Schweizer Handball-Nati besiegt Island
Von: Raphael Bischof
Die Schweizer Frauen-Handball-Nationalmannschaft gewinnt das EM-Testspiel in der Steinli-Halle in Möhlin knapp mit 30:29 (18:16) und ist voll im Heim-EM-Fahrplan. Volksfest auf den Tribünen und eine Schweizer Nati, die am Ende siegt – die EM-Hauptprobe in Möhlin AG ist vollends gelungen.
Nationaltrainer Knut Ove Joa vertraut vor 693 Fans im Steinli zu Beginn auf die Formation, die in Rumänien hauptverantwortlich für den Turniersieg war und beginnt mit Lea Schüpbach im Tor, Alessia Riner, Daphne Gautschi, Tabea Schmid, Nuria Bucher, Emma Bächtiger und Mia Emmenegger.
Gegen zu Beginn fehlerhaft agierende Isländerinnen erspielt sich die Schweiz eine schnelle 7:3-Führung, später zieht sie gar auf 12:6 davon. Mit ihrem Tempohandball überfordern sie die Skandinavierinnen mal für mal. Wie angekündigt, wechselt Trainer Joa auf verschiedenen Positionen dann durch.
Nach knapp einer Viertelstunde gibt Kapitänin Kerstin Kündig nur zwei Monate nach ihrer Knie-OP ihr Comeback. Den Drive verlieren die Schweizerinnen in der Folge ein wenig, Island kommt bis auf ein Tor ran, ehe Kündig per Flieger zum 18:16-Pausenstand trifft.
In der zweiten Halbzeit gelingt den Schweizerinnen kein Raketenstart mehr. Im Gegenteil. Während der Möhlin-Jet draussen Schneeflocken durchs Fricktal paukt, drücken in der Steinli-Halle die Isländerinnen aufs Gaspedal. Und die Nati? Es ist viel weniger Tempo drin, die letzte Konsequenz lässt die Schweiz vermissen, technische Fehler und Fehlwürfe sind die Folge. So kann Island insgesamt dreimal das Skore ausgleichen. Dreimal hat die Schweiz in jener Phase aber die Antwort parat und gerät nie in Rückstand.
Das 29:26 durch Norma Goldmann in der 56. Minute scheint die Vorentscheidung. Doch denkste! Auch in der Schlussphase agiert die Nati zu fehlerhaft. Beim Stand von 30:29 hat Island einen letzten Angriff – der Ball landet Sekundenbruchteile nach der Sirene im Schweizer Tor. Und der Sieg bleibt in Möhlin.
Somit fährt die Schweiz im vierten Pflichtspiel in dieser Heim-EM-Saison den vierten Sieg in Serie ein, notabene gegen die vierte EM-Teilnehmerin. Trotz durchzogener zweiter Halbzeit ist sie voll auf Kurs für das grosse Highlight am nächsten Freitag.
DRUMHERUM
Der zweitletzte Test der Schweizer Nationalmannschaft war ein stimmungsvoller. Die Idee des Verbands, mit dem letzten echten öffentlichen Test in die Handball-EM-Region Nordwestschweiz zu gehen, zahlte sich voll aus. 693 Fans sorgten in der Steinli-Halle für eine würdige Kulisse.
Nach dem Spiel schrieben die Nationalspielerinnen Autogramme, zeigten sich volksnah. Znacht gab es im Steinli-Komplex, danach folgte die Rückreise ins EM-Basis-Camp nach Schaffhausen.
In der BBC Arena absolviert die Schweiz am Sonntag den letzten Test – wieder gegen Island. Das Spiel wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Nach zwei Frei-Tagen startet die EM-Kampagne dann definitiv in Basel. Am 29. November steht die erste Partie gegen die Färöer in der St. Jakobshalle auf dem Programm.
SCHWEIZ – ISLAND 30:29 (18:16)
Möhlin, Steinli-Halle A; 693 Fans; Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen (GER)
Schweiz: Schüpbach (6 Paraden), Brütsch (3), Kuratli; Wick, Kündig (1) , Wolff, Frey, Schmid (10), Emmenegger M. (5), Gautschi (2), Baumann, Goldmann (2), Kähr, Riner, Altherr, Bucher (3), Snedkerud, Bächtiger (7).
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal»