Feierliche Amtseinsetzung von Pfarrerin Rosina Vischer-Christ in Rheinfelden
Von: Pfr. Andreas Fischer *
Am Sonntag, 8. Dezember, dem Zweiten Advent, fand in der reformierten Kirche Rheinfelden die Amtseinsetzung der neuen Pfarrerin Rosina Vischer-Christ statt. Es war ein feierlicher, herzlicher und heiterer Anlass mit symbolträchtigen Geschenken, tiefsinnigen Worten, hellen Liedern und üppigem Apero.
Amtseinsetzung von Pfarrerin Rosina Vischer-Christ in Rheinfelden (Foto: Jutta Wurm)
«Anfang des Evangeliums Jesu Christi» – unter diese Worte am Anfang des Markusevangeliums im Neuen Testament stellte die frisch «installierte» (so lautet der offizielle Ausdruck für die Amtseinsetzung) Pfarrerin ihre erste Predigt an neuer Wirkstätte.
Die gebürtige Baslerin war zuvor achtzehn Jahre in Höllstein BL tätig. Rosina Vischer-Christ legte dar, dass mit diesem «Anfang» nicht der Beginn des Markusevangeliums gemeint sei, sondern dass das Evangelium, welches den Weg Jesu von der Taufe bis zum Tod beschreibt, als ganzes den Anfang einer Geschichte darstellt, die weitergeht, immer weiter. «Ob wir selbst gerade etwas Neues anfangen oder einen Weg weitergehen, auf dem wir schon sind», folgerte sie, «so oder so kommen wir zu diesem Anfang des Evangeliums immer wieder zurück. Mit diesem Anfang, mit Jesus Christus, fangen wir immer wieder an.»
Kerze, Zündhölzer und ein Olivenbäumchen
Zu ihrem Anfang als Pfarrerin in Rheinfelden entzündete Dekanin Pfarrerin Noemi Breda für Rosina Vischer-Christ eine Kerze und erläuterte verschiedene symbolische Aspekte: «Wir Menschen können, wie Kerzen, leuchten und Wärme weitergeben. Doch zuweilen machen wir die Erfahrung, dass es nicht einfach ist, ruhig zu brennen. Wir lodern wie Fackeln, sei es aus Begeisterung oder Wut, oder wir verlöschen. Dann brauchen wir jemanden, der uns von seinem Licht gibt.»
Die Dekanin wünschte Rosina Vischer-Christ, dass sie als Fackel leuchtet, wenn es dies braucht, anderen Licht gibt, wenn diese es brauchen, und selber Licht erhält, wenn sie es ihrerseits braucht. Und schliesslich verwies sie auf Gott, in dessen Licht unser Licht immer geborgen ist.
Passend zur Kerze überreichte Kirchenrätin Catherine Berger bei ihrem Grusswort Rosina Vischer-Christ ein Set mit verschiedenen Zündhölzern. Dazu sagte sie, dass es manchmal mehrere Versuche braucht, bis das Zündholz brennt, und ermutigte die frischgebackene Rheinfelder Pfarrerin, Dinge mehrmals zu versuchen und nicht zu früh aufzugeben. Aus kleinen Funken, fuhr die Kirchenrätin fort, könne Grosses entstehen, was wir aber nicht in der Hand haben. Es sei Sache der göttlichen Geistkraft, es gelte, auf Gottes Führung zu vertrauen, wie es im Visionspapier 2030 heisst: «Die Reformierte Kirche Aargau vertraut auf Gottes Führung: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so im Aargau.»
Der Präsident der reformierten Kirchgemeinde Region Rheinfelden, Achim Roloff, überreichte Rosina Vischer-Christ ein Olivenbäumchen. Auch er bezog sich in seinem Grusswort auf die Symbolik des Geschenks: Der Olivenbaum, sagte er, stehe für Beständigkeit, Weisheit und den Frieden, dessen wir in der Welt und hier vor Ort bedürfen. Und schliesslich stehe der Olivenbaum auch für Treue. «Wir wünschen uns», sagte Achim Roloff, «dass du unserer Kirchgemeinde lange erhalten bleibst.»
Apero Riche
Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Sopranistin Nadine Nenning und dem Pianisten Lukas Sehr; die beiden trugen unter anderem "Der Herr ist mein Hirte" aus dem Zyklus «Biblische Lieder» von Antonin Dvořák vor.
Das Lied, das Mitglieder der Kirchenpflege und Mitarbeitende der Kirchgemeinde anschliessend für Rosina Vischer-Christ sangen – eine augenzwinkernde Umdichtung des Adventslieds «Wie soll ich dich empfangen?» –, stellte den Übergang zum Apero Riche her, welcher vom lokalen Caterer Zaraz ausgerichtet wurde: «Und heut zu deiner Ankunft / gibt’s Essen vom Zaraz. / Er ist der Beste der Zunft; / auch du wirst sagen: Schmatz!»
So war es, und nicht nur Pfarrerin Rosina Vischer-Christ, auch viele Mitglieder der Kirchgemeinde, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats und der Schwesterkirchen verweilten noch lange im Anbau und an den Stehtischchen, die im Chorraum der Kirche aufgestellt wurden.
(* Andreas Fischer ist Pfarrer der reformierten Kirchgemeinde Region Rheinfelden)
Ref. Kirchgemeinde Region Rheinfelden
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