsbeleuchtung stiftet einen wichtigen Beitrag zu einer attraktiven Einkaufsstadt. Noch wichtiger allerdings ist, dass sie die Menschen im Herzen berührt.
Rheinfelden im weihnachtlichen Lichterglanz
Von der Dunkelheit zum Licht
Das Licht ist letztendlich der Ursprung des Lebens und die Dunkelheit dessen Feind. Der Redensart „Licht ins Dunkle bringen“ liegt die Vorstellung zugrunde, dass nur etwas aufgeklärt werden kann, das auch sichtbar ist - und das ist eben nur im Licht möglich. Das Licht ist seit jeher das zentrale Symbol von Weihnachten. In der christlichen Vorstellung bringt Jesus Christus, dessen Geburt bekanntlich an Weihnachten gefeiert wird, Licht in das Dunkel. Die Lichterbräuche in der Adventszeit knüpfen daran an.
Die Tradition, einen Weihnachtsbaum mit Kerzen zu schmücken, reicht mindestens bis ins 18. Jahrhundert zurück. Zunächst wurde Öl in Nussschalen gefüllt und entzündet. In späterer Zeit gab es dann Wachs-, noch später Kunstwachskerzen. Dieser Brauch wurde zunächst nur in Familien gepflegt und kam über die Kirchen in die Öffentlichkeit. 1912 soll der erste öffentliche Weihnachtsbaum in New York aufgestellt worden sein – von einer aus Deutschland ausgewanderten Frau.
So richtig los mit den städtischen Weihnachtsbeleuchtungen ging es in unserer Hemisphäre indes erst nach dem zweiten Weltkrieg. Seit dann aber wurde die ursprünglich dunkle, ruhige Adventszeit immer heller, lauter und geschäftiger.
Zwischen Stress und Besinnlichkeit
Und so kam‘s, dass heute viele Menschen hierzulande nur noch Dank der geschmückten Stadt wenigstens genug Zeit haben, sich auf Weihnachten einzustellen und jeden Tag ein klein wenig festliche Stimmung aufzuschnappen, damit trotz des Stresses ein bisschen Besinnlichkeit aufkommt.
Und dies fällt in Rheinfelden nicht schwer, zumal die Beleuchtung nicht pompös, aber trotz deren Bescheidenheit sehr wirkungsvoll ist, so als ob das Firmament ein paar Wochen über der Marktgasse Urlaub machen würde. Ein Sternenhimmel, der dem Städtchen beinah jenen mystischen Glanz verleiht, von dem damals die Hirten von Bethlehem erzählten.
Eigentlich fehlt nur noch der die „frohe Botschaft“ verkündende Engelschor, zumal sich Maria und Joseph samt ihrem Kind, Esel und Schäfchen auf dem Zähringerplatz häuslich eingerichtet haben. Der aus dem benachbarten schnuckeligen Chalet strömende, für ihre Nasen doch sehr fremdländische Duft von Käsefondue dürfte das Paar vermutlich davon abhalten, den Schweizer Pass zu beantragen, auch wenn der trotz seines greisen Alters immer noch fit wirkende Joseph als Zimmermann sicherlich keine Mühe hätte, eine gut entlohnte Anstellung zu finden.
Eindrücklich lehrt der vor dem Rathaus stehende, mit grossen roten und goldenen Kugeln geschmückte sowie von hunderten kleinen Lampen zart beleuchtete, mächtige Tannenbaum seine ihn oft andächtig bestaunende Betrachterinnen und Betrachter, wie klein doch der Mensch ist. Herzig sind auch die im Städtchen verteilten, von Kindergärtlern dekorierten Weihnachtsbäume.
Fazit
Ja, in Rheinfelden herrscht festliche Weihnachtsstimmung, die nur darauf wartet, von den Passantinnen und Passanten aufgeschnappt zu werden, damit sie ihr Tempo drosseln und eine stressfreie, mal fröhliche, mal besinnliche Weihnacht feiern können.
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