Geschenkter Abendfrieden in der Marienkirche Magden
Von: Hans Berger
Die römisch katholische Marienkirche in Magden hat gut lachen! Während deren gleichaltrige Besucher*innen vom Alter gekennzeichnet sind, hat sie sich ihre Jugendlichkeit bewahrt, wie vergangenen Sonntag festzustellen war, als die Gemeinde ihren 50. Geburtstag mit einem sie ehrenden Konzert feierte, welches vom Gemischten Chor Magden, dem Männerchor Magden, der Musikgesellschaft Magden, dem Ensemble «total Vocal» und dem Kirchenchor Rheinfelden-Magden-Olsberg gestaltet wurde
Kirchenchor Rheinfelden und Ensemble total Vocal
Was lange währt...
Bei seiner Begrüssung meinte der andächtig und informativ durchs Programm führende, priesterliche Mitarbeiter Florian Piller rückblickend, dass seinerzeit wohl niemand an eine solch grosse Kirche geglaubt habe, da vor der Spende von stattlichen 100‘000 Franken im Jahre 1961 nur eine Kapelle anvisiert wurde. Der Wunsch danach wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts geäussert, wie der Webseite zu entnehmen ist.
Die 43 Gründungsmitglieder des 1953 gegründeten Kapellenvereins legten mit einem monatlichen Mitgliederbeitrag von fünfzig Rappen den Grundstein zur geplanten Kapelle von Magden. Ein Novum der Marienkirche war damals die Platzierung des von allen Seiten zugänglichen Altars, wie von Florian Piller zu vernehmen war.
Freudvoll
Zu Beginn des Konzertes würdigte der Gemischte Chor Magden die Jubilarin einfühlsam zart mit „Ave Maris Stella“ vom Schweizerpsalm-Komponisten Pater Alberich Zwyssig. Zu den bekanntesten Weihnachtsliedern im angelsächsischen Sprachraum gehört gewiss „Joy to the World“ („Freue dich, Welt“) aus dem Oratorium „Messiah“ von Georg Friedrich Händel.
Eine Freude, die der Gemischte Chor Magden unter der Leitung von Beatrice Völlmy mit seinem Gesang von der Marienkirche aus in die Welt hinaus trug. Unter die Haut ging auch Mozarts flehende Friedensbitte „Dona nobis pacem“ (Schenke uns Frieden) aus der „Missa brevis“ KV 258.
Abendfrieden
Obwohl der Texter des Schubert-Liedes die Antwort liefert, fragten sich danach die Sänger vom Männerchor Magden unter der Leitung von Roberto Vava. „Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken? Wem künd ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz?“
Vom selben Komponisten stammt der „Abendfrieden“, den das Auditorium in der Marienkirche während des ganzen Konzerts hautnah erlebte. Die Seelen des Publikums zu berühren vermochte der Chor abschliessend mit „Tebe Pojem“ von Dimitri Bortnjanski.
Betörende Blasmusik
Selbiges tat auch die Musikgesellschaft Magden unter der Leitung von Mathias Bauer, als sie „Eventide“ spielte. Ein eindrucksvoller, musikalischer Appell von Jacob de Haan für Frieden und Freiheit, der beim Publikum gewiss noch lange nachhallte.
Ob die Magdener Blasmusikantinnen und –Musikanten auf die in „Jesus Christ Superstar" gestellte Frage „I don’t know how to love him“ (Ich weiss nicht, wie ich ihn lieben soll) eine Antwort bekamen, war nicht zu eruieren, sicher aber ist, dass sie ihr Publikum damit begeistern konnten, wie dem frenetischen Beifall zu entnehmen war. Welcher aber nach „Highland Cathedral“ mit einem betörenden Orgelsolo von Dereck Longman noch getoppt wurde.
Stürmische Applause erntete auch das Ensemble „total Vocal“ mit ihren in die Beine gehenden Songs „Cum decore, cum amore“, „Meiteli wenn du wit go tanze“; „Samba samba“ und dem hebräischen Gruss „Shalom aleichem“ (Friede sei mit Euch).
Finale
Unter der Leitung von Armin Böck überzeugte ebenso der Kirchenchor Rheinfelde-Magden-Olsberg mit dem Gospel „Lord, i want to be a christian“ sowie den beiden vom deutsch-jüdischen Komponisten Loui Lewandowski vertonten Psalmen 23 und 121.
Das grosse Finale eröffnete der Kirchenchor zusammen mit dem Ensemble „Total Vocal“ und dem Publikum stimmungsvoll mit dem Lied „Der Tag, mein Gott ist nun vergangen“ und endete mit dem „Abendlied“ von Josef Reinberger
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