Schweiz im Klima-Länderrating auf Rang 9
Von: mm/f24.ch
Die Schweiz landet im gestern veröffentlichten neusten Klima-Ländervergleich auf Rang 9. Diesen Platz verdankte sie der schwachen Konkurrenz und der Methodik, die den grössten Teil der von der Schweiz verursachten Treibhausgase ausblendet, reklamiert WWF Schweiz.
Das jährliche Klima-Länderrating «Climate Change Performance Index (CCPI)» vergleicht inländischen CO2-Ausstoss, Erneuerbare Energien, Energieverbrauch sowie die Klimapolitik der Staaten. An der UNO-Klimakonferenz in Katowice wurde gestern Montag die neuste Ausgabe vorgestellt, die die Schweiz auf Rang 9 zeigt.
Die Schweiz profitiere dabei von der Methodik: Diese bewerte nur die inländischen CO2-Emissionen. Die Schweiz importiere jedoch sehr viele CO2-intensive Produkte und verursache darum mehr CO2 im Ausland als im eigenen Land.
Weiter blende die Methodik aus, dass die Schweiz zu den wenigen Ländern gehöre, die nicht grundsätzlich ihren eigenen Treibhausgas-Ausstoss senken, sondern stattdessen weitgehend Klimazertifikate einkaufen wollen. Wenn es nach dem Willen des Nationalrats geht, soll es gar kein Klimaziel für Schweizer Emissionen geben. Dieser einzigartige Entscheid habe letzte Woche international für Negativschlagzeilen gesorgt, konstatiert WWF Schweiz.
«Die Schweiz erzielt dank schwacher Konkurrenz und Methodik unverdient einen schmeichelhaften Rang», sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz. „Würden nur die tatsächlichen, durch unseren Konsum verursachten Emissionen bewertet, würde die Schweiz auf einem der hintersten Plätze landen. Gerade beim CO2-Austoss des Verkehrs oder der Gebäude schneidet die Schweiz im internationalen Vergleich sehr schlecht ab – also dort, wo sich die Emissionen nicht ins Ausland auslagern lassen, sondern eine aktive Klimapolitik unerlässlich ist.“
Ein relativ gutes Resultat erreicht die Schweiz beim aktuellen Anteil erneuerbarer Energien – sie profitiere von den in den letzten 100 Jahren gebauten Wasserkraftwerken und damit auch von der Topografie. Schlecht seien die Werte jedoch beim Ausbau der erneuerbaren Energien, sie verbesserten sich kaum.
Das Klima-Länderrating wird jeweils vom Climate Action Network (CAN) Europe, The New Climate Institute und Germanwatch zusammengestellt. Wie in den Vorjahren wurden die Ränge 1 – 3 nicht vergeben, weil kein Land genug tut, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Das klar beste Resultat erreicht Schweden. Klimaschädliche Öl- und Gasheizungen sind in Schweden bereits praktisch ganz verschwunden und bis spätestens 2045 will Schweden den vollständigen Ausstieg aus den fossilen Energien geschafft haben. Hinter Schweden hat Marokko Litauen überholt. China hat sich auf Rang 33 vorgearbeitet, die USA ist auf den vorletzten Rang zurückgefallen, Saudi Arabien behält den letzten Rang 60.
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