Trockenheit, Stürme, Starkniederschläge: Der Klimawandel setzt dem Schweizer Wald zu. Ein Bericht zeigt nun Massnahmen, mit denen auf diese Bedrohung reagiert werden kann. Der Bundesrat hat ihn an seiner Sitzung vom 2. Dezember 2022 verabschiedet.
Der Bericht «Anpassung des Waldes an den Klimawandel» erläutert 19 Massnahmen, mit denen auf die Herausforderungen durch den Klimawandel reagiert werden kann. Ziel ist dabei, die vielfältigen Leistungen des Waldes – Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Lieferant von frischer Luft und Holz, Erholungsraum – zu erhalten. Der Schweizer Wald soll weiterhin als vielfältiges, widerstandsfähiges und damit anpassungsfähiges Ökosystem funktionieren.
Von den insgesamt 19 im Bericht erläuterten Massnahmen können 13 direkt umgesetzt werden. Sechs Massnahmen werden bezüglich rechtlicher Grundlagen und Finanzen noch geprüft. Zu jeder Massnahme legt der Bericht fest, welche Arbeiten notwendig sind und wer verantwortlich ist (Bund, Kantone, Waldeigentümer, Forschung, Bildung, etc.).
Konkret werden unter anderem die folgenden Massnahmen genannt:
Verbesserte Grundlagen für Pflege von Schutzwäldern Rund die Hälfte der Wälder sind Schutzwälder. Der Bund erarbeitet mit Hilfe der Forschung Grundlagen für den Waldbau an Extremstandorten, damit diese Wälder weiterhin Siedlungen, Strassen und Bahnlinien schützen. Das hilft, die Widerstandskraft der Wälder zu stärken.
Handbuch Waldschäden Trotz vorbeugenden Massnahmen wird es insbesondere bei Wetterextremen zu Waldschäden kommen. Zusammen mit den Kantonen entwickelt der Bund das bestehende Sturmschadenhandbuch weiter zu einem Waldschadenhandbuch. Die Kantone und die Wald- und Holzwirtschaft können mit dieser Grundlage Waldschäden besser angehen (bspw. Absatzmöglichkeiten, Transport, Lagerplätze usw.).
Verbesserte Planungsgrundlagen für die Holzwirtschaft Nach Stürmen oder Insektenbefall fällt Schadholz an. Der Bund lässt dazu Szenarien- und Potenzialanalysen erstellen. Auch die längerfristigen Prognosen, wie sich das Holzangebot aus Schweizer Wäldern und die Nachfrage entwickeln könnten, werden untersucht. Die Holzwirtschaft nutzt diese Grundlagen für ihre Planung.
Verhaltensregeln für Waldbenutzer Durch extreme Wetterereignisse gibt es mehr dürre und instabile Bäume, die für Menschen bei der Arbeit und Erholung im Wald gefährlich sind. Die Waldbrandgefahr steigt. Es werden Verhaltensregeln im Bereich Freizeit und Erholung wie auch Arbeit im Wald entwickelt.
Mehr Holz in öffentlichen Bauten Auch wenn sich das Angebot an Holzarten mit dem Klimawandel verändert (z.B. mehr Buchen-, weniger Fichtenholz), soll möglichst Schweizer Holz verwendet werden. Bund und Kantone sollen, als Vorbild, bei eigenen Bauten vermehrt Holz aus nachhaltigem Anbau verwenden. Private Bauherren sollen stärker auf einheimisches Holz aufmerksam gemacht werden.
Der Bericht «Anpassung des Waldes an den Klimawandel» ist zudem eine Grundlage für die Entwicklung einer integralen Wald- und Holzstrategie 2050. Diese soll bis 2025 vorliegen. Die Erarbeitung des Berichts erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen und mit Einbezug des Verbands der Schweizer Waldeigentümer:innen, da insbesondere diese Akteure für die Umsetzung wichtig sind.
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