MV Obermumpf in höheren Sphären unterwegs
Von: Hans Berger
Anlässlich ihres Jahreskonzertes katapultierten sich vergangenen Samstag unter dem Kommando von Captain János Németi die Blasmusiker*innen von Obermumpf mit dem ersten Ton der Star Wars-Suite ins Weltall, um im (T)Raumschiff MVO2.0 zu testen, ob ihre Musik aus dem Kosmos genauso gut ankommt wie wenn sie selbige in der heimischen Mehrzweckhalle spielen würden. Fazit: Da die Dorfmusik beinah jedes zweite Stück wiederholen durfte/musste, ist zu vermuten, dass sie nicht zum letzten Mal im Universum musizierte.
Ob sie in den himmlischen Weiten einen besonders heissen Draht zu Glenn Miller hatten, verrieten die Musikantinnen und Musikanten nicht, dessen „Moonlight Serenade“ jedenfalls spielten sie himmlisch. Wer bis anhin glaubte, im All sei es affenkalt, wurde am Jahreskonzert eines Besseren belehrt. Denn das Solistenduo spielte den Evergreen aus den 1940ern „Baby it’s cold Outside“ (Liebling es ist kalt draussen) so warm, als herrschten dort oben Frühlingstemperaturen.
Weltraumkoller
Fast hätte der (T)Raumschiff MVO2.0-Flug abgebrochen werden müssen, weil dessen Crew Captain Németi die Gefolgschaft versagte, als der „Soleil des Alpes – Marsch“ auf dem Tagesprogramm stand. Der Commander behielt jedoch Ruhe und übergab den Steuerknüppel kurzerhand seiner Stellvertreterin, die prekäre Situation war damit gemeistert und die Daheimgelassenen klatschten fröhlich, entspannt im Marschtakt mit.
Da die Musiker*innen danach des Chefs Bitte „Fly me to the Moon“ (Flieg mich zum Mond) sofort und widerspruchslos erfüllten, kann angenommen werden, dass der Weltraumkoller Ursache des Aufstands war.
Dramatik pur
Doch kaum war ein Problem beseitigt, kündigte sich ein neues an, denn auf einen Schlag verspürte die gesamte MVO2.0-Crew eine „Totale Sonnenfinsternis des Herzens“. So dramatisch war’s allerdings dann doch nicht, da es sich dabei um den Welthit „Total Eclipse ot he Heart“ von Bonnie Tyler handelte, mit dem der Musikverein Obermumpf rockig auftrumpfte.
Ein musikalisches Highlight lieferte die Dorfmusik mit dem beinah schon symphonischen Soundtrack zum Film „Apollo 13“. Gleichzeitig weckte sie damit wohl bei vielen Senioren die Erinnerungen an den dramatischen Flug, bei dem nicht sicher war ob nach der Explosion eines Tanks die drei Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert, Fred Haise auf die Erde zurückkehren können. Als sie dann am 17. April 1970, um 18:07:41 UT im Südpazifik wasserten, schnaufte die Welt auf.
Parallelen
Wie 2010 die deutsche Sängerin Lena Meyer-Landrut am ESC in Oslo mit „Satellite“ das weltweite Fernsehpublikum begeisterte, vermochte zehn Jahre später selbiges auch der MVO und ganz besonders der blutjunge Perkussionist Logan Müller mit seinem feurigen Schlagzeugsolo.
Wie die Filmmusik zu „Apollo 13“ stammt auch jene zum fantastischen Science- Fiction-Film „Avatar“ aus der Feder des Us-amerikanischen Komponisten und zweifachen Oscarpreisträgers James Horner. Mit dem mystischen, dramatischen, emotionalen Stück präsentierte der Musikverein dem begeisterten Publikum einen weiteren Höhepunkt.
Finale
Eureka war der erste gefundene Asteroid aus der Gruppe der Mars-Trojaner. Der Name leitet sich von „Heureka“ (griechisch: „ich hab’s gefunden“) ab, einem Ausspruch, den der griechische Mathematiker, Physiker und Ingenieur Archimedes (287-212 v. Chr.) getan haben soll, als er das Prinzip des Auftriebs erkannte.
Da ein bemannter Flug zum 228 Millionen Kilometern entfernten Mars frühestens 2025 in Erwägung gezogen wird, scheint es also unmöglich, dass die MVO2.0-Crew beim Asteroid Eureka war, als sie abschliessend den gleichnamigen Marsch von Guido Anklin spielte, woraus zu folgern ist, das Raumschiff MVO2.0 war ein perfekt getarntes, energiegeladenes Traumschiff, welches das begeisterte Publikum mit einem frenetischen Applaus verabschiedete.
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