Mehr als ein Drittel fährt nach dem Fest alkoholisiert
Von: mm/f24.ch
37 Prozent der Schweizer sind nach einem Fest schon alkoholisiert im eigenen Auto nach Hause gefahren. 56 Prozent haben als Gastgeber ihre Besucher alkoholisiert fahren lassen. Dreizehn Prozent lassen ihr Auto grundsätzlich nie stehen; egal wie hoch der Alkoholkonsum war. Besonders in der Romandie ist Alkohol am Steuer verbreitet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag von Comparis.
Alkohol am Steuer ist in der Schweiz vor allem an Festtagen ein Problem: Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch in der Deutsch- und Westschweiz. So geben 37 Prozent der Befragten an, nach einer Feier mit dem eigenen Auto nach Hause gefahren zu sein; wohlgemerkt nach dem Konsum von mehr als zwei Gläsern Wein bzw. einem halben Liter Bier.
Auch um die Verantwortung der Gastgeber steht es nicht gerade zum Besten: So geben 56 Prozent an, ihre Gäste nach dem Konsum von mehr als zwei Gläsern Wein oder einem halben Liter Bier mit dem eigenen Auto fahren gelassen zu haben. Nur dreissig Prozent der Befragten haben als Gastgeber schon für ihre alkoholisierten Besucher einen Taxidienst bestellt.
Und nur vierzehn Prozent der Antwortenden haben über die Festtage den nationalen Fahrdienst Nez Rouge bestellt, weil entweder sie selbst oder ihre Gäste alkoholisiert waren. Nur jeder Zwanzigste hat schon mehrmals den Service genutzt.
13 Prozent lassen ihr Auto überhaupt nie stehen
Nicht nur nach Feiern setzen sich Autofahrer nach eigenen Angaben mit Alkohol hinters Steuer. So fahren 41 Prozent der Schweizerinnen und Schweizern grundsätzlich auch nach dem Konsum von zwei Gläsern Wein noch selbst Auto.
Lediglich ein Fünftel der Befragten fährt bereits nach einem Glas Wein nicht mehr mit dem eigenen Auto nach Hause. Weitere 23 Prozent lassen ihren Wagen nach ein bis zwei Gläsern Wein bzw. bis zu einem halben Liter Bier stehen. Dreizehn Prozent der Umfrageteilnehmenden lassen ihr Auto grundsätzlich nie stehen; egal wie hoch der Alkoholkonsum war.
Westschweizer fahren öfters unter Alkoholeinfluss
Auch beim Alkohol am Steuer gibt es einen Röstigraben. Nur jeder zehnte Westschweizer verzichtet nach einem Glas Wein grundsätzlich aufs Autofahren (22 Prozent in der Deutschschweiz). Jeder vierte Romand lässt zudem sein Auto nach eigenen Angaben nach Alkoholkonsum grundsätzlich nie stehen. In der Deutschschweiz sind es nur neun Prozent.
Männer fahrlässiger beim Thema Alkohol am Steuer
Unterschiedliches Verhalten zeigt die Umfrage auch zwischen den Geschlechtern. Frauen lassen grundsätzlich früher ihr Auto stehen als Männer. So fahren 23 Prozent der Frauen bereits nach einem Glas Wein oder einem kleinen Bier nicht mehr. Bei den Männern sind es nur fünfzehn Prozent.
47 Prozent der Männer sind nach eigenen Angaben zudem nach einem Fest und mehr als zwei Gläsern Wein schon nach Hause gefahren (Frauen 28 Prozent). 23 Prozent der Männer sind dabei Wiederholungstäter. Bei den Frauen ist es nur jede Zehnte.
Risiko für Leistungskürzungen bei Versicherung
Für Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer ist dieses Verhalten fatal: «Alkohol am Steuer ist aus sicherheitstechnischer Perspektive fahrlässig. Alkohol reduziert die Reaktionsfähigkeit drastischer, als viele denken.» Tatsächlich sind fünf Prozent der Befragten bereits in alkoholisiertem Zustand verunfallt. In drei Prozent der Fälle war der Unfall sogar selbstverschuldet.
Alkohol am Steuer sei auch aus versicherungstechnischer Sicht unverantwortlich: «In der Regel kürzen Versicherungen bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss die Leistungen. Das kann für Autofahrer schnell teuer werden. Grundsätzlich gilt: Wer trinkt, fährt nicht. Gerade in der dunklen Jahreszeit lohnt es sich, bereits nach einem Glas Wein auf alternative Transportmöglichkeiten umzusteigen», rät die Comparis-Expertin.
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