Rheinfelder „World Food Festival“ bot kulinarische Freuden
Von: Hans Berger
Das Angebot inklusive Preise stimmte wie desgleichen das Ambiente auf dem Platz vor dem Schalander des Rheinfelder Schlösschens; einen Strich durch die Rechnung machte den rund zwei Dutzend aus der ganzen Schweiz angereisten Streetfood-Köchen des 2. Rheinfelder World Food Festivals nur das Wetter, welches verhinderte, dass die Gourmetfreunde nicht wie gewohnt in Scharen daherkamen.
Rheinfelder „World Food Festival“ bot kulinarische Freuden
Streetfood im Trend
So richtig in Schwung kam der Streetfood Trend vor einigen Jahren in den USA. Nach der Wirtschaftskrise waren die Mieten für Restaurants hoch und demensprechend auch die Preise, was wiederum Gäste vertrieb, jedoch viele kreative Quereinsteiger und Köche dazu ermunterte, ihr Glück mit einem Foodtruck zu versuchen. Mit Erfolg, wie sich zeigte.
Ähnlich die Situation in der Schweiz, wo in den letzten Jahren die Streetfood Szene ebenfalls richtiggehend zum Boomen kam. In jeder grösseren Stadt sind täglich viele Foodtrucks unterwegs und an den Wochenenden laden Streetfood Festivals zum Geniessen ein.
Festival der Köstlichkeiten aus aller Welt
Bunte Foodtrucks rollen auf, Industriebrachen, nostalgische Stühle, rustikale Holzkisten und Lichterketten werden ausgepackt und schon wird lecker gekocht, gegrillt und frittiert. Die Festivals laden dazu ein, einen gemütlichen Nachmittag mit Freunden oder der Familie zu verbringen, an den vielen bunten Ständen entlang zu schlendern und Köstlichkeiten aus aller Welt zu probieren.
Jeder kann ein frisch zubereitetes Gericht ganz nach seinem Geschmack finden und meist ein leckeres Bier, hausgemachte Limonade oder regionalen Wein dazu geniessen. Die einzelnen Stände sind oft mit viel Liebe zum Detail gestaltet: der eine baut einen nostalgischen Bus oder Wohnwagen um, der andere zimmert sich eine Holzbude auf Rädern.
Viele Gerichte werden auf handbeschrifteten Tafeln angepriesen und die Stände sind mit Lichterketten oder bunten Wimpeln geschmückt. Hier und da legt ein DJ auf oder es wird - wie in Rheinfelden - gar noch von Hand Musik gemacht. So laden die Festivals zu lukullischen Genüssen ein, um an lauen Sommernächten den Abend kulinarisch ausklingen zu lassen.
Und so hätte auch das World Food Festival in Rheinfelden tatsächlich ein freudiges Festival der Kulinarik werden können, wenn der himmlische Wettermacher nicht so griesgrämig gewesen wäre.
Streetfood ist nicht Fast-Food
Streetfood hat nicht viel mit vor Fett triefenden Pommes und lieblosen Burgern einschlägiger Fast-Food-Ketten gemeinsam, wie in Rheinfelden festzustellen war. Streetfood wird im Gegensatz zu herkömmlichem Fast Food frisch zubereitet und enthält in der Regel keine Geschmacksverstärker. Klassische Gerichte werden gerne neu interpretiert und mit Einflüssen aus anderen Ländern vermischt.
Bei Streetfood ist alles erlaubt! Qualität, Frische und eine Prise Liebe stehen aber immer an erster Stelle. Asiatische, indische, südamerikanische Speisen geben der Streetfood-Szene den besonderen Kick. Gerade diese Vielfalt der Gerichte und Geschmäcker macht Streetfood Festivals so interessant. Die Besucher*innen können Neues entdecken, erstmal nur schauen und dann vielleicht doch probieren. In Rheinfelden gar zum Probierpreis.
Sit- statt Streetfood
Das Besondere am Festival ist indes, dass der Streetfood im eigentlichen Sinnes des Wortes gar kein Streetfood ist, weil den Gästen zur Vertilgung der lukullischen Genüsse teils überdachte Tische und Bänke zur Verfügung gestellt werden. So konnten auch in Rheinfelden die Besucherinnen und Besucher vom World Food Festival die kulinarischen Leckerbissen in traditioneller Manier sitzend, trockenen Fusses und ohne verwässerte Sauce ausgiebig geniessen.
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