Jugendmusik Möhlin konzertierte erfolgreich im Triopack
Von: Hans Berger
Wenn die Jugend musiziert, fehlt’s selten an Publikum, so auch vergangenen Freitag beim Jahreskonzert der Jugendmusik Möhlin, an dem sich in der Mehrzweckhalle Fuchsrain rund 200 meist Eltern, Geschwister, Tanten, Onkels, Omis und Opis einfanden, um dem Musikernachwuchs die verdiente und motivierende Referenz zu erweisen. Denn der Applaus ist nicht nur der Lohn des Künstlers, sondern all jener, die sich repräsentieren und im Besonderen auch jener des Nachwuchses.
Jugendmusik Möhlin und Jugendorchester Rickenbach vereint
Jungmannschaft
Das Konzert eröffnete die neunköpfige M&M-Band der Musikschule Möhlin unter der Leitung von Andreas Meier mit einer „Haifischsuppe“, womit sie bestimmt nicht den kulinarischen Geschmack des Publikums, aber sicher dessen musikalischen trafen, wie dem Beifall entnommen werden konnte.
Der Weg in die Jugendmusik Möhlin führt meist über das Einsteigerensemble M&M’s der Musikschule Möhlin, in welchem die jungen Musikerinnen und Musiker erste Erfahrungen im Zusammenspiel mehrerer Stimmen und verschiedener Instrumente sammeln können, informierte Andreas Meier und meinte: „Wer die Tonleiter beherrscht, kann bei uns einsteigen.“
Nach dem Willkommensgruss von Birgit Schaub, Präsidentin der Jugendmusik Möhlin, bewiesen die neun Jungmusikerinnen und Jungmusiker mit einem „Blumentanz“, zwei Gospels und einem „Dreiländermedley", dass sie schon mehr können wie nur die Tonleiter rauf und runter zu spielen, was das Publikum mit einem grossen Applaus quittierte.
Hohe Hürden
Die Jugendmusik Möhlin unter der Leitung von Markus Tannenholz stellte ihr Konzert unter das Motto „Hitparade“ und meinte damit nicht wie sonst üblich Oldies, sondern Songs der jüngsten Zeit. Womit sie sich sehr viel vorgenommen hatten, da die Hits meist mit viel, den Sound bestimmenden, elektronischer Musik untermalt sind, was mit „herkömmlichen“ Instrumenten schlichtweg nicht ersetzt werden kann. Kommt hinzu, dass sich der Grundsound einer nur rund zwanzigköpfigen Blechmusik ohne elektronische Verstärkung in einer solch grossen Halle wie der Fuchsrain beinah in Luft auflöst.
Bezeichnend dafür war bereits der erste Titel „Feel this Moment“. Die starke Stimme der Sängerin Christina Aguilera imitierte die Band recht gut, jedoch verständlicherweise nicht den Part des Rappers Pitbull. Trotzdem vermochten die Jungmusiker mit dem Stück rhythmisch wie instrumental zu überzeugen, auch wenn es weitab vom Original war. Gleiches galt auch für „Timber“, das wiederum von Pitbull gesprochen und Ke$ha gesungen wird.
Obwohl „Roar“ von Katy Perry zu Recht in der Hitparade landete, übertraf die Interpretation der Jugendmusik Möhlin das Original. Zu den Glanzstücken gehörten gewiss Pharrell Williams jazziges, rockiges „Happy“ und ein Medley mit Songs von Adele. Verdientermassen spendete das Publikum den Musikantinnen und Musikanten einen Zugabe fordernden Applaus, dem aber, wohl aus mangelnder Erfahrung, nicht stattgegeben wurde.
Powersound
Die Dritte im Bunde des Jugend-Konzertes war das Jugendorchester Rickenbach im Hotzenwald unter der Leitung von Ralf Eckert. Obwohl distanzmässig nicht weit von Möhlin entfernt, lagen musikalische Welten zwischen den beiden Orchestern. Kunststück - mit rund vierzig Musikantinnen und Musikanten, Elektrobass, Elektrogitarre und Elektropiano war genug instrumentaler Power vorhanden, um den grossen Saal damit zu füllen.
Auch die Rickenbacher spielten Stücke aus der Hitparade, jedoch solche, welche auch die Omis und Opis noch kennen. Zu brillieren wusste das Orchester nebst dem stimmigen Sound mit fetziger Rhythmik, bestechendem harmonischem Zusammenspiel sowie zwei stimmlich starken Sängerinnen. Der teils frenetische Zwischen- und Schlussapplaus war bestimmt Balsam für die jungen MusikerInnen-Herzen.
Finale
Den krönenden Abschluss des unterhaltsamen, mit musikalischen Highlights gespickten Konzertes bestritten die beiden Jugendorchester zusammen mit „Friends for Life“ aus der amerikanischen Zeichentrickfilmserie „Family Guy“. Schön, wenn bei der kleinen „Aftershowparty“ auch der Grundstein für „Freunde fürs Leben“ gelegt werden konnte, denn Musik kennt bekanntlich ja keine Grenzen.
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