Grüne wollen Corona-Krise mit grüner Wirtschaft tilgen
Von: mm/f24.ch
An der gestrigen, wegen Corona ins Internet verlegten Delegiertenversammlung der Grünen hatte Präsident Balthasar Glättli einen Drei-Punkte-Plan zur sozialen Abfederung der Covid-19-Krise und zur Transformation hin zu einer grünen Wirtschaft vorgestellt. Zudem haben die Delegierten eine Reformagenda für die Land- und Ernährungswirtschaft 2021 verabschiedet und die Parolen zum Urnengang vom 29. November gefasst.
Balthasar Glättli, Präsident Grüne Schweiz
Die an der gestrigen Delegiertenversammlung von den Grünen verabschiedete Reformagenda für die Land- und Ernährungswirtschaft zeigt auf, wie die Grünen den Kurswechsel hin zu einem nachhaltigen Landwirtschafts- und Ernährungssystem vorantreiben wollen.
Sie setzen unter anderem auf verbindliche Absenkpfade und Lenkungsabgaben für Pestizide, synthetische Dünger und Tierfutterimporte. Auf eine Reduktion der Tierbestände auf ein klimaverträgliches Mass. Und auf eine bessere soziale Absicherung und mehr Schutz vor Dumpingpreisen für Landwirt*innen und Bäuer*innen. Sowie auf eine stärkere Partizipation der Bevölkerung in der Ernährungspolitik.
Parolen
Weil die Agrarreformen in der nationalen Politik blockiert sind, können laut den Grünen nur die Trinkwasser- und Pestizid-Initiativen den Wandel beschleunigen.
Die Grünen haben daher die Ja-Parolen zu beiden Vorlagen gefasst. Sie wollen sich in der Kampagne insbesondere für die Initiative «für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» stark machen, da diese auch importierte Lebensmittel und den Privatgebrauch von Pestiziden miteinbeziehe.
Nein sagen die Grünen zudem zum Handelsabkommen mit Indonesien. Das Abkommen enthalte keine verbindlichen Regeln für nachhaltige Palmölimporte.
Hingegen haben sie die Ja-Parolen zur Kriegsgeschäfte-Initiative und der Konzernverantwortungsinitiative beschlossen.
Klimajobs, Weiterbildung und Care-Offensive
Auch die Covid-19-Krise war Thema an der Delegiertenversammlung. Mit einem Drei-Punkte-Plan zu Covid-19 fordert Präsident Balthasar Glättli erstens eine schnellere Energie- und Klimawende:
► «Mit jährlich 1,3 Milliarden Franken können wir den Solarzubau verdoppeln, den Stau von ausführungsreifen Projekten beheben und zehntausende neue Klimajobs schaffen!»
► Zweitens sollen Menschen in Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit stärker unterstützt werden. Dank Aus- und Weiterbildungsgutscheinen sollen sie die Zeit ohne Erwerbsarbeit besser nutzen können.
► Und drittens brauche es eine Care-Offensive als Antwort auf den ausgewiesenen Fachkräftemangel im Bereich der Pflege und der Kinderbetreuung.
«Klimajobs, Weiterbildung und Care-Offensive bringen die ökologische und soziale Transformation voran, damit wir grüner aus der Corona Krise herauskommen, als wir in sie hineingegangen sind», meinte Balthasar Glättli in seiner Präsidialrede.
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