Oberzeihen ist Teil der Grünen Oase der Gemeinde Zeihen. Die liebliche Gegend am Rande des Tafeljuras liegt an der neuen Seidenstrasse: Zunehmend transportieren Güterzüge Tag und Nacht global reisende Container von Mittelmeerhäfen an die Nordsee. Je nach Windrichtung sind die ratternden Wagen nachts an weit vom Gleise entfernten Orten zu hören. Die früher von Frau Bundesrätin Leuthard in Aussicht gestellten „leisen Radgestelle“ lassen offensichtlich noch auf sich warten.
Oberzeihen hat gemäss „Inventar der Ortbilder von nationaler Bedeutung“ ein national bedeutendes Ortsbild. Der Jurapark Aargau weist immer wieder auf die Schönheiten solcher Siedlungen hin. Die restriktiven Auflagen in der Bauordnung Zeihen zeugen davon, dass mindestens bei der kommunal demokratischen Beschlussfassung zu verbindlichen Bau-Vorschriften ein politischer Wille bestand, das Ortsbild zu erhalten. Und heute? Jedermann, der sich nach Oberzeihen verirrt, kann sich selber von zerfallenden Gebäude-Ruinen, von verwilderten Gärten und einer Unmenge von Autos mit unterschiedlichen Fahrtüchtigkeiten überzeugen. Schade, aber offensichtlich fühlt sich niemand verantwortlich. Der Zerfall und individuelle Nutzungen folgen mehr dem Zufall als einer vernünftigen Entwicklung.
Ich wohne gerne auf dem Land. Wenn ich sehe, wie Wohnen und Leben in den verdichteten, hitzegeplagten Kleinstädten des Aargaus heute aussehen, dann möchte ich nicht tauschen. Die Aargauer Bevölkerung soll nach dem Willen des Regierungsrates weiter und nachhaltig wachsen. Die rege Bautätigkeit, die Baukrane und der zunehmende Verkehr sind deutliche Zeichen für die Entwicklung. Mehr Leute, weniger Landschaft, mehr Dichte und Konflikte, sind die logischen Folgen. Aus den Konflikten wachsen Vorschriften und Verwaltungen. Was sich früher unter Nachbarn regelte und mit Toleranz übergangen werden konnte, wird heute wegen des schieren Ausmasses der Belästigungen zum Problem.
Die Traktoren mit den Güllewagen, eigentliche technische Wunderwerke, fahren über weite Strecken und transportieren in kurzer Zeit enorme Mengen von „Naturdünger“. Dieser wird immer öfter und dort, wo noch keine Einschränkungen bestehen, immer reichlicher in der Landschaft verteilt. Es ist zeitweise schon unangenehm, wenn es tagelang wirklich penetrant nach Gülle stinkt. Wenn es stinkt, dann wirken die Stickstoffverbindungen auch in der Luft, in der ganzen Landschaft und zum Beispiel im Wald. Der Nährstoffreichtum von Landschaft und Wald nimmt Ausmasse an, die für die Lebensgemeinschaften und die Menschen schädlich werden. Zeihen musste kürzlich Wasserfassungen stilllegen, weil das Trinkwasser nach Gülle stank. Laut Gemeinde ist das kein Problem, weil wir via Bözbergtunnel genügend Wasser aus dem Aaretal beziehen können. So wurde dann das Güllewasser aus den Wasserfassungen einfach in die Bäche geleitet, dorthin wo die überschüssige Gülle ja sowieso landet. Ich frage mich schon: Hat hier nicht jemand versagt? Es wurden doch Grundwasserschutzzonen rechtskräftig ausgeschieden, damit keine Verschmutzungen des Trinkwassers erfolgen. Wurden die Zonen falsch, zum Beispiel zu klein, festgelegt oder wurden Vorschriften nicht eingehalten? Der Gemeinderat schweigt sich darüber aus. Lieber keine schlafende Lobby wecken. Und jetzt wäscht der Regen den Boden wieder sauber.
Nachdem es vor Pfingsten tagelang nach Gülle gestunken hat, begann am Pfingstsamstag eine ganztägige Knallerei auf dem Gelände des Militärschiessplatzes Eichwald. Erfreulicherweise ist die Belegung durch das Militär stark zurückgegangen. Wen wunderts, wenn (angeblich) nicht mehr genügend Waffen für alle Soldaten vorhanden sind. Auf jeden Fall hält sich der Schiessbetrieb in erträglichen Grenzen. Weshalb aber der Schützenbund Zeihen für das 14. Eichwaldschiessen Schiesszeiten von 8 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr (Pfingstsamstag, Pfingstmontag) und von 8 – 13 Uhr (Samstag, 15. Juni) braucht, ist mir schleierhaft. Das eigentliche Schiessen könnte doch bestimmt so organisiert werden, dass 3 Halbtage (ohne die Mittagszeit) für die gezielte Abgabe der paar Schüsse völlig ausreichen würden. Die restliche Zeit stünde für die traditionell vereinsüblichen Festivitäten ungeschmälert zur Verfügung. Offensichtlich strebt man mehr Teilnehmer an und will wachsen, bevor die böse EU die Schweiz völlig entwaffnet. Liebe Schützen: Ich habe nichts gegen Euer Hobby. Aber die Einrahmung der Oberzeiher Pfingsten mit 2 ganzen Knalltagen ist zu viel der akustischen Präsenz. Dass Schützen, die wie etliche Leute an Pfingsten nach Süden fahren, den Anlass auch in einer Woche noch nachholen können, zeigt: Mit Pfingsten hat der Event nichts zu tun – ausser dem Ärgernis für die Daheimgebliebenen natürlich.
Endlich ist Pfingsten und friedliche Ruhe. Sogar die Landwirte und Unternehmer verzichten auf „dringende Erntearbeiten“Ich geniesse etwas den Garten, die Umgebung, bis es dermassen nach verbranntem Plastik stinkt, dass ich es nicht mehr aushalte. Pfingstsonntag, morgens so um 10 Uhr. Die Windrichtung ist klar. Sogar auf Meteoschweiz im Internet ist sie erkennbar. Grauslich. Jetzt bekomme ich nach den wöchentlichen Gratisnährstoffen aus der Landwirtschaft, dem regelmässigen Feinstaubgestank aus alten Maschinen, auch noch sonntägliches Gift aus ungefiltertem Feuerrauch auf das Gemüse in meinem Garten geliefert. Das ist doch eine Sauerei, die der Kaminfeger hoffentlich nachträglich feststellen und ahnden möge.
Wollen Sie zum Abschluss noch etwas Tröstliches lesen? Am letzten Dienstag, morgens um 4 Uhr, hörte ich vor dem Haus in Oberzeihen den unverkennbaren Schlag einer Wachtel. Letztmals hörte ich wilde Wachteln auf einer Reise in Samarkand. Samarkand ist ein Denkmal für die frühere(n) Seidenstrasse(n). Dass die Wachtel ständig „fürchte Gott, fürchte Gott“ singt, betrachte ich als Zufall der Evolution. Der Gesang hat nichts mit den oft zitierten Werten unserer heimatlichen Gesellschaft zu tun. Manchmal könnten wir allerdings davon ein wenig mehr gebrauchen. Heiner Keller, Oberzeihe
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