Ausserordentliche Versammlung der kath. Kirchgemeinde Laufenburg
Von: Dieter Deiss
Besitzerin der historischen Liegenschaft an der Herrengasse 108 in Laufenburg ist die katholische Kirchgemeinde Laufenburg. Hier befinden sich das Pfarreisekretariat und darüber eine 6½-Zimmerwohnung.
Historische Liegenschaft an der Herrengasse 108 in Laufenburg (Fotos: Dieter Deiss)
Nachdem die langjährige Mieterin ihre Wohnung gekündigt hat, möchte die Kirchenpflege die Gelegenheit zu einer Totalsanierung nutzen. An einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst wurde dafür einstimmig ein Kredit von 350'000 Franken beschlossen.
Denkmalschutz winkt ab
Das bisher ungenutzte Dachgeschoss hätte die Kirchenpflege gerne für einen projektierten Betrag von 300'000 Franken zu einer 2½-Zimmerwohnung ausgebaut. Da der Zugang nur über eine schmale, steile Treppe möglich ist, plante man einen separaten Zugang von aussen her.
Vorabklärungen mit den zuständigen Behörden von Kanton und Gemeinde zeigten aber, dass dieses Vorhaben nicht bewilligungsfähig ist. Deshalb zog die Kirchenpflege den Antrag zurück, da der Ausbau des Dachgeschosses ohne separate Treppe keinen Sinn mache.
Aus der Mitte der Versammlung wurde dem entgegengehalten, dass dem beantragten Kredit auch ohne die Möglichkeit einer Aussentreppe zugestimmt werden sollte. So halte man sich alle Optionen offen für einen Ausbau des Dachgeschosses. Dies sah die grosse Mehrheit der Anwesenden auch so und bewilligte den beantragten Kredit mit dem gleichzeitigen Auftrag an die Kirchenpflege, nach Lösungen zu suchen.
Kirchenpflegepräsident Roland Schnetzler schien darob nicht unglücklich. Bereits habe sich die Behörde auch Gedanken gemacht über die zukünftige Nutzung der Wohnräume. Nachdem das jetzige Pfarrhaus ab Sommer mindestens für ein Jahr leer stehen wird, sei denkbar, dass die Liegenschaft an der Herrengasse zum Pfarrhaus umfunktioniert wird.
Personalwechsel in der Seelsorge
Schnetzler orientierte die 24 Anwesenden – von 874 Stimmberechtigten – über personelle Wechsel in der Seelsorge. Pastoralraumleiter Thomas Frey hat auf Ende Juli gekündigt. Das bischöfliche Personalamt habe mitgeteilt, dass die Stelle vor Sommer 2022 kaum besetzt werden könne. Man müsse deshalb mit Aushilfen arbeiten. Eine Lösung zeichnet sich gemäss Schnetzler für die Stelle des mitarbeitenden Priesters ab. Hier dürfte ab Herbst des laufenden Jahres ein pensionierter Priester seine Arbeit aufnehmen.
Als Abschluss befasste sich die Laufenburger Versammlung noch mit der Schweizer Garde im Vatikan. Diese benötigt zur Sanierung ihrer Infrastrukturen dringend Geld und ersucht deshalb bei allen Kirchgemeinden der Schweiz um einen Beitrag. Nachdem der Grossvater eines ehemaligen Gardisten, die offensichtlich prekären Verhältnisse bei den Gebäuden der Gardisten geschildert hatte, versprach Präsident Schnetzler, der kommenden Versammlung vom November einen entsprechenden Antrag zu unterbreiten.
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