Fruststimmung beim TV Möhlin
Von: Christine Steck
In der zweiten Rückrundenpartie gegen ein spielstarkes Stans verlor vergangenen Samstag der TV Möhlin deutlich mit 41:28 (22:13). Zwar mussten die angereisten Möhliner auf ihren verletzten Topscorer Patrik Vizes verzichten, das allein erklärt aber nicht die Misere dieser Niederlage.
Ein Resultat in dieser Höhe hat beim TV Möhlin in der NLB Seltenheitswert. Man könnte meinen, die Verteidigung sei durch die Stanser Offensive nach Belieben pulverisiert worden. Doch es waren die schnelle Mitte des Gastgebers, sein Tempospiel und der schnellstmögliche Anwurf nach einem Gegentor, welche die Möhliner Abwehr ab der 18. Spielminute (11:7) bemitleidenswert dastehen liessen. Halmagyi, der selber mit Adduktorenproblemen kämpfte, mochte nach dem Match nicht gross erzählen und verzog sich in die Garderobe.
Stans liess den Ball von Anfang an sehr gut laufen. Pascal Achermann erzielte den ersten Treffer nach dreissig Sekunden. Möhlin antwortete durch Maurice Meier mit dem Ausgleich. Danach verlor Möhlin den Ball und Mario Obad, welcher auf diese Saison hin von Altdorf nach Stans gewechselt hatte, nutzte den Gegenstoss zum nächsten Zähler.
Möhlin blieb auf Kurs, kassierte danach aber im Minutentakt drei umstrittene «Gelbe». Ein anschliessender Penalty setzte der Brasilianer Fernando Skrebsky an die Latte und Florian Wirthlin und Yannik Lang erzielten die nächsten Treffer zum Ausgleich. Der Schlagabtausch war angerichtet.
Nach einer Viertelstunde musste Florian Wirthlin auf die Bank und Obad konnte vom Siebenmeter antreten. Rok Jelovčan parierte den Wurf souverän. Der Gastgeber machte vorne Druck und während sich bei Möhlin offensiv die Pechsträhne bemerkbar machte, zog Stans langsam weg.
Nach dem Timeout in der 17. Minute spielte Möhlin mit dem zusätzlichen Feldspieler und wurde nach einem Ballverlust bitter bestraft. Das war der eigentliche Bruch im Spiel. Denn während sich die Gäste kontinuierlich um die Aufholjagd bemühten, setzte Stans, befeuert vom Publikum, vorne alles produktiv um. Da spielten erneut die beiden Zeitstrafen Möhlin nicht in die Karten. Der Rückstand summierte sich im Handumdrehen auf 22:13 bis zur Halbzeit.
In Umgang zwei versuchte es Möhlin mit der 4:2-Abwehr und wollte so Skrebsky und Achermann in den Griff bekommen. Das hatte zur Folge, dass Roger Scherer für Stans im Zweiminutentakt drei Tore erzielte. Er war schnell auf den Beinen und umging die gegnerische Sperre zum 25:14 (33.). Maurice Meier doppelte nach und trug zur Mini-Positiv-Serie bei, aber diese wurden mit satten Gegentoren egalisiert.
Die nächsten erfolgreichen Treffer durch Florian Wirthlin oder Manuel Csebits konnten aber die unpräzisen und überhasteten Abschlüsse danach nicht verbergen. Während beim TV Möhlin das Selbstvertrauen auf den gefühlten Nullpunkt sank, legte im Gegenzug das Heimteam euphorisch nach. Es spielte sich ins Hoch.
Die Möhliner platzierten in der Folge ungewohnt viele Bälle neben das Tor und ihre ansonsten kompakte Verteidigung wurde nach Belieben ausgetrickst. Kam hinzu, dass Sebastian Kaiser und Mischa Wirthlin nach Blessuren an den Füssen sich behandeln lassen und sich definitiv vom Feld verabschieden mussten.
Erst in der 58. Spielminute, als Luca Halmagyi, Jonathan Ulmer und Sandro Caminada nacheinander den Ball ins leere Gegner-Tor warfen, kam noch so etwas wie Glücksgefühl auf. Das endgültige 41:28 verkam für den TVM zur Nebensache und entsprach nicht wirklich den Kräfteverhältnissen der beiden Teams.
Nach der Niederlage in der Innerschweiz und dem schlechteren Torverhältnis als die Kadetten Schaffhausen, rutscht der TV Möhlin einen Platz zurück auf Rang vier, dicht verfolgt vom BSV Stans.
Möhlin mit: Jelovčan (5/24), Bamert (3/25); Halmagyi (1), Christen, Meier (4), Csebits (6), Lang (2), Caminada (2), Kaiser (5), Wirthlin M., Wirthlin F. (6), Ulmer (2).
Nächstes Spiel: Sa. 09.02.2019, 19:00 Uhr / TV Möhlin – SG Wädenswil/Horgen / Möhlin, Steinlihalle A
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