Nach 105 Jahren Männerchor - ein festlicher Schlusspunkt
Von: Peter Bricher
Der Männerchor Oberhof Wölflinswil bot am Sonntagabend in der vollbesetzten Kirche St. Mauritius ein Abschiedskonzert. Ein kleiner Chor, ergänzt im 2. Teil mit den Kienberger-Singers, vertrat hier die drei Gemeinden mit viel Leidenschaft und Freude am Gesang. Die besonders starken Gründerjahre hatte der Männerchor in Oberhof mit Dorflehrer Knecht.
Schlusskonzert des Männerchores Oberhof – Wölflinswil mit den Kienberger-Singers im Vordergrund (Fotos: Peter Bricher)
Gemeindeammann Roger Fricker würdigte den Verein und dessen breites Wirken, das in den Achtzigerjahren seinen Höhepunkt hatte. Ab 1971 schlossen sich einige Sängerkameraden von Wölflinswil an. Der Verein setzte viele Jahre gute Kultur-Akzente in den beiden Gemeinden, so mit Konzerten, mit Dorftheater, Mitgestaltung von Gottesdiensten und einer Vielzahl von Anlässen.
In den 105 Jahren des Bestehens war Werner Reimann, Oberhof so etwas wie die Seele des Vereins. Er arrangierte viele Lieder und leitete den Verein während 60 Jahren, ein grosses Engagement und ein unermüdlicher Einsatz für Musik und Gesang.
Eine Fahnenweihe mit Dorffest gab es 1984 und bis heute war August Herzog Fahnenträger. In den letzten Jahren wirkten Pfarrer Paul Jaeggi, Oberhof für den Zusammenhalt des Vereins mit und Franz Meier, Wölflinswil, welcher auch zum Abschluss des Konzertes eine Rückschau auf das Vereinsleben der letzten Jahre hielt und Präsente überreichte.
Hanneli Reimann-Meier, die Ehefrau des langjährigen Dirigenten und Gemeindeleiter Christoph Küng führten durch die bunte und vielseitige Liederpräsentation. Meier erwähnte, dass im Kanton in der Blütezeit des Chorgesanges bis 6’000 Sängerinnen und Sänger mitwirkten, was sich auf rund die Hälfte verringert habe. Ein Verlust für die Dorfgemeinschaften, der sich nur beschränkt durch andere Vereinsformen, wie z.B. Projektchöre wieder etwas ausgleicht.
Was auch kleinere Formationen darbieten können, zeigte dieses Abschlusskonzert. Ohne den unermüdlichen Einsatz einer Kerngruppe nicht denkbar! Von der «Waldandacht» über «Lebe dein Leben» zu «Wenn die Tage schnell enteilen» bis zum «Lied der Freundschaft» bot das Schlusskonzert eine bunte Palette, die mit grossem Applaus dankbar aufgenommen wurde.
Ein Apèro zum Konzertabschluss im Schulhaus Stöckli ermöglichte auch regen Austausch. In der Rückschau und im Gespräch wurden mit «Weisch no?» viele gute Erinnerungen aufgefrischt.
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