Die archäologische Beobachtung von Baustellen an siedlungsgeeigneten Plätzen führte im Dorfteil Bütz-Breite in Sulz zur Entdeckung eines Siedlungsplatzes aus der Spätbronzezeit (ca. 1000 v. Chr.). Will heissen, Sulz, das dieses Jahr sein 750-jähriges feiert ist älter wie offiziell dokumentiert. Bisher sind im Kanton Aargau kaum Baustrukturen von Landsiedlungen aus dem gleichen Zeitraum bekannt.
Zeugnisse aus der Zeit um 1000 vor Christus
Das Erkunden (Prospektion) von siedlungsgeeigneten Plätzen ist für die archäologische Erforschung von wenig erschlossenen Gebieten bedeutend. Dank eines Erkundungsgangs in der Baugrube eines Neubaus wurde im Herbst 2009 eine Brandschicht mit reichlich bronzezeitlichen Gegenständen entdeckt. Diese wies darauf hin, dass Siedlungen aus dieser Zeit vorhanden sein könnten.
Bereits im März konnten erste Abklärungen getroffen werden. Dies wurde im Rahmen der Bebauung der Nachbarparzelle sowie durch weitere Bodeneingriffe an der Fundstelle vom Vorjahr möglich. Die Kantonsarchäologie konnte in Absprache mit den Bauherren vor Baubeginn eine Ausgrabung durchführen.
Bauzeugnisse aus der Zeit um 1000 vor Christus Die parzellenübergreifende archäologische Untersuchung erlaubte die Freilegung eines fast vollständigen Gebäudes. Es handelt sich um einen für ländliche Siedlungen typischen Pfostenbau, der mit fünf Metern Breite und über zehn Metern Länge zu den Grossbauten der Spätbronzezeit gehört. Von den kräftigen Pfosten mit Durchmessern von dreissig bis vierzig Zentimetern haben sich ausschliesslich die Abdrücke (Negative) erhalten. Die Pfosten wurden oft zusätzlich mit Steinen verkeilt, wie Kalksteine in den Pfostengruben nachweisen. Die Wandkonstruktion bestand aus Flechtwerk, das mit Lehm abgedichtet und verputzt war. Reste von verbranntem Lehm mit Rutenabdrücken im Fundgut bezeugen diese Bautechnik. Zahlreiche Fragmente von Alltagsgeschirr innerhalb des Pfostenbaus deuten auf dessen Funktion als Wohngebäude hin.
Angrenzend an die südliche Schmalseite des Pfostenbaus und in der gleichen Flucht befanden sich weitere kleinere Pfostennegative. Diese können von einem Anbau unklarer Funktion stammen.
Das Ende kam mit dem Feuer Ein Brand verursachte die Zerstörung des Pfostenbaus. Ob sich das Feuer auf die ganze Siedlung erstreckt hatte und für deren Aufgabe verantwortlich war, kann momentan nicht gesagt werden. Eine weitere Brandschicht mit spätbronzezeitlichem Fundmaterial, fünfzig Meter von der Grabungsstätte entfernt, könnte auf ein grossflächiges Feuerereignis hindeuten. Diese Schicht bezeugt aber auch eine beachtliche Ausdehnung der Siedlung.
Alltagsgeschirr und symbolhafte Geräte Das Fundmaterial besteht vorwiegend aus Bruchstücken von Alltagsgeschirr. Es handelt sich hauptsächlich um unverzierte Töpfe von grober Qualität sowie um feintonige Schalen, Teller und Becher, zum Teil mit recht- oder dreieckigem Dekormuster in Ritztechnik verziert. Die Keramikfunde datieren aus dem zehnten Jahrhundert vor Christus.
Bemerkenswert ist das Bruchstück eines verzierten, hornförmigen Tonobjekts, ein so genanntes Mondhorn. Die Funktion dieses Objekts wird mit Vorbehalt im kultisch-religiösen Bereich vermutet. Objekte dieser Art werden aber auch als Feuerböcke gedeutet.
Kleine Sichtfenster mit grossem Auskunftspotential Ergänzungen zum ersten Siedlungsbild verspricht sich die Kantonsarchäologie durch die archäologische Begleitung von zukünftigen Bauvorhaben im Umkreis der Grabungsstätte. Selbst die Beobachtung von kleinen Bodeneingriffen kann wertvolle Hinweise über die Entwicklungsgeschichte des Dorfteils Bütz liefern.
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