Am 13. Juni stimmen wir über zwei Initiativen ab, die beide das Ziel haben, die Umweltbelastung durch Pestizide zu reduzieren. Dabei ist zu beachten, dass unser Trinkwasser in der Schweiz seit Jahren unverändert eines der saubersten in ganz Europa, ja weltweit, ist. Grosse Anstrengungen in dieser Hinsicht wurden schon vor 50 Jahren unternommen; die Pionierarbeit der Schweiz damals hat sich gelohnt.
Die reisserischen Schlagzeilen, die fast täglich in gewissen Medien zur angeblichen Verseuchung unseres Trinkwassers und der Umwelt durch die Landwirtschaft erscheinen, entpuppen sich als Übertreibung von Resultaten hochempfindlicher Labormessungen ohne Auswirkungen auf Mensch und Umwelt: Krank wird niemand, die Ökosysteme unserer Gewässer haben sich in den letzten Jahrzehnten stark erholt, der tatsächliche Schwund von Arten ist auf ganz andere Ursachen zurückzuführen als auf Pestizide.
Beide Initiativen können drastische Auswirkung auf die Landwirtschaft in der Schweiz haben, und werden bei Annahme die Existenz vieler Bauern infrage stellen. Sie werden die einheimische Lebensmittelproduktion erschweren und spürbar verteuern, was wiederum zu mehr Importen aus Ländern mit deutlich niedrigeren Umweltstandards als den schweizerischen führen dürfte, und ganz nach dem St. Florians-Prinzip global zu mehr Umweltbelastung führen als der Status Quo in der Schweiz. Ausserdem sehe ich das Ganze als Alibiübung, die die Umweltdiskussion auf ein Scheinproblem lenkt, weg von den wirklich brennenden Umweltproblemen wie Zersiedelung, Vermüllung und Verschandelung unseres Landes.
Aus diesen Gründen, aus Liebe zu unseren einheimischen, umweltfreundlich produzierten Lebensmitteln, aus Respekt vor unseren hart arbeitenden Bauern und aus ökologischer Vernunft werde ich beide Initiativen entschieden ablehnen und hoffe, dass eine Mehrheit von Volk und Ständen dies ebenfalls tut. Dr. Dimitrios Papadopoulos, Rheinfelden
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