Erste elektronische Busspur im Aargau im Bau
Von: mm/f24.ch
Das Verkehrsmanagement (siehe Info) der Region Baden-Wettingen umfasst rund sechzig verschiedene Massnahmen, die seit drei Jahren kontinuierlich umgesetzt werden. Als eine der letzten Massnahmen realisiert das Departement Bau, Verkehr und Umwelt im Höhtal auf der Ehrendingerstrasse die erste elektronische Busspur im Kanton Aargau. So kann der Bus dank einer intelligenten Verkehrssteuerung die Autokolonne überholen. Die Inbetriebnahme ist noch in diesem Jahr geplant.
Ehrendingerstrasse 2, Elektronische Busspur (Foto: Daniel A. Schwerzmann)
Rund 12'000 Fahrzeuge fahren täglich über die Ehrendingerstrasse zwischen Surbtal und Baden. Unter dem hohen Verkehrsaufkommen leiden auch die Buslinien (Linien 352, 353, 354), die über die Ehrendingerstrasse das Zentrum von Baden erreichen: Diese können während den Hauptverkehrszeiten den Fahrplan kaum einhalten, die Umsteigeanschlüsse am Bahnhof Baden sind nicht sichergestellt.
Eine eigene Fahrspur für den Bus wäre auf der Ehrendingerstrasse aufgrund der topographischen Situation am Lägernhang nur mit unverhältnismässig hohen Kosten und starken Eingriffen in die Landschaft möglich. Deshalb realisiert das Departement Bau, Verkehr und Umwelt auf der Achse ins Zentrum von Baden-Wettingen zum ersten Mal im Kanton Aargau eine sogenannte elektronische Busspur. Diese ermöglicht dem Bus dank einer intelligenten Verkehrssteuerung, die Autokolonne auf der bestehenden Strassenfläche zu überholen.
Wie funktioniert eine elektronische Busspur?
Die elektronische Busspur soll vor allem bei grossem Verkehrsaufkommen eingesetzt werden, so dass der Bus mit einer verlässlichen Reisezeit ins Zentrum und zum Bahnhof fahren kann. Dazu wird der motorisierte Individualverkehr in beiden Fahrtrichtungen mit einer Lichtsignalanlage auf der Ehrendingerstrasse angehalten, der Veloverkehr ist davon ausgenommen.
Sobald die Fahrspur bergwärts (Richtung Ehrendingen) frei von Fahrzeugen ist, darf der Bus mit Ziel Zentrum/Bahnhof auf die Gegenfahrbahn wechseln und die Autokolonne in Richtung Zentrum überholen. Nach der Lichtsignalanlage schwenkt der Bus wieder auf die korrekte Strassenseite und kann ungehindert weiterfahren. Bei der Haltestelle Schützenhaus und beim Kreisel Landvogtei wird der öffentliche Verkehr zusätzlich mit Lichtsignalanlagen bevorzugt, damit er seine Position im Fahrzeugstrom halten kann.
Die Montagearbeiten für diese elektronische Busspur werden zurzeit ausgeführt. Die Inbetriebnahme des Systems ist noch in diesem Jahr vorgesehen. Bis dahin werden in den kommenden Wochen bereits einzelne Einschaltungen zu Testzwecken vorgenommen.
Lichtsignalanlagen können zentral gesteuert werden
Die elektronische Busspur ist eine der Massnahmen des Verkehrsmanagements (siehe Box) der Region Baden-Wettingen. In den letzten drei Jahren hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt rund sechzig verschiedene Massnahmen im Verkehrsmanagements Baden-Wettingen umgesetzt. Unter anderem wurden die Lichtsignalanlagen in der Region an einen Verkehrsrechner angeschlossen. So ist es möglich, die Lichtsignalanlagen zur Dosierung des Verkehrs einzusetzen, wenn im Bereich des Brückenkopf Ost der Hochbrücke starke Behinderungen auftreten.
Die installierte Technik im Verkehrsmanagements umfasst nebst den Lichtsignalanlagen auch eine umfangreiche Sensorik sowie Wechselsignale, die den aktuellen Betriebszustand auf dem Strassenabschnitt anzeigen.
Elektronische Busspuren sind eine bewährte Massnahme im Verkehrsmanagement. Kantone wie Zug und Luzern oder Städte wie Rapperswil-Jona und Zürich haben sie bereits erfolgreich in Betrieb.
INFO: Verkehrsmanagement
Das Verkehrsmanagement ist ein vernetztes Steuerungssystem, mit dem über einen koordinierenden Verkehrsrechner auf die Lichtsignalanlagen in einer Region dynamisch Einfluss genommen wird. Es hilft den Verkehrsablauf auf der bestehenden Strassenfläche optimaler zu gestalten.
Mit einem Verkehrsmanagement sollen entsprechend der Gesamtverkehrsstrategie mobilitätAARGAU die vorhandenen Kapazitäten besser bewirtschaftet und der Verkehr verflüssigt werden. Verkehrsmanagement ist notwendig, weil die bestehende Strasseninfrastruktur in der Region Baden aufgrund der stetig zunehmenden Mobilität regelmässig an ihre Kapazitätsgrenzen gerät.
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