Neue Ausstellung im Hotel EDEN im Park
Von: Roswitha Frey
Mit poetischen Bildern und lebensgrossen Holzskulpturen bestücken die Malerin Martina Thoma und der Bildhauer Thomas Ruepp eine anregende Doppelausstellung im Hotel Eden in Rheinfelden, die bis 15. Januar 2021 zu sehen ist.
Martina Thoma und Thomas Ruepp, Doppelausstellung im Hotel Eden in Rheinfelden (Fotos: Roswitha Frey)
Skulpturen
Die mit Acrylfarben bemalten Figuren von Thomas Ruepp, sind attraktive Hingucker in den Räumen. Aus Ahorn, hat der Künstler diese originelle Damen-Parade gestaltet. Eckig und kantig in den Formen, expressiv und überspitzt dargestellt, haben die Frauenfiguren einen starken Ausdruck, Witz, Charme und Humor. „Biggi“ lehnt lässig im Blumenkleid an einer Säule, eine Zigarette zwischen den Fingern. „Susanne“ sitzt elegant im roten Kleid mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Stuhl, neben ihr auf dem Boden hocken zwei Hunde.
Ein paar Schritte weiter im Restaurantbereich, stehen drei fein gekleidete Damen nebeneinander, sie heissen Manu, Margot und Ursula, tragen schicke Röcke, Kette, Handtasche. Sogar ein Paar findet sich in Thomas Ruepps illustrem Stelldichein der Holzskulpturen.
Der Bildhauer, der von Beruf Goldschmied mit eigenem Atelier in Sissach ist, geht immer mit der Kettensäge ans Werk. Nur selten verwendet er einen Stechbeitel, um Details wie einen Gürtel fein herauszuarbeiten. Gerade das Grobe, Rohe, Kantige, das durch das Heraussägen der Figuren mit der Kettensäge entsteht, reizt Thomas Ruepp.
So sind Spuren des Arbeitsprozesses an den lebensgrossen Gestalten zu sehen, Kerben, Risse, Strukturen, dynamische Schnitte. Durch die eckigen Köpfe, die länglichen Körper, die farbige malerische Gestaltung der Kleidung und Haare wirken die Frauenfiguren pointiert getroffen im Ausdruck, in der Haltung, in der Pose, strahlen etwas Augenzwinkernd-Ironisches aus.
Die Damen sind wie Prototypen aus dem realen Leben gegriffen, nur eben humorvoll überzeichnet. Ruepp benutzt gern Ahorn als Material, weil es in der natürlichen Holzfarbe der menschlichen Hautfarbe entgegen kommt. Meist geht er intuitiv, kraftvoll an die Skulpturen heran, nur ab und an arbeitet er mit Vorskizzen. Neben den reizenden Damen sieht man von Ruepp ebenso originelle Hundefiguren und Blumensträusse, aus Holz gesägt und farbig bemalt.
Bilder
Fein, zart und vieldeutig sind die Bilder, die Martina Thoma zu dieser Kunstschau beisteuert. Die in Basel lebende Malerin geht voller Offenheit, Intuition und Sensibilität an ihre vielschichtigen Bildwelten heran. Dabei verwendet sie verschiedenste Medien wie Malerei, Zeichnung, Collage, Drucktechniken. Auch Texte und Worte arbeitet sie in die Mischtechniken hinein.
Gern lässt sich Martina Thoma von den Farben leiten, beginnt frei und intuitiv, ohne spezielle Themenvorgabe. So entstehen vielgestaltige Bilder, die rätselhafte und geheimnisvolle Geschichten erzählen. Abstrakte Formen, gestische Linien, dynamische Tuschespuren finden sich in diesen Bildern ebenso wie angedeutete Figuren, Gesichter, Vögel, auch Motive aus religiösen Darstellungen. Ein Bild lässt an eine Landschaft denken, an ein Feld in naturnahen Brauntönen. „Ich gehe über staubige Wiesen ins Feld“, heisst es im Titel.
Anderen Bildern hat die Malerin Titel wie „Dezemberblau“, „Frauengeschichten“ oder „Roten Faden“ gegeben, doch der Betrachter kann vielerlei aus diesen assoziativen Arbeiten mit ihren fliessenden Formen und dynamische Pinselbewegungen herauslesen. In einem mystischen Bild bringt Martina Thoma Hell-Dunkel-Kontraste und Lichtwirkungen zusammen. Die kleinformatigen Arbeiten hat sie mit hölzernen Klammern an die Wände gehängt, nicht hinter Glas. Auch in den grossformatigen Werken lässt sie ihrer Fantasie, malerischen Empfindung und ihrer Freude an Farben, Formen und gestischen Linien freien Lauf.
Die Ausstellung mit Bildern von Martina Thoma und Skulpturen von Thomas Ruepp ist bis 15. Januar 2021 im Hotel Eden im Park in Rheinfelden zu sehen. Die beiden Künstler sind am Sonntag, 29. November, von 11 bis 16 Uhr anwesend.
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