Die Möhliner feiern verdienten Sieg
Von: Christine Steck
Schon ein wenig überraschend hat der personell angeschlagene TV Möhlin am Samstagabend mit 29:27 (15:14) gegen den Tabellendritten BSV Stans gewonnen. Beste Torschützen waren Stian Grimsrud und Lucas Grandi mit je neun Treffern. Benjamin Blumer stoppte 16 seiner 42 Bälle, trug massgeblich zum Sieg der Möhliner bei.
Best Player Stian Grimsrud (Foto: Andrea Roth)
Der Start gelang aber den Gästen besser. Sehr gut sogar 5:3, 7:4, 9:5 aus Stanser Sicht. Das war einerseits das Resultat einer nicht allzu offensiven und mithin kompakten Abwehr, vor allem aber Ergebnis eines diszipliniert agierenden Angriffes, der nur ganz wenig liegen liess und einfach clever spielte.
Nach der Auszeit von Trainer Zoltan Majeri, beim 7:10 (18.), verkürzte Lucas Grandi zum 8:10 und Benjamin Blumer parierte gegen den Siebenmeter-Schützen Nando Kuster. Der Grundstein zur späteren Aufholjagd war gelegt. Denn Blumer wurde mehr und mehr zum Man of the Match, zeigte ab der 22. Minute zwei starke Paraden und verhalf seinen Vorderleuten zu viel Selbstvertrauen.
Stian Grimsrud erhöhte mit zwei wuchtigen Treffern und das Kreisanspiel zu Maurice Meier trug ebenfalls Früchte: Ausgleich zum 14:14. Lucas Grandi traf zur erstmaligen Möhliner Führung (28.) und Blumer parierte den nächsten Siebenmeter, der Zweite bereits. Die Stanser Bank geriet in Wallung, reklamierte und kam etwas aus dem Tritt. Pausenstand: 15:14.
Kippt das Momentum?
Tatsächlich war es das Heimteam, das vorlegte, Justin Larouche schloss für einmal vom rechten Flügel ab, Grandi doppelte nach zum Drei-Tore-Vorsprung (32.). Benjamin Blumer hielt gegen Skrebsky, Kuster und nochmals Skrebsky. Aber vorne liess man zwei Siebenmeter liegen und kassierte eine unnötige Zeitstrafe. Trotzdem konnte Möhlin weiter vorlegen, musste aber um jeden Treffer kämpfen und blitzschnell in den Rückzug, um die schnellen Anspiele der Gäste frühzeitig zu unterbinden. Jonathan Ulmer brach den Bann vom Siebenmeterpunkt und traf zum 19:15 (40.).
Die nächste Szene, als Sebastian Kaiser mit der Hand den Ball von Spielmacher Skrebsky hörbar abschmetterte, stand symbolisch für das hellwache Team von Zoltan Majeri. Es kämpfte um jeden Zentimeter, um jeden Ball und jede Aktion. Ihre Power, ihr totaler Wille brachte sie nach vorne. In der 50. Minute traf Ulmer vom Strich zum 25:19, wenig später markierte Grandi gar den Sieben-Tore-Vorsprung (52.). Doch die Gäste liessen nun Taten folgen, Ramon Pereira verwandelte seine drei Strafwürfe makellos und Carlo Femiano netzte von Linksaussen ein.
Die Aufholjagd dauerte kaum zwei Minuten. Möhlin erhöhte wieder durch Grimsrud, wenig später musste Maurice Meier auf die Bank. Die Strafen häuften sich, denn zuvor sah schon Jonathan Ulmer die Rote.
Hochdramatische Schlussphase
Und so bahnten sich wilde und dramatische Schlussminuten an. Nando Kuster, der zuvor mehrmals an Möhlins Keeper Benjamin Blumer gescheitert war, erzielte den Anschlusstreffer zum 27:26. Zoltan Majeri legte die grüne Karte und Stian Grimsrud, das Geburtstagskind, erhöhte danach zur umjubelten Vorentscheidung zum 28:26. Aber noch blieben 49 Sekunden, gefährlich lange für eine konterstarke Mannschaft, wie es der Tabellendritte war.
Spielmacher Fernando Skrebsky Dutra nutzte seine Lücke kaltblütig aus und wählte die richtige Ecke. 33 Sekunden noch. Valentin Mahrer, der auf der rechten Flügelposition für den kranken Teamkollegen Jan Waldmeier spielte, liess den Gegner stehen, spurtete Richtung Tor und markierte das 29:27. Die Halle bebte, liess keinen kalt und hinterliess begeisterte Fans und eine überglückliche Mannschaft. Ihr Kampf um zwei wichtige Punkte hat sich ausbezahlt!
Möhlin: Santeler (0/1), Blumer (16/42, 39%); Ceppi, Meier (2), Mahrer (2), Grandi (9), Lützelschwab, Fässler Leonard, Kaiser, Grimsrud (9), Ulmer (4), Larouche (3);
Stans: Ineichen (9/38, 24%); Lang (3), Pereira de Oliveira (4), Schleich (2), Achermann, Wanner (2), Estermann, Kuster (3), Petkovic, Femiano (1), Medic (4), Inderbitzin (1), Stadelmann, Heller, Skrebsky Dutra (7)
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