Fotoausstellung von Christine Mögli im Schützen Rheinfelden
Von: Roswitha Frey
Stege, die auf den See hinausführen; Steine am Fluss; ein einsamer Baum in weiter Landschaft, der Wind und Wetter trotzt; ein Lichtstrahl, der durch die Wolkendecke bricht: Solche Motive und Stimmungen sind es, die Christine Mögli fotografisch festhält. 31 dieser Naturfotografien zeigt die in Mumpf lebende Künstlerin in ihrer ersten Einzelausstellung bis 26. April im Hotel Schützen in Rheinfelden.
Christine Mögli (Fotos: Roswitha Frey)
Moment-Aufnahmen in der freien Natur einzufangen, ist die Leidenschaft der Fotografin und Malerin. Täglich fährt Christine Mögli von ihrem Wohnort Mumpf nach Basel, wo sie seit vierzig Jahren als Pflegefachfrau im Universitäts-Spital arbeitet. Auf dem Hin- und Rückweg hält sie immer wieder an, um in der Landschaft innezuhalten und einen Gang herunterzuschalten.
In solchen Augenblicken des Abschaltens, Durchatmens und Entspannens entdeckt sie Motive in der Natur, die sie spontan fotografiert. Nicht mit einer schweren Ausrüstung, sondern mit dem iPhone, das sie immer in der Handtasche hat: einfach und praktisch zu handhaben. Ihre Spiegelreflex-Kamera ist zu Hause im Schrank verstaut. Das Handy indes ist ein täglicher Begleiter und sofort zur Hand, wenn Christine Mögli unterwegs etwas sieht, das ihr ins Auge fällt: Bäume, Himmel, Wolken, Wasserspiegelungen, Licht- und Schatteneffekte.
Das Fotografieren bedeutet für sie einen Ausgleich zum aufreibenden Alltag zwischen dem Beruf in der Klinik und der grossen Familie. Aufgewachsen in Biel-Benken, ist Christine Mögli von Kind auf naturverbunden. Die Natur ist für sie eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. „Ich bin ein intuitiver Mensch und ein visueller Typ, ich sehe ganz schnell ganz viel“, beschreibt sich die sympathische und bodenständige Künstlerin.
Viele der Fotografien, die sie erstmals ausstellt, sind auf der Strecke von Mumpf nach Basel entstanden, am Rhein, am Wegesrand in Möhlin, auf blühenden Feldern im Fricktal; andere am Vierwaldstättersee, Thunersee oder Bielersee, wenige auch am Meer auf Mallorca. Auch in die nahe badische Region ist Christine Mögli ausgeschweift. Etwa an den Bergsee in Bad Säckingen, wo sie ein stimmungsvolles Bild von Steinstrukturen und Bäumen in warmen Herbstfarben gemacht hat, oder an die Wiese in Schopfheim, als der Fluss im Sommer wenig Wasser führte.
Vor allem die Elemente Wasser, Luft und Erde tauchen in Möglis Natur-Aufnahmen auf. Besonders Seen, Flüsse, Wolken und Himmel faszinieren die Fotografin. Mehrfach erscheinen auf ihren Bildern Stege, die in die Weite des Sees oder Meeres hinausragen. Eine ruhige Atmosphäre liegt über diesen See-Bildern, in denen Lichtreflexionen auf dem Wasser glitzern.
Auch Wolken, die wie weisse Wattebäusche am tiefblauen Himmel schweben, oder die gewittrige Stimmung mit dunkelgrauen Wolkengebirgen hat Christine Mögli mit feinem Gespür für den richtigen Augenblick eingefangen. Das Schöne und zugleich Bedrohliche eines grauen Gewitterhimmels über einem gelblich leuchtenden Feld hat einen besonderen Reiz.
Auch Bäume fotografiert sie gern und oft, stark verwurzelte Bäume, allein stehend auf weiter Flur, mal frühlingshaft blühend, mal mit kahlen Ästen in einer diffusen Nebelstimmung. Der Baum hat in ihren Fotografien ebenso eine starke Symbolkraft wie der Waldweg, der in geheimnisvolles Dunkel führt, während ein schmaler Lichtstreif durch die Bäume dringt.
Christine Mögli sensibilisiert die Wahrnehmung für besondere Momente und Sujets in der freien Landschaft: eine blühende Mohnwiese vor düsterem Gewitterhimmel, ein Löwenzahn, filigran und hauchzart in Nahaufnahme, ein kupfern schimmernder nasser Weg im rötlichen Abendlicht nach einem Regenguss, kleine gelbe Blumen im lehmigen Matsch, sich im Wasser spiegelnde Steine am Rheinufer, Schilfhalme auf einem Schneefeld. Für Christine Mögli sind diese Stege und Wege, Bäume und Wolken Sinnbilder für das Leben, für Hoffnungen, Träume, Ungewisses, Lichtes und Kraftspendendes. Das spürt auch der Betrachter in dieser wunderschönen Fotoausstellung.
Die Fotoausstellung von Christine Mögli ist bis 26. April im Hotel Schützen in Rheinfelden zu sehen.
Die Begegnung mit der Künstlerin findet am Donnerstag, 9. Februar von 17.30-19.30 Uhr, inklusive Apéro statt.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
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